- Hugh Cornwell
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Hugh Alan Cornwell (* 28. August 1949 in London) ist ein britischer Musiker. Bekannt wurde er als Sänger und Gitarrist der Stranglers, deren Mitglied er bis 1990 war.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schule und Ausbildung
Cornwell wuchs als zweitjüngstes von insgesamt vier Geschwistern im Londoner Stadtteil Tufnell Park auf. [1]
Er ging in der Burghley Road Primary School in Kentish Town zur Grundschule [2] und besuchte ab 1961 die William Ellis-Gesamtschule in Highgate, wo er mit dem späteren Fairport Convention-Gitarristen Richard Thompson bis 1965 in einer Schülerband spielte. [3]
Cornwell ging nach Erreichen der Fachhochschulreife von der Schule ab. Vor Beginn seines Studiums arbeitete er im Frühjahr und Sommer 1968 zunächst als Aushilfe im Medizinischen Labor des St. Bartholomew Hospitals in der Londoner City und im Medizinischen Labor der Universitätsklinik Lund in Schweden. [4]
Im September 1968 begann Cornwell dann ein dreijähriges Biochemie-Studium an der Universität Bristol, das er 1971 mit einem Third Class Honours Degree abschloss. [5] [6] Zum weiterführenden Studium kehrte er an das Biochemische Institut der Universität Lund zurück, um unter Dr. Kai Lindstrand seine Doktorarbeit zu machen. Dies brach er Ende 1973 jedoch ergebnislos ab und kehrte nach London zurück.
Johnny Sox (1972 bis 1974)
Im Herbst 1972 gründete Cornwell in Lund seine erste Band Johnny Sox (Gyrth Godwin - Gesang / Hans Wärmling - Leadgitarre / Hugh Cornwell - Rhythmusgitarre / Janne Knuda - Bass [7] / Chicago Mike - Schlagzeug). Nach einigen Konzerten in Lund und Umgebung beschloss Cornwell Berufsmusiker zu werden und zog mit der Band (mit Ausnahme Wärmlings) Ende 1973 nach London. Johnny Sox bezogen ein besetztes Haus in der Maitland Park Road in Camden und gaben im Januar 1974 einige Konzerte in Londoner Pubs. [8] Der Schlagzeuger Chicago Mike wurde danach durch den 35jährigen Jet Black ersetzt und die Band zog nach Guildford aufs Land. Ein Demotape wurde am 8. Mai 1974 von Island Records abgelehnt, [9] es kam zum Streit und Godwin und Knuda verließen die Band.
The Stranglers (1974 bis 1990)
Cornwell und Jet Black fanden Ersatz in dem 22jährigen Jean-Jacques Burnel (Bass), der am 30. Mai 1974 [10] erstmals mit den beiden probte, und holten Hans Wärmling als Leadgitarristen zurück. Die neue Band gab nach intensiven Proben bereits im Sommer 1974 die ersten Konzerte in Guildford und Umgebung, zuerst unter dem Namen The Guildford Stranglers. Am 11. September 1974 ließ die Band sich schließlich unter dem Geschäftsnamen The Stranglers registrieren.
Von Ende 1974 bis Anfang 1976 bezog die Band ein Haus im benachbarten Chiddingfold, zu dieser Zeit arbeitete Cornwell als Aushilfslehrer für Biologie am St Mary's Tutorial College in Guildford, eine Erfahrung die er später in dem Stranglers-Song "School Mam" verarbeitete. [11] Als die Stranglers langsam bekannter wurden zog Cornwell Anfang 1976 zurück nach London.
Am 6. Dezember 1976 schloss die Band schließlich für einen Vorschuss von £ 40.000 einen Plattenvertrag mit United Artists Records. [12] Hugh Cornwells erste Plattenveröffentlichung folgte am 28. Januar 1977 in Form der Stranglers-Debütsingle "(Get a) Grip (on yourself)", einem Song den Cornwell allein geschrieben hatte.
1990 stieg Cornwell überraschend aus der Band aus. Am Tag nach einem Konzertmitschnitt im Alexandra Palace in London (11. August 1990) teilte er seine Entscheidung telefonisch den übrigen Bandmitgliedern mit, die zu seinem Ärger statt die Band aufzulösen mit einem neuen Sänger weitermachten.
Soloaktivitäten (seit 1978)
Bereits 1978/79 nahm Cornwell mit Hilfe des Captain Beefheart-Schlagzeugers Robert Williams ein erstes Soloalbum "Nosferatu" auf, bei dem Devo (auf "Rhythmic Itch") und inkognito Clash-Mitglieder (Hintergrundgesang auf "Puppets") und Ian Dury (Gesang auf "Wrong way round") mitwirkten. [13]
1988 folgte ein zweites Soloalbum "Wolf".
Nachdem Cornwell 1990 die Stranglers verließ legte er eine Pause ein. Seit 1992 veröffentlicht er wieder in regelmäßigen Abständen Material, jedoch ohne den kommerziellen Erfolg wie zu Zeiten der Stranglers.
Gefängnisaufenthalte (1980)
Am 6. Januar 1980 wurde Hugh Cornwell vom West London Magistrates' Court zu acht Wochen Haft und einer zusätzlichen Geldbuße von £ 300 wegen Drogenbesitzes verurteilt. Cornwell legte erfolglos Berufung ein und musste die Haftstrafe vom 21. März bis zum 25. April 1980 im Gefängnis Pentonville in Islington absitzen. [14]
Am 21. Juni 1980 wurde Cornwell in Frankreich wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten verhaftet. Bei einem Stranglers-Konzert in der Universität Nizza war es am Vorabend zu Ausschreitungen und Sachbeschädigungen gekommen. Cornwell wurde für einige Tage ins Maison d'arrêt de Nice, das Untersuchungsgefängnis von Nizza, überstellt und am 27. Juni 1980 auf Kaution wieder freigelassen. [15] Am 13. Januar 1981 wurde er in Abwesenheit zu einer Haftstrafe auf Bewährung und einer zusätzlichen Geldstrafe von umgerechnet £ 2000 verurteilt. [16]
Schriftsteller
Nach seiner Haftentlassung beschrieb Cornwell seine Erlebnisse im Gefängnis Pentonville in der Broschüre "Inside Information", die ab Oktober 1980 über den Fanclub Stranglers Information Service bezogen werden konnte.
Bis 1990 veröffentlichte Cornwell regelmäßig Artikel und Cartoons im Stranglers-Fanclubmagazin Strangled. [17]
Im November 2001 erschien das Buch "The Stranglers Song By Song", ein Interviewbuch, in dem Cornwell ausführlich über alle offiziell veröffentlichten Stranglers-Songs Auskunft gab.
Im Oktober 2004 erschien Cornwells Autobiographie "A Multitude Of Sins", das zusätzlich den Text der "Inside Information"-Broschüre aus dem Jahre 1980 enthielt.
Schauspieler
Cornwell spielte ein paar kleine Nebenrollen in Kinofilmen wie L'Etiole de sang (1986) und Eat the Rich (1987) sowie Fernsehfilmen wie Lucky Sunil (1988) und Being Dom Joly (2001). [18]
Sonstiges
Cornwell lebt derzeit in London und Wiltshire.
Diskografie
mit den Stranglers
- Rattus Norvegicus (EMI/UA), 1977
- No More Heroes (EMI/UA), 1977
- X Cert Live (Live-Album, EMI/UA), 1978
- Black & White (EMI/UA), 1978
- The Raven (EMI/UA), 1979
- Men in Black (EMI/UA), 1981
- La Folie (EMI/UA), 1981
- Feline (CBS), 1982
- Aural Sculpture (CBS), 1984
- Dreamtime (CBS), 1986
- All Live And All Of The Day (CBS), 1988
- 10 (CBS), 1990
Solo
- Nosferatu, 1979
- Wolf, Virgin 1988
- Wired, Transmission, 1993
- Guilty, Snapper 1996 (1997)
- Black Hair, Black Eyes, Black Suit, Velvel, 1999
- First Bus to Babylon, Velvel, 1999
- Songs of Shiva (Internet Version), 1999
- HiFi, Canada, 2001 (2003)
- Mayday, Rough Trade, 2005 (Internet Only)
- In the Dock, Rough Trade, 2005
- Footprints in the Desert, Rough Trade, 2005
- Beyond Elysian Fields, Rough Trade, 2006
- Dirty Dozen, Invisible Hands, 2006
- People - Places - Pieces, 2006
- Hooverdam, 2008
Einzelnachweise
- ↑ Hugh Cornwell: "A Multitude Of Sins" (Harper Collins, Paperback Edition 2005, Seite 20)
- ↑ Hugh Cornwell: "A Multitude Of Sins" (Harper Collins, Paperback Edition 2005, Seite 21)
- ↑ Hugh Cornwell: "A Multitude Of Sins" (Harper Collins, Paperback Edition 2005, Seite 23)
- ↑ Hugh Cornwell: "A Multitude Of Sins" (Harper Collins, Paperback Edition 2005, Seite 40-41)
- ↑ Hugh Cornwell: "A Multitude Of Sins" (Harper Collins, Paperback Edition 2005, Seite 41)
- ↑ [1] Artikel New Musical Express (9. September 1978)
- ↑ Pedalens Pågar Janne Knudas jetzige Band (biographischer Eintrag auf schwedisch)
- ↑ George Gimarc: "Punk Diary", Backbeat Books 2005, Seite 9)
- ↑ The Stranglers: "Hits and Heroes"-CD (1999) (Brief von Island Records abgedruckt im Booklet)
- ↑ Jean-Jacques Burnel Interview (Februar 2003)
- ↑ Hugh Cornwell und Jim Drury: "The Stranglers Song By Song" (Sanctuary Publishing, 2001, Seite 78)
- ↑ David Buckley: "No Mercy" (Coronet Books, Paperback Edition 1998, Seite 72)
- ↑ Hugh Cornwell: "A Multitude Of Sins" (Harper Collins, Paperback Edition 2005, Seite 198)
- ↑ David Buckley: "No Mercy" (Coronet Books, Paperback Edition 1998, Seite 155-162)
- ↑ David Buckley: "No Mercy" (Coronet Books, Paperback Edition 1998, Seite 162-166)
- ↑ David Buckley: "No Mercy" (Coronet Books, Paperback Edition 1998, Seite 173)
- ↑ Strangled-Magazin
- ↑ Eintrag Internet Movie Database
Weblinks
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