- Hotel Kursaal
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Das Maloja Palace (auch Maloja Palace Hotel, früher Hôtel Kursaal de la Maloja) ist ein ehemaliges Luxus-Hotel im bündnerischen Bergdorf Maloja in der Schweiz. Es war zu Betriebszeiten eines der grössten und modernsten Hotels der Welt.
Das Gebäude wurde 1882 an einer Bucht des Silsersees vom Architekten Jules Rau im Neurenaissance-Stil zu erbauen begonnen und am 1. Juli 1884 eröffnet. Jedoch musste das Hotelunternehmen unter dem belgischen Grafen Camille de Renesse nach nur fünf Monaten Konkurs anmelden, auch da im benachbarten Italien die Cholera ausgebrochen war. In den folgenden Jahrzehnten diente die riesige Hotelanlage vor allem der Schweizer Armee, die hier ihre Wiederholungskurse durchführte.
1962 vermietete die Eigentümergesellschaft, die Ferienhotel Maloja AG, deren Aktienmehrheit die belgische Krankenkasse "Mutualité Chrétienne" hielt, an die Betreibergesellschaft Intersoc. Seither dient das Hotel als Lager-, Kolonien- und Ferienhaus für verschiedenste, primär belgische Jugendgruppen. Seit den 1980er-Jahren, als das Haus vollständig ausgelastet war, ist die Belegung jedoch stetig gesunken, was u.a. auf die sinkende Attraktivität von Lagerhäusern mit Massenlagern und militärischem Schichtbetrieb sowie auf die Streichung des Nachtzugs zwischen Brüssel und Chur durch die NMBS/SNCB, was die Reisezeit um zwei Tage verlängert, zurückzuführen ist. Zudem befindet sich die "Mutualité chrétienne" wie andere belgische Krankenkassen in finanziellen Nöten und würde durch die nötigen hohen Sanierungskosten weiter belastet werden.
Im Januar 2006 wurde der 14 Millionen Franken hohe Verkauf des Maloja Palace durch die Ferienhotel Maloja AG auf Drängen der Hauptaktionärin bestätigt[1]. Der Käufer ist ein Schweizer Unternehmen, geführt vom italienischen Millionär Amedeo Clavarino, der bereits diverse Hotels im Wallis aufkaufte und aus dem Maloja Palace nach einer umfangreicher Renovation und Restaurierung in Millionenhöhe wieder ein Luxushotel mit dem Namen Maloja Club machen will. Wann und ob dieser Umbau umgesetzt wird, ist zurzeit unklar, da diverse rechtliche Hindernisse den Umbau um Jahre hinauszögern können; z.B. die Schutzverträge mit der Pro Lej da Segl, die Listung der Anlage als schützenswertes Kulturobjekt im schweizerischen Bundesinventar, die Renaturierungsprojekte des oberen Inns, die einen Teil des Maloja Palace betreffen, sowie die seit Ende 2005 geltende zweijährige Planungszone, die der Gemeinderat von Stampa über den Ortsteil Maloja verhängte.
Für Dezember 2007 ist das Eröffnungswochenende des Maloja Club geplant[2], was gleichbedeutend mit dem Ende der Ferienlager sein dürfte.
Literatur
- Peter Böckli: Bis zum Tod der Gräfin, 8. AUflage, Zürich 2007, Verlag Neue Zürcher Zeitung, ISBN 3-03823-342-0 (7. Auflage: ISBN 3-03823-124-X)
Einzelnachweise
- ↑ Wanderweb: Grenzland Bergell (Aktualisierungen 2. Auflage)
- ↑ Events at Maloja Palace: First Snow Weekend Celebration, 7 - 10. Dezember 2007 (abgerufen am 19. September 2007)
46.4061111111119.7002777777778Koordinaten: 46° 24′ 22″ N, 9° 42′ 1″ O; CH1903: (773893 / 141923)
Weblinks
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