- Holzriese
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Eine Riese, auch Holzriese, ist eine rutschbahnartige hölzerne Rinne zum Abtransport geschlagener Baumstämme aus steilen Gebirgstälern. Der Begriff ist im Alpenraum verbreitet. Im Schwarzwald wurde auch der Begriff Riesbahn verwendet, in Württemberg wohl Rutsche (Rutschenfelsen bei Bad Urach).
Der Bau der Riesen verbrauchte häufig ein Drittel des gesamten Holzes, das sich auf ihnen befördern ließ. Da der Verschleiß hoch war und die Lebensdauer nur wenige Jahre betrug, wurden großflächige Kahlschläge angelegt. Die Steilhänge konnten bis zu 40 Prozent Gefälle aufweisen. Das Gewerbe des Holzriesers war nicht ungefährlich. Der Weitertransport erfolgte mit Trift und Flößerei. Auch Kombinationen mit Seilbahnen (sogenannte Luftbahn) gab es.
In Feucht- und Trockenriesen gleitet das Holz durch sein eigenes Gewicht durch die Rinne, die vom Wasser feucht und glatt gehalten wird. In Wasserriesen schwimmt das Holz im Wasser.
Im 20. Jahrhundert verbesserte Viktor Schauberger die Haltbarkeit und Transporteigenschaften der Wasserriesen durch mäanderförmige Kurvenführung mit gezielter Wasserverwirbelung. Insgesamt senkte er die Transportkosten der Holzschwemmanlagen um mehr als 90 Prozent.
Heute werden Holzriesen nachempfundene Wildwasserbahnen als Fahrgeschäfte in Vergnügungsparks eingesetzt.
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