- Altenhorst
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Region Hannover Höhe: 51 m ü. NN Fläche: 71,99 km² Einwohner: 51.672 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 718 Einwohner je km² Postleitzahlen: 30851, 30853, 30855 Vorwahl: 0511 Kfz-Kennzeichen: H Gemeindeschlüssel: 03 2 41 010 LOCODE: DE LHN Stadtgliederung: 6 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 1
30853 LangenhagenWebpräsenz: Bürgermeister: Friedhelm Fischer (SPD) Lage der Stadt Langenhagen in der Region Hannover Die Stadt Langenhagen liegt nördlich von Hannover in der Region Hannover in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Langenhagen grenzt an die Gemeinden Wedemark, Isernhagen sowie an die Städte Hannover und Garbsen (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden). Nördlich des Stadtgebiets erstreckt sich ein ausgeprägter Geestrücken des Quartärs mit einer lockeren Moor- und Heidelandschaft, der in die Lüneburger Heide übergeht. Die Siedlungsstruktur der Kernstadt Langenhagen schließt sich an die nördlichen Stadtteile Hannovers an, verfügt aber dennoch über eigenständige Wirtschafts- und Infrastruktur.
Mit dem Kananoher Forst und dem Naturschutzgebiet Kaltenweider Moor verfügt das Stadtgebiet über geschützte Wald- und Moorgebiete. Hier befindet sich der Muswillensee der schon in frühen Sagen und Geschichten Erwähnung fand, allerdings bereits auf dem Gebiet der Gemeinde Wedemark liegt.
Stadtgliederung
Die Stadt besteht seit der niedersächsischen Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 neben der Kernstadt Langenhagen (Langenhagen-Mitte, Langenforth, Brink, Alt-Langenhagen) aus den Ortschaften Engelbostel, Godshorn, Kaltenweide (einschließlich der sogenannten „Seestädte“ Altenhorst, Hainhaus, Maspe, Siedlung Twenge und Twenge, den Örtchen Kananohe und Kiebitzkrug), Krähenwinkel und Schulenburg. Wiesenau (Teil der Kernstadt) ist fast vollständig von hannoverschem Stadtgebiet umschlossen. Das Neubaugebiet Weiherfeld, eines der größten in der Region Hannover, liegt in Kaltenweide direkt an der S-Bahnstation Kaltenweide.
Geschichte
Bereits im Jahr 990 wurde Hainhaus erwähnt. Am 10. Juli 1033 folgte Engelbostel, 1200 Godshorn, 1255 Wagenzelle und 1308 Schulenburg. Am 15. Februar 1312 wurde Langenhagen erstmals als Nienhagen urkundlich erwähnt.
Unter der Führung des Vogts Heinrich Clave wurde Langenhagen im Jahre 1618 das Marktrecht zugesprochen. Er und seine Frau stifteten 1630 einen bis heute in der Elisabethkirche genutzten Taufstein des Künstlers Jeremias Sutel.
1862 wurde in Langenhagen die Heil- und Pflegeanstalt für geistesschwache und blödsinnige Kinder gegründet. Der spätere Medizin-Nobelpreisträger Robert Koch wirkte dort von 1866 bis 1868 als Assistenzarzt. Heute erinnern eine Straße, die seinen Namen trägt, sowie eine Gedenktafel in der Robert-Koch-Realschule an sein Wirken. Die Anstalt wurde später zunächst in Provinzial-, Heil- und Pflegeanstalt, dann in Nervenheilanstalt Langenhagen umbenannt. Die Anstalt, die unmittelbar an der Hauptstraße von Langenhagen nach Hannover lag, schadete dem Ruf der Gemeinde: „Selbst Touristen zu Fuß und zu Rad meiden das Dorf, das ihnen anstatt ländlicher Stille den Anblick von […] Wesen in erbarmungswürdigem Zustand bietet“, stellte der „Heidedichter“ Hermann Löns damals fest. Prominentester Patient der Anstalt war der Serienmörder Fritz Haarmann. Heute hat die Einrichtung ihren schlechten Ruf abgelegt; seit 1995 heißt sie Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie oder einfach Klinikzentrum Langenhagen. Etwa 160 Beschäftigte betreuen dort bis zu 200 Patienten.
Anfang des 20. Jahrhunderts gewann Langenhagen als Verkehrsknotenpunkt an wirtschaftlicher Bedeutung. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere die seit 1890 bestehende Eisenbahnstrecke, die von Hannover über Langenhagen nach Visselhövede führte, sowie die Errichtung des Brinker Hafens am Mittellandkanal im Jahr 1916.
Auf dem Gebiet der damaligen Gemeinde Langenhagen existierte zeitweise ein Außenlager des KZ Neuengamme. An diesem Gelände, das seit 1974 zum Stadtgebiet von Hannover gehört, erinnert nur eine Gedächtnisstätte an dieses dunkle Kapitel der Langenhagener Geschichte. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war Langenhagen durch Bombenangriffe zu zwei Dritteln zerstört.
An der Bundesautobahn 2 liegt der Silbersee. Er entstand im Zuge des Autobahnbaus 1934/35 und hat seinen Namen angeblich von Flugzeugpiloten, die den See auf ihrem Flug Richtung Berlin als Orientierungsmarke nutzten.
Am 1. März 1959 wurden Langenhagen die Stadtrechte verliehen.
Am 15. Juni 1972 wurde die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof in Langenhagen festgenommen, die in einer Wohnung in der Nähe des Berliner Platzes untertauchen wollte. Durch den Wohnungseigentümer Fritz Rodewald wurde die Polizei darauf aufmerksam. Selbst heute sind in der Tür der jetzt dort ansässigen Krankenkasse noch die Einschusslöcher zu sehen, die bei der Verhaftung entstanden.
Im Zuge der Gebietsreform im Jahr 1974 gewann Langenhagen die zuvor selbständigen Gemeinden Krähenwinkel, Kaltenweide, Engelbostel, Schulenburg und Godshorn, das vormals Langenhagener Gebiet des Brinker Hafens fiel jedoch an Hannover, wodurch die Stadt einen erheblichen Teil ihrer Gewerbesteuer einbüßte.
Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte Langenhagen zum damaligen Regierungsbezirk Hannover, der wie alle anderen niedersächsischen Regierungsbezirke aufgelöst wurde.
Entwicklung des Stadtgebiets
Einwohnerentwicklung
(jeweils zum 31. Dezember)
- 1998 - 49.167
- 1999 - 49.334
- 2000 - 49.432
- 2001 - 49.506
- 2002 - 49.652
- 2003 - 50.051
- 2004 - 50.516
- 2006 - 51.005 (Stand: 30. Juni)
- 2007 - 51.529 (Stand: 30. Juni)
Politik
Hauptamtlicher Bürgermeister ist seit dem 1. November 2006 der SPD-Politiker Friedhelm Fischer.
Der Stadtrat setzt sich wie folgt zusammen:
- SPD - 18 Sitze
- CDU - 16 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen - 4 Sitze
- FDP - 2 Sitze
- Bürgermeister - 1 Sitz
Städtepartnerschaften
Langenhagen unterhält Partnerschaften mit dem London Borough of Southwark in England, mit dem slowenischen Novo Mesto sowie mit dem polnischen Glogau. Die Ortschaft Godshorn unterhält außerdem eine Partnerschaft mit Le Trait, Frankreich. Die Ortschaft Krähenwinkel unterhält eine Partnerschaft mit Stadl-Paura, Österreich. Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu Joinville im Staat Santa Catarina, Brasilien und zur Stadt Rodewisch im Vogtland (Sachsen). Ein Freundschaftsvertrag wurde im Jahr 2007 mit der Stadt Bijeljina in Bosnien-Herzegowina geschlossen.
Wappen der Ortsteile
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Das heutige Stadtzentrum erstreckt sich vom Osten mit Rathaus, Stadtbibliothek, CCL, Wochenmarkt (dienstags und samstags, jeweils morgens), der Kleinkunstbühne „daunstärs“ und Polizei nach Norden, entlang der Walsroder Straße, mit der Musikschule, dem Kunstverein, der evang. Elisabethkirche, der Volkshochschule, Banken, Dienstleistern und Einzelhandel. Es entstand erst Ende der 1970er Jahre und 1982 mit der Eröffnung des Einkaufszentrums City Center Langenhagen (CCL), das 1990 um die Europa-Markthalle, dem gastronomischen Bauch Langenhagens, ergänzt wurde.
In der Umgebung des Flughafens existieren vier große Gewerbeparks mit Gewerbe- und Industriebetrieben, u. a. Schenker Deutschland AG, Bahlsen, Reemtsma-Zigarettenfabrik, Dachser Logistik, Konica Minolta und MTU Maintenance Hannover. Außerdem ist südlich des Flughafengeländes auch das Hanover Trade Mart (ehemals „Modezentrum“) mit über 400 international tätigen Markenagenturen und Händlern ansässig. Überaus ausgeprägt ist die Dichte von Handelsvertretungen und deutschen Niederlassungen internationaler Unternehmen.
Am 17. August 1982 begann PolyGram (später Universal, heute EDC) in Langenhagen mit der weltweit ersten industriellen Produktion von CDs. 1996 startete dort auch die DVD-Fertigung. Noch heute werden in Langenhagen CDs und DVDs hergestellt, u. a. für den Medienkonzern Vivendi.
Seit 1996 hat die Steinbruchs-Berufsgenossenschaft in Langenhagen ihren Hauptsitz.
Seit 1980 hat auch ThyssenKrupp EGM (EntwicklungsGesellschaft für Montagetechnik), ein Tochterunternehmen der ThyssenKrupp Krause GmbH, hier ihren Hauptsitz. Das Unternehmen betätigt sich hauptsächlich auf dem Sektor des Sondermaschinenbaus und dabei im Speziellen in der Mess- und Prüftechnik.
Am Ostrand des Stadtgebiets befindet sich die Paracelsus-Klinik am Silbersee, ein Akutkrankenhaus mit 111 Betten. Hier werden jährlich etwa 9.000 Menschen behandelt und 800 Kinder geboren.
Der Wirtschaftsklub Langenhagen mit seinen über 130 Mitgliedsunternehmen hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1996 zu einer wichtigen Instanz in der Stadt entwickelt. Die „Wir helfen!-Stiftung“ unterstützt als Wirtschafts- und Bürgerstiftung soziale und kulturelle Projekte.
Verkehr
Innerhalb des Langenhagener Stadtgebiets befindet sich der 1952 eröffnete Flughafen Hannover-Langenhagen, einer der größten Flughäfen Deutschlands, welcher ein dominierender ökonomischer Faktor der Stadt ist. Er wurde mit einem unterirdischen Bahnhof direkt an die S-Bahn Hannover angeschlossen und dient u.a. auch als Zubringer für Gäste der CeBIT, der Hannover Messe Industrie und anderen internationalen Leitmessen (Domotex, Biotechnica, Euroblech etc.), die auf dem hannoverschen Messegelände stattfinden.
Die A 2 und die A 7 sowie die A 352 liegen in der Nähe des Stadtgebiets. Langenhagen verfügt über mehrere Autobahnanschlüsse.
Langenhagen liegt außerdem im Einzugsbereich der S- und Stadtbahn Hannover. Schon von 1900 bis 1937 gab es die erste Straßenbahn in Langenhagen. 1937 wurde diese durch einen Oberleitungsbus ersetzt. Ab 1958 wurden Dieselbusse für den öffentlichen Nahverkehr in Langenhagen eingesetzt. Die hannoversche Straßenbahn endete an der südlichen Stadtgrenze Langenhagens am Berliner Platz. Ende der 1980er Jahre wurde die mittlerweile in Stadtbahn umbenannte Straßenbahnlinie wieder bis in das neue Stadtzentrum Langenhagens verlängert.
Langenhagen hat im Westen der Stadt einen Bahnhof „Langenhagen Mitte“ an der Hauptstrecke Hannover–Hamburg, der von den Zügen der metronom Eisenbahngesellschaft und einzelnen Fahrten der Heidebahn bedient wird. Die S-Bahn hält außerdem am Flughafen, in Kaltenweide und am Pferdemarkt.
Etliche Buslinien stellen die innerstädtische Erschließung sowie Verbindungen mit Nachbargemeinden sicher.
Bildung und Soziales
Bildungseinrichtungen
In den Ortsteilen Langenhagens gibt es jeweils eine Grundschule. Zudem gibt es eine Haupt- und Realschule als Ganztagsschule (Brinker Schule), die Robert-Koch-Realschule, ein Gymnasium und eine Integrierte Gesamtschule (IGS), sowie verschiedene Sonderschulen. Das Gymnasium Langenhagen liegt gemeinsam mit der IGS in einem Gebäudekomplex gegenüber dem Rathaus.
Weitere Schulen in Langenhagen sind die Musikschule und die Niedersächsische Schornsteinfegerschule.
Die Deutsche Event Akademie als Bildungseinrichtung des VPLT e.V. (Der Verband für professionelle Licht- und Tontechnik) hat ebenfalls in Langenhagen ihren Sitz. Dort finden neben IHK und VBG-zertifizierten Lehrgängen wie dem gepr. Meister für Veranstaltungstechnik auch Seminare aus dem breiten Spektrum der Medien-, Messe- und Veranstaltungstechnik statt.
Die Stadtbibliothek Langenhagen befindet sich im Stadthaus an der Konrad-Adenauer-Straße 6. Das Angebot von 73.000 Medien beinhaltet neben Büchern auch DVDs, CDs, CD-ROMs, Hörbücher, Comics, Stadtpläne, Zeitschriften, Spiele und 10.000 Kindermedien (Bücher, Sachbücher, CDs, DVDs, CD-ROMs, Zeitschriften).
Die Stadtbibliothek unterstützt das Leseförderungsprojekt Antolin. Aus dem Antolinangebot sind ca. 4000 Bücher vorhanden und es steht ein Internetplatz für die Recherche bereit.
Sozialarbeit
Im Haus der Jugend und des Sports am Langenforther Platz haben zahlreiche Sportverbände, das Unabhängige Jugendzentrum (UJZ) Langenhagen, sowie die städtische Jugendpflege ihren Sitz.
Die Langenhagener Tafel, gegründet 1998 ist die derzeit größte karitative Organisation in der Stadt. Wöchentlich werden über 700 bedürftige Haushalte mit einer Tafel-Tüte versorgt, die mit gespendeten Lebensmitteln gefüllt ist. Über 50 ehrenamtliche Kräfte sind bei der Tafel regelmäßig tätig, Kirchen und Sozialverbände unterstützen die Tüten-Ausgabe.
Frauen
Der Frauennotruf Langenhagen unterstützt Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Das Mehrgenerationenhaus Mütterzentrum e. V. bietet viele Veranstaltungen für Frauen, Familien und leistet auch Integrationsarbeit durch Veranstaltungen für und mit MigrantInnen. Das Mütterzentrum Langenhagen gehört zu den 500 im Aktionsprogramm des Bundesfamilienministeriums geförderten Mehrgenerationenhäusern.
Jugend
Zahlreiche Jugendtreffs in den Stadtteilen bieten Jugendlichen ein regelmäßiges Freizeitangebot.
Der Langenhagener Verein für Sozialarbeit betreibt mit Unterstützung der Stadt Langenhagen ein unabhängiges Jugendzentrum, leistet darüber hinaus Gemeinwesenarbeit und unterstützt andere Einrichtungen durch Nutzung von Räumlichkeiten.
Senioren
Das städtische Seniorenbüro kümmert sich um die Belange älterer Mitbürger und gibt ihnen Unterstützung bei zahlreichen Aktivitäten. 2006 wurde zudem erstmals ein Seniorenbeirat gewählt.
Arbeit
Das Jobcafé Langenhagen unterstützt Arbeitslose im Haus der Jugend bei der Jobsuche und bei Bewerbungen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Mit dem daunstärs verfügt Langenhagen über eine überregional bekannte Kleinkunst- und Comedybühne. Sie befindet sich im Mehr-Generationen-Haus, Konrad-Adenauer-Straße 15, in dem u.a. Projekte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf verwirklicht werden. Im Theatersaal (rund 600 Plätze, Rathenaustraße) finden die meisten Veranstaltungen des Kleinkunstfestivals Mimuse statt, bei dem hochkarätige Comedians und Artisten auftreten.
Bauwerke
Früher standen in Langenhagen mehrere Bockwindmühlen. Heute existiert nur noch die Kaltenweider Bockwindmühle aus dem 17. Jahrhundert.
In Langenhagen gibt es mehrere alte Kirchen. Zu erwähnen sind insbesondere die Martinkirche im Stadtteil Engelbostel und die Elisabethkirche an der Walsroder Straße. Die Elisabethkirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, nach dem Krieg aber wieder aufgebaut. Ihr Kirchenturm gilt mit einem Alter von mehr als 400 Jahren als ältestes Bauwerk Langenhagens. Sein unterer Teil ist noch original mit Raseneisensteinen gebaut erhalten.
Kunst
Überregional bekannt ist der Kunstverein Langenhagen. Seine Hauptaufgabe besteht darin, zeitgenössische Kunst und ihre Vermittlung zu fördern und mitzugestalten.
Zwischen 1986 und 1990 entstand mit 20 Großskulpturen in der Stadtmitte und im Stadtpark der „Skulpturenpark Langenhagen“. Am auffälligsten ist das „Gebundene Steinfeld“ der Künstlerin Ulla Nentwig. Die Findlinge auf dem Marktplatz, Stadt und Ortsteile symbolisierend, waren bis 2008 zwanzig Jahre lang durch Stahlseile verbunden. Da in unmittelbarer Nähe Kinderspielgeräte aufgestellt wurden, kam es immer wieder zu Unfällen, weil Kinder zwischen den Stahlseilen zu Fall kamen. 2008 wurden die Stahlseile entfernt, das Kunstwerk soll 2009 an einen anderen Platz umgesetzt werden.
Den Bildhauersymposien bis 1990 folgten Performance-Kunstaktionen unter dem Titel „vor ort“. Bundesweit erregte eine Konzeptkunstaktion Aufmerksamkeit, die Yoko Ono 1994 exclusiv für Langenhagen entwickelte. Unter dem Titel „A celebration of human being“ wurden hunderte Plakatflächen in der Stadt mit dem schwarz-weiß-Motiv eines nackten Männer-Hinterteils versehen.
Im Jahr 2000 gab es eine Skulpturenausstellung "99 Standpunkte" zur EXPO 2000, durchgeführt von der Kulturstiftung Langenhagen. In der Stadt verblieben ist die "multikulturelle Frauengruppe" der Künstlerin Ursula Lechner, die auf dem Vorplatz des Kinos an der Walsroder Straße steht und zu einem Lieblings-Kunstobjekt der Langenhagener geworden ist.
Von überregionaler Bedeutung ist die in Krähenwinkel ansässige Galerie Depelmann, die unter anderem Künstler wie Udo Achterholt, Josef Ebnöther, Gina Gass und Armin Weinbrenner vertritt. Die Galerie nimmt an nationalen und internationalen Kunstmessen teil.
Der bekannteste Langenhagener Künstler ist Bildhauer Wolf Glossner, der 1995 auch eine Edelstahl-Skulptur in der slowenischen Partnerstadt Novo mesto errichtete und dessen Werke deutschlandweit in Skulpturenparks und bei Bildhauersymposien zu finden sind.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährliches kulturelles Highlight ist das Kleinkunst- und Theaterfestival Mimuse. Im Juli findet alljährlich das dreitägige Stadtfest auf dem Marktplatz statt. Alle zwei Jahre wird im Maritim Hannover Airport der große Stadtball veranstaltet. Ebenfalls zweijährlich gibt es die Wirtschaftsschau „Schaufenster Langenhagen“ und das Familienfest des Wirtschaftsklubs, jeweils zugunsten wohltätiger Zwecke. Im August feiert Langenhagen in jedem Jahr eines der größten Schützenfeste der Region.
Persönlichkeiten
- Johann Stucke (1587–1653), Kanzler der schwedischen Regierung für die Herzogtümer Bremen und Verden, wurde in Langenhagen geboren.
- Robert Koch (1843–1910), Bakteriologe und Medizin-Nobelpreisträger, arbeitete von 1866 bis 1868 als Landarzt in Langenhagen.
- Walter Bettges (1927–1991), Langenhagener Bürgermeister von 1968 bis 1981, Vizepräsident des Niedersächsischen Finanzgerichts, Richter am Niedersächsischen Staatsgerichtshof.
- Volker Henning Drecoll, deutscher Theologe und Kirchenhistoriker, wurde 1968 in Langenhagen geboren.
- Ulrike Meinhof, Angehörige der RAF, wurde 1972 in Langenhagen verhaftet.
- Klaus Meine, Sänger der Scorpions, ging in Langenhagen zur Schule und startete auch hier seine Karriere.
- Oliver Kalkofe, Satiriker und Schöpfer des Frühstyxradio, lebte als Kind in Engelbostel.
- Arno Lücker, Komponist und Musikwissenschaftler, wuchs in Krähenwinkel auf.
- Jiří Štajner, tschechischer Fußballnationalspieler, lebt in Schulenburg.
- André Breitenreiter, Fußballspieler, 245 Einsätze und 42 Tore in der 1. und 2. Bundesliga, wurde in Langenhagen geboren.
- Tom und Bill Kaulitz, Sänger der Band Tokio Hotel, lebten in Krähenwinkel und gingen auch dort in den Kindergarten.
- Leonard Soccio, ehem. Eishockeyspieler der Hannover Scorpions, lebt in Langenhagen.
- Avni Kertmen, Behindertensportler der Rollstuhlsportgemeinschaft Langenhagen 82
- Martin Groth, Fußballspieler, erster Fußballverein SC Langenhagen
- Karin Eickelbaum, Schauspielerin, ging in Langenhagen zur Schule
Ehrenbürger
Die Jahreszahlen in den Klammern berufen sich auf das Jahr in dem die Ehrenbürgerschaft ausgesprochen wurde
- August Hölscher (unbek.), Mitbegründer der Norddeutschen Tapetenfabrik
- Wilhelm Hirte (1955), für die Verdienste um die Dorfchronik, ausgezeichnet in Engelbostel
- Ernst Karthäuser (1958), Gemeindebrandmeister
- Otto Schwarz (1961), Gemeindedirektor
- Karl Schönemann (1964), Landrat
- August Wagener (1969), Bürgermeister
- Alfred Oellerich (1973), Bürgermeister, ausgezeichnet in Krähenwinkel
- Albert Fichte (1973), Bürgermeister, ausgezeichnet in Godshorn
- Bertha Schneider (1981), DRK-Vorsitzende
- Martha Korell (1988), Begründerin der Arbeiterwohlfahrt Langenhagen
- Walter Bettges (1991), Bürgermeister
- Josef Billerbeck (1991), Bürgermeister
- Waltraud Krückeberg (2001), Bürgermeisterin
Sonstiges
- In Langenhagen befindet sich eine von nur drei im deutschsprachigen Raum befindlichen offiziellen Speedmodellauto Rennbahnen. Hier finden regelmäßig Rennen zum Beispiel zur Austragung der deutschen Meisterschaft statt.
- In Langenhagen hat der Hannoversche Rennverein mit seiner Galopp-Rennbahn „Neue Bult“ ihren Sitz. Regelmäßig von Frühjahr bis Herbst finden Renntage statt.
- Langenhagen ist auch Mekka des Polo-Sports. Im Ortsteil Maspe ist der Niedersächsische Polo-Club zuhause, der alljährlich internationale Turniere veranstaltet.
- Im Ortsteil Krähenwinkel gibt es das Tierheim für Hannover und Umgebung mit dem Sitz des Tierschutzvereins Hannover und Umgebung.
- Die deutsche Sledgehockey-Nationalmannschaft trainiert seit kurzem im neuen Langenhagener Eisstadion und führt hier internationale Turniere durch.
- Der Verein für Vielseitigkeitsreiterei in Maspe lädt regelmäßig zu internationalen Vielseitigkeitsturnieren, bei denen die deutsche Elite sich misst.
Literatur
- Ernst-August Nebig: Langenhagen macht Geschichte(n). Heimatarchiv. Sutton Verlag GmbH. Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-104-2.
- Ernst-August Nebig: Langenhagen – Vom Dorf zur Stadt. Wartberg Verlag. 1. Auflage, Langenhagen 2001, ISBN 3-86134-908-6.
- Karl Johaentges, Manfred Hertel: Bilder aus Langenhagen. KaJo Verlag. 1. Auflage, Hannover 1991, ISBN 3-925544-08-9.
- Walther Bode und Marianne Humpe: Aus Langenhagens Geschichte. Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte, Langenhagen ca. 1974. (vergriffen)
- Wilfried Münkel, Christa Mayer-Höhne:Vom Leben in einem hannoverschen Dorf: die Geschichte des Dorfes Kaltenweide in Bildern. Selbstverl., Langenhagen 1986. (vergriffen)
- Ernst-August Wiedemann: Chronik Godshorn: vom Dorf zum Stadtteil. Langenhagen 2004.
- Röder, Grebowicz, Lehmann (Hrsg.): Schulenburg, Geschichte und Geschichten. Langenhagen 2008.
- Stöber, Martin: Langenhagen Zum Jubiläum - 50 Jahre Stadtentwicklung in Texten und Bildern. ecrivir-die textmacher gmbh, Langenhagen 2009, ISBN 978-3-938769-09-6
Weblinks
Quellen
Städte und Gemeinden in der Region HannoverBarsinghausen | Burgdorf | Burgwedel | Garbsen | Gehrden | Hannover | Hemmingen | Isernhagen | Laatzen | Langenhagen | Lehrte | Neustadt am Rübenberge | Pattensen | Ronnenberg | Seelze | Sehnde | Springe | Uetze | Wedemark | Wennigsen (Deister) | Wunstorf
Ortsteile der Stadt LangenhagenEngelbostel | Godshorn | Kaltenweide | Langenhagen | Krähenwinkel | Schulenburg
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