Horst Lippmann (Mathematiker)

Horst Lippmann (Mathematiker)

Horst Lippmann (* 7. Mai 1931 in Dresden; † 9. August 2008) war ein deutscher Mathematiker und gilt als bedeutender Entwickler der theoretischen und experimentellen Kontinuumsmechanik in Deutschland

Als Sohn des Meisters für Reproduktionsphotographie August Lippmann und seiner Ehefrau Elsbeth Findeisen besuchte er die Oberschule in Dresden, um dann an der Universität Greifswald von 1949 bis 1953 Mathematik und Physik zu studieren, welches er als Diplom-Mathematiker abschloss. Von 1953 bis 1954 betätigte er sich als Assistent an der Universität Greifswald. Anschließend arbeitete er von 1954 bis 1957 als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Institut für bildsame Formung der Metalle in Zwickau. Im Jahre 1955 promovierte er zum Dr. rer. nat. bei Willi Rinow (1907–1979) mit dem Thema Über Richtungen und Winkel in metrischen Räumen.

Von 1957 bis 1965 arbeitete er zuerst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab 1958 als Assistent und ab 1960 als Oberingenieur an der Technischen Universität Hannover am Lehrstuhl für Mechanik. In diesen Jahren veröffentlichte er mehrere Arbeiten zur Winkelgeometrie in Minkowski-Räumen und Finsler-Räumen. Diese Arbeiten führten ihn zu Anwendungsaufgaben in der Plastomechanik. Im Jahre 1965 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Mechanik als Privatdozent an die Technische Universität Braunschweig, danach ab 1971 an die Universität Karlsruhe.

Von 1975 bis zum 1. Oktober 1996 wirkte er als Ordinarius des Lehrstuhls A für Mechanik (heutiger Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Werkstoffmechanik) an der Technischen Universität München in der Fakultät für Maschinenwesen sowie als Leiter des staatlichen Materialprüfamts für den Maschinenbau. Von 1971 bis 1977 und von 1983 bis 1993 nahm er die Position eines Direktors am International Centre for Mechanical Sciences in Udine ein. Von 1986 bis 1991 gehörte er auch zu den Mitgliedern des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung in Düsseldorf. Im Rahmen seiner fachlichen Tätigkeiten veröffentlichte er etwa 150 Fachartikel in Zeitschriften und verfasste mehrere Fachbücher.

Schriften

  • Zur Theorie des Schleppwalzens bei Raumtemperatur mit Oskar Mahrenholtz, Düsseldorf 1963
  • Zur Dynamik des Schmiedens, Düsseldorf 1964
  • Plastomechanik der Umformung metallischer Werkstoffe mit Oskar Mahrenholtz, 1967
  • Schwingungslehre, Mannheim 1968
  • Extremum and variational principles in mechanics, Wien 1972
  • Examples to Extremum and variational principles in mechanics : course held at the Department of General Mechanics, October 1970, Wien 1972
  • Engineering plasticity : theory of metal forming processes, Wien 1977
  • Metal forming plasticity : symposium Tutzing, Germany, August 28-September 3, 1978, Berlin 1979
  • Mechanik des plastischen Fliessens : Grundlagen und technische Anwendungen, Berlin 1981
  • Advances in continuum mechanics : 39 papers from international experts dedicated to Horst Lippmann mit O, Brüller, V. Mannl und J. Najar, Berlin 1991
  • Angewandte Tensorrechnung fuer Ingenieure, Physiker und Mathematiker, Berlin 1993
  • Aufgaben zu Technische Mechanik 1 - 3 - Statik, Elastostatik, Kinetik, mit Volker Mannl, Ewald Werner und Werner Hauger, Berlin 2004

Referenzen

  • Walter Habel, Wer ist wer?, Lübeck 1993
  • Todesanzeige in der Süddeutschen Zeitung vom 16. August 2008

Weblinks


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