- Hortensia Mancini
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Hortensia Mancini (* 1646 in Rom; † 9. November 1713 oder 1699 in Chelsea) war eine der sogenannten Mazarinetten (französisch: Mazarinettes) und Mätresse des englischen Königs Karl II. Durch ihre Heirat trug sie ab 1661 den Titel einer Herzogin von Mazarin.
Leben
Hortensia war die Tochter des Michele Lorenzo Barone di Mancini sowie seiner Frau Geronima Mazarini und damit Nichte des Kardinals Jules Mazarin. Im Alter von sieben Jahren kam sie aus Italien nach Paris. Zusammen mit ihrer Schwester Maria war sie die schönste der sogenannten Mazarinetten und der erklärte Liebling ihres Onkels. Dieser bestimmte sie zur Erbin des Titels Mazarin mit der Bedingung, dass ihr Ehemann das Wappen und den Titel Mazarin annähme. Verheiratet wurde sie 1661 mit Armand de La Porte, Marquis von La Meilleraye, der die Titel Herzog von Mazarin und Herzog von Mayenne annahm. Sein Vater, der Herzog Charles de La Meilleraye, war Marschall von Frankreich. Als ein Verwandter Richelieus war Armand de La Porte einer der wenigen Großen des Königreichs, die Mazarin die Treue hielten. Nach Mazarins Tod war seine Erbin Hortensia die reichste Frau Frankreichs.
Die Ehe verlief, trotz zahlreicher Kinder, unglücklich. Armand litt vermutlich unter einer seelischen Störung. Hortensia übersiedelte 1666 ins Kloster und floh zwei Jahre später zu ihrer Schwester Maria nach Italien. Sie lebte in Unrast und abenteuerlich, wurde populär wegen ihres versierten Umgangs mit Degen und Pistole sowie der Vorliebe, in Männerkleidung aufzutreten. Hortensia war zeitweise Mätresse des Herzogs Karl Emanuels II. von Savoyen. 1675 schrieb sie ihre Memoiren und traf im selben Jahr am Hof Karls II. von England ein, dessen Geliebte sie wurde. Sie erhielt eine Leibrente und ein kleines Schloss von ihm. Dort führte sie einen literarischen Salon.
Sie war über viele Jahre die enge Freundin des Schriftstellers Charles Marguetel de Saint-Évremond. Die Urenkelin ihres Sohnes Paul Jules brachte den Titel Mazarin an die Familie Grimaldi; der Fürst von Monaco führt ihn bis heute.
Siehe auch Haus Mazarin-Mancini
Literatur
- Pierre Combescot: Les petites Mazarines. Grasset, Paris 1999, ISBN 2-253-14982-9.
- Grant Hayter-Menzies: Shadow on Earth. Hortense Duchess Mazarin. In: The European History Journal. Nr. 5, 1998.
Weblinks
Commons: Hortensia Mancini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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