- Langenhagen
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Wappen Deutschlandkarte 52.4394444444449.7451Koordinaten: 52° 26′ N, 9° 44′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Region Hannover Höhe: 51 m ü. NN Fläche: 71,99 km² Einwohner: 52.583 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 730 Einwohner je km² Postleitzahlen: 30851, 30853, 30855 Vorwahl: 0511 Kfz-Kennzeichen: H Gemeindeschlüssel: 03 2 41 010 LOCODE: DE LHN Stadtgliederung: 6 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Marktplatz 1
30853 LangenhagenWebpräsenz: Bürgermeister: Friedhelm Fischer (SPD) Lage der Stadt Langenhagen in der Region Hannover Die Stadt Langenhagen liegt nördlich von Hannover in der Region Hannover in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Langenhagen grenzt an die Gemeinden Wedemark, Isernhagen sowie an die Städte Hannover und Garbsen (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden). Nördlich des Stadtgebiets erstreckt sich ein ausgeprägter Geestrücken des Quartärs mit einer lockeren Moor- und Heidelandschaft, der in die Lüneburger Heide übergeht. Die Siedlungsstruktur der Kernstadt Langenhagen schließt sich an die nördlichen Stadtteile Hannovers an, verfügt jedoch über eine eigenständige Wirtschafts- und Infrastruktur.
Mit dem Kananoher Forst und dem Naturschutzgebiet Kaltenweider Moor verfügt das Stadtgebiet über geschützte Wald- und Moorgebiete. Hier befindet sich der Muswillensee der schon in frühen Sagen und Geschichten erwähnt wird, allerdings bereits auf dem Gebiet der Gemeinde Wedemark liegt.
Stadtgliederung
Durch den Zusammenschluss der Gemeinden Langenhagen, Langenforth und Brink entstand im Jahre 1938 ein wirtschaftlich starkes Gemeinwesen, blieb aber dennoch eine große Landgemeinde.
Die Stadt Langenhagen besteht seit der niedersächsischen Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 neben der Kernstadt Langenhagen (Langenhagen-Mitte, Langenforth, Brink, Alt-Langenhagen) aus den Ortschaften Engelbostel, Godshorn, Kaltenweide (einschließlich der sogenannten „Seestädte“ Altenhorst, Hainhaus, Maspe, Siedlung Twenge und Twenge, der Örtchen Kananohe und Kiebitzkrug), Krähenwinkel und Schulenburg. Wiesenau (Teil der Kernstadt) ist fast vollständig von hannoverschem Stadtgebiet umschlossen. Das Neubaugebiet Weiherfeld, eines der größten in der Region Hannover, liegt in Kaltenweide an der S-Bahn-Station Kaltenweide.
Geschichte
Gründung und Mittelalter
Bereits 990 wurde Hainhaus erwähnt, am 10. Juli 1033 Engelbostel, 1200 Godshorn, 1255 Wagenzelle und 1308 Schulenburg. Am 15. Februar 1312 wurde Langenhagen erstmals als Nienhagen urkundlich erwähnt.
Unter der Führung des Vogts Heinrich Clave wurde Langenhagen 1618 das Marktrecht verliehen. Mit seiner Frau stiftete er 1630 einen bis heute in der Elisabethkirche genutzten Taufstein des Künstlers Jeremias Sutel.
19. Jahrhundert
1862 wurde auf dem Gebiet von Langenhagen die Heil- und Pflegeanstalt für geistesschwache und blödsinnige Kinder als eine zu Hannover gehörende Anstalt gegründet. Der spätere Medizin-Nobelpreisträger Robert Koch wirkte dort von 1866 bis 1868 als Assistenzarzt. Daran erinnern heute nach ihm benannte Straße und eine Gedenktafel in der Robert-Koch-Schule. Die Anstalt wurde später zunächst in Provinzial-, Heil- und Pflegeanstalt, dann in Nervenheilanstalt Langenhagen umbenannt. Sie lag an der Hauptstraße von Langenhagen nach Hannover und schadete dem Ruf der Gemeinde: „Selbst Touristen zu Fuß und zu Rad meiden das Dorf, das ihnen anstatt ländlicher Stille den Anblick von […] Wesen in erbarmungswürdigem Zustand bietet“, stellte der „Heidedichter“ Hermann Löns fest. In mehreren Bauabschnitten wurde die Anstalt Anfang des 19. Jahrhunderts im damals aktuellen Pavillonstil modernisiert. Ab 1995 hieß das Krankenhaus Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, seit 2006 gehört es als KRH Psychiatrie Langenhagen zum Klinikum Region Hannover. Etwa 160 Beschäftigte betreuen dort bis zu 200 Patienten. Die zuvor nach außen hermetisch abgeschirmte Anstalt wurde geöffnet und zugleich räumlich erheblich verkleinert. Die Stadt Langenhagen hat 2010 große Teile des Grundstücks von der Stadt Hannover zum Zweck der Stadtentwicklung erworben.
20. Jahrhundert und Gegenwart
Anfang des 20. Jahrhunderts gewann Langenhagen als Verkehrsknotenpunkt an wirtschaftlicher Bedeutung. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere die seit 1890 bestehende Eisenbahnstrecke, die von Hannover über Langenhagen nach Visselhövede führte, sowie die Errichtung des Brinker Hafens am Mittellandkanal im Jahre 1916. In den Jahren 1934/35 wurde die Autobahn vom Ruhrgebiet nach Berlin über das Gemeindegebiet von Langenhagen gebaut; die heutige A 2. Im Zuge des Autobahnbaues entstand durch Entnahme von Sand und Kies der Silbersee, seitdem ein bedeutsamer Ort zur Naherholung. Er hat seinen Namen angeblich von Flugzeugpiloten, die den See auf ihrem Flug Richtung Berlin als Orientierungsmarke nutzten.
Auf dem damals zu Langenhagen gehörenden heutigen Gewerbegebiet Brinker Hafen existierte vom 2. Oktober 1944 bis zum 6. Januar 1945 das KZ-Außenlager Hannover-Langenhagen des Hamburger KZ Neuengamme. An dem seit 1974 zum hannoverschen Stadtteil Brink-Hafen gehörenden Gelände erinnert eine Gedächtnisstätte an das Außenlager. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war Langenhagen durch Bombenangriffe zu zwei Dritteln zerstört.
Am 2. März 1959 wurde der Landgemeinde Langenhagen durch den niedersächsischen Innenminister Hinrich Wilhelm Kopf das Recht zuerkannt, mit Wirkung vom 1. März 1959 die Bezeichnung „Stadt“ zu führen.
Am 15. Juni 1972 wurde die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof in Langenhagen festgenommen, die in einer Wohnung in der Nähe des Berliner Platzes untertauchen wollte. Durch den Wohnungsmieter Fritz Rodewald wurde die Polizei darauf aufmerksam.
Im Zuge der Gebietsreform 1974 gewann Langenhagen die zuvor selbständigen Gemeinden Krähenwinkel und Kaltenweide im Norden und Godshorn, Schulenburg und Engelbostel im Westen der Stadt als Ortsteile dazu. Zugleich fiel fast das gesamte Stadtgebiet südlich der Bundesautobahn an die Landeshauptstadt Hannover, darunter die Kasernen beiderseits der Vahrenwalder Straße sowie ausgedehnte Gewerbegebiete wie der Brinker Hafen, wodurch die Stadt einen erheblichen Teil ihrer Gewerbesteuer einbüßte. Nur das südlich der Autobahn gelegene Wohngebiet Wiesenau blieb als Enklave bei Langenhagen.
Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte Langenhagen zum damaligen Regierungsbezirk Hannover, der wie alle anderen niedersächsischen Regierungsbezirke aufgelöst wurde.
Einwohnerentwicklung
(jeweils zum 31. Dezember)
- 1998 – 49.167
- 1999 – 49.334
- 2000 – 49.432
- 2001 – 49.506
- 2002 – 49.652
- 2003 – 50.051
- 2004 – 50.516
- 2006 – 51.005 (Stand: 30. Juni)
- 2007 – 51.529 (Stand: 30. Juni)
- 2009 – 51.720 (Stand: 30. Juni)
- 2010 - 52.583
Politik
Hauptamtlicher Bürgermeister ist seit dem 1. November 2006 der SPD-Politiker Friedhelm Fischer.
Der Stadtrat setzt sich seit der Kommunalwahl vom 11. September 2011 wie folgt zusammen:
- SPD – 17 Sitze
- CDU – 14 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen – 7 Sitze
- BBL - 3 Sitze
- FDP – 1 Sitze
- Bürgermeister – 1 Sitz
Städtepartnerschaften
Langenhagen unterhält Partnerschaften mit dem London Borough of Southwark in England, mit dem slowenischen Novo mesto sowie mit dem polnischen Glogau. Die Ortschaft Godshorn unterhält außerdem eine Partnerschaft mit Le Trait, Frankreich. Die Ortschaft Krähenwinkel unterhält eine Partnerschaft mit Stadl-Paura, Österreich. Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu Joinville im Staat Santa Catarina, Brasilien und zur Stadt Rodewisch im Vogtland (Sachsen). Ein Freundschaftsvertrag wurde 2007 mit der Stadt Bijeljina in Bosnien-Herzegowina geschlossen.
Wappen der Ortsteile
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Das heutige Stadtzentrum erstreckt sich vom Osten mit Rathaus, Stadtbibliothek, CCL, Wochenmarkt (dienstags und samstags, jeweils vormittags), der Kleinkunstbühne „daunstärs“ und Polizei nach Norden, entlang der Walsroder Straße, mit der Musikschule, dem Kunstverein, der evang. Elisabethkirche, der Volkshochschule, Banken, Dienstleistern und Einzelhandel. Es entstand erst Ende der 1970er Jahre und 1982 mit der Eröffnung des Einkaufszentrums City Center Langenhagen (CCL), das 1990 um die Europa-Markthalle, dem gastronomischen Bauch Langenhagens, ergänzt wurde.
In der Umgebung des Flughafens existieren vier große Gewerbeparks mit Gewerbe- und Industriebetrieben, u. a. Geodis Deutschland ,Schenker Deutschland AG, Bahlsen, Reemtsma-Zigarettenfabrik, Dachser Logistik, Konica Minolta und MTU Maintenance Hannover. Die Firma MTU ist die weltweit führende Firma auf dem Gebiet der Antriebswartung für kommerzielle Flugzeugantriebe. Hermes Europe hat in Langenhagen ein neues Distributionszentrum errichtet. Grundsteinlegung war im Januar 2010. Der neue HUB soll als Umschlagplatz für alle von Hermes transportierten Güter im norddeutschen Raum fungieren[2]. Die NürnbergMesse übernahm in 2010 50% der Gesellschaftsanteile an dem 60 Jahre in Langenhagen ansässigen Familienunternehmen Holtmann GmbH+Co.KG, tätig im internationalen Messebau, im Bereich Weltausstellungen (EXPO's)und Events. Außerdem ist südlich des Flughafengeländes auch die "Brandboxx" (ehemals „Modezentrum“) mit über 400 international tätigen Markenagenturen und Händlern ansässig. Ausgeprägt ist die Dichte von Handelsvertretungen und deutschen Niederlassungen internationaler Unternehmen.
Am 17. August 1982 begann PolyGram (später Universal, heute EDC) in Langenhagen mit der weltweit ersten industriellen Produktion von CDs. 1996 startete dort auch die DVD-Fertigung. Noch heute werden in Langenhagen CDs und DVDs hergestellt, u. a. für den Medienkonzern Vivendi.
Von 1996 bis 2010 hatte die Steinbruchs-Berufsgenossenschaft in Langenhagen ihren Hauptsitz. Zum 1. Januar 2010 verschmolz sie mit anderen Berufsgenossenschaften zur Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie.
Seit 1980 hat auch ThyssenKrupp EGM (EntwicklungsGesellschaft für Montagetechnik), ein Tochterunternehmen der ThyssenKrupp Krause GmbH, hier ihren Hauptsitz. Das Unternehmen betätigt sich hauptsächlich im Sondermaschinenbau, speziell in der Mess- und Prüftechnik.
Am Ostrand des Stadtgebiets befindet sich die Paracelsus-Klinik am Silbersee, ein Akutkrankenhaus mit 111 Betten. Hier werden jährlich etwa 9.000 Menschen behandelt und 800 Kinder geboren.
Der Wirtschaftsklub Langenhagen e.V. mit seinen über 130 Mitgliedsunternehmen hat sich seit seiner Gründung 1996 zu einer wichtigen Instanz in der Stadt und in den angrenzenden Kommunen entwickelt. Gründungsvorsitzender war Claus Holtmann (1996-2005), ihm folgte Olaf Krause (2005-2009). Derzeitiger Vorsitzender ist abermals Claus Holtmann. Die aus dem Wirtschaftsklub heraus initiierte Wir helfen! Stiftung unterstützt seit 2006 als Wirtschafts- und Bürgerstiftung soziale und kulturelle Projekte und setzt die Arbeit des Wir helfen! e.V. (Gründung 1997) fort. Als Präsident fungiert seit Gründung Claus Holtmann. In den folgenden Jahren wurden bereits 3 Unterstiftungen und ein Sonderfonds gegründet (Sonja-Vorwerk-Gerth-Stiftung, Stiftung Sternenkinder, Löwenstiftung, Sonderfonds 'Jugend inTakt').
Verkehr
Auf Langenhagener Stadtgebiet liegt der 1952 eröffnete Flughafen Hannover-Langenhagen, einer der größten Flughäfen Deutschlands, welcher ein dominierender ökonomischer Faktor der Stadt ist. Er wurde mit einem unterirdischen Bahnhof an die S-Bahn Hannover angeschlossen und dient u. a. als Zubringer für Gäste der CeBIT, der Hannover Messe Industrie und andere internationale Leitmessen (beispielsweise Domotex, Biotechnica, Euroblech), die auf dem hannoverschen Messegelände stattfinden.
Die A 2, die A 7 und die A 352 liegen in der Nähe des Stadtgebiets. Langenhagen verfügt über mehrere Autobahnanschlüsse. Die B 522 tangiert die Stadt im Westen.
Langenhagen liegt im Einzugsbereich der S- und Stadtbahn Hannover. Schon von 1900 bis 1937 gab es eine Straßenbahn in Langenhagen, die 1937 durch einen Oberleitungsbus ersetzt wurde. Ab 1958 wurden Dieselbusse für den öffentlichen Nahverkehr in Langenhagen eingesetzt. Die hannoversche Straßenbahn endete an der südlichen Stadtgrenze Langenhagens am Berliner Platz. Ende der 1980er Jahre wurde die mittlerweile in Stadtbahn umbenannte Straßenbahnlinie wieder bis in das neue Stadtzentrum Langenhagens verlängert.
Langenhagen hat im Westen der Stadt einen Bahnhof „Langenhagen Mitte“ an der Hauptstrecke Hannover–Hamburg, der von den Zügen der metronom Eisenbahngesellschaft und einzelnen Fahrten der Heidebahn bedient wird. Die S-Bahn hält außerdem am Flughafen, in Kaltenweide und am Pferdemarkt.
Etliche Buslinien stellen die innerstädtische Erschließung sowie Verbindungen mit Nachbargemeinden sicher.
Bildung und Soziales
Bildungseinrichtungen
In den Ortsteilen Langenhagens gibt es je eine Grundschule, zudem eine Haupt- und Realschule als Ganztagsschule (Brinker Schule), die Robert-Koch-Realschule, ein Gymnasium und eine Integrierte Gesamtschule (IGS) sowie verschiedene Sonderschulen. Das Gymnasium Langenhagen liegt gemeinsam mit der IGS in einem Gebäude gegenüber dem Rathaus. Die Integrierte Gesamtschule Langenhagen belegte 2010 im Wettbewerb um den Deutschen Schulpreis Platz 4. Weitere Schulen in Langenhagen sind die Musikschule Langenhagen, die Montessori-Schule Langenhagen als Ganztagsgrundschule und die Niedersächsische Schornsteinfegerschule.
Die Deutsche Event Akademie als Bildungseinrichtung des VPLT e. V. (Der Verband für professionelle Licht- und Tontechnik) hat ebenfalls in Langenhagen ihren Sitz. Dort finden neben IHK- und VBG-zertifizierten Lehrgängen wie dem für den „geprüften Meister für Veranstaltungstechnik“ auch Seminare aus der Medien-, Messe- und Veranstaltungstechnik statt.
Die Stadtbibliothek Langenhagen befindet sich im Stadthaus an der Konrad-Adenauer-Straße 6. Das Angebot von 73.000 Medien umfasst neben Büchern auch DVDs, CDs, CD-ROMs, Hörbücher, Comics, Stadtpläne, Zeitschriften, Spiele und 10.000 Kindermedien (Bücher, Sachbücher, CDs, DVDs, CD-ROMs, Zeitschriften). Seit Mai 2009 können in dem Internetangebot NBib24 digitale Medien wie EBooks, EAudios und E-Papers herunterladen werden. Die Stadtbibliothek unterstützt das Leseförderungsprojekt Antolin. Aus dem Antolinangebot sind ca. 5.400 Bücher vorhanden und es steht ein Internetplatz für die Recherche bereit.
Sozialarbeit
Im Haus der Jugend und des Sports am Langenforther Platz (dem alten Langenhagener Rathaus) haben zahlreiche Sportverbände, das Unabhängige Jugendzentrum (UJZ) Langenhagen sowie die städtische Jugendpflege ihren Sitz.
Die Langenhagener Tafel, gegründet 1998, ist die derzeit größte karitative Organisation in der Stadt. Wöchentlich werden über 700 bedürftige Haushalte mit einer Tafeltüte versorgt, die mit gespendeten Lebensmitteln gefüllt ist. Über 50 ehrenamtliche Kräfte sind bei der Tafel regelmäßig tätig, Kirchen und Sozialverbände unterstützen die Tütenausgabe.
Frauen
Der Frauennotruf Langenhagen unterstützt Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Das Mehrgenerationenhaus Mütterzentrum e. V. bietet viele Veranstaltungen für Frauen, Familien und leistet auch Integrationsarbeit durch Veranstaltungen für und mit Migranten. Das Mütterzentrum Langenhagen gehört zu den 500 im Aktionsprogramm des Bundesfamilienministeriums geförderten Mehrgenerationenhäusern.
Jugend
Zahlreiche Jugendtreffs in den Stadtteilen bieten Jugendlichen ein regelmäßiges Freizeitangebot.
Der Langenhagener Verein für Sozialarbeit betreibt mit Unterstützung der Stadt Langenhagen ein unabhängiges Jugendzentrum, leistet darüber hinaus Gemeinwesenarbeit und unterstützt andere Einrichtungen durch Nutzung von Räumlichkeiten.
Senioren
Das städtische Seniorenbüro kümmert sich um die Belange älterer Mitbürger und gibt ihnen Unterstützung bei zahlreichen Aktivitäten. 2006 wurde zudem erstmals ein Seniorenbeirat gewählt.
Arbeit
Das Jobcafé Langenhagen unterstützt Arbeitslose im Haus der Jugend bei der Jobsuche und bei Bewerbungen.
Sonstiges
In der Solarbundesliga belegte Langenhagen in der Saison 2008/09 mit 4,7 Watt pro Einwohner Platz 156 in der Kategorie der Mittelstädte. In der Saison 2010/11 sind es 14,7 W Strom und 0,05 W Wärme pro Einwohner, das entspricht Platz 162.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Früher standen in Langenhagen mehrere Bockwindmühlen. Heute existiert nur noch die Kaltenweider Bockwindmühle aus dem 17. Jahrhundert.
In Langenhagen gibt es mehrere alte Kirchen. Zu erwähnen sind insbesondere die Martinskirche im Stadtteil Engelbostel und die heutige Elisabethkirche an der Walsroder Straße. Die Langenhagener Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, nach dem Krieg aber wieder aufgebaut und später in Elisabethkirche benannt. Ihr Kirchenturm gilt mit einem Alter von mehr als 400 Jahren als ältestes Bauwerk Langenhagens. Sein unterer Teil ist noch original mit Raseneisensteinen gebaut erhalten. In Godshorn ist die Kapelle „Zum Guten Hirten“ gelegen, die 1746 erbaut wurde.
Für die nach dem Zweiten Weltkrieg angewachsene katholische Bevölkerung wurden 1951 die Liebfrauenkirche und 1973 die Zwölf-Apostel-Kirche gebaut. Moderne evangelische Kirchengebäude, die nach 1945 entstanden, sind die Emmauskirche (Wiesenau), die St.-Pauluskirche (Langenforth), die Eliakirche (Stadtmitte) und die Matthias-Claudius-Kirche (Krähenwinkel).
Im Stadtpark Langenhagen findet sich der unter Denkmalschutz stehende Wasserturm von 1905, der früher die Gebäude des Alters- und Pflegeheimes Langenhagen mit Trinkwasser versorgte. Heute wird dieses herausragende Bauwerk von den ortsansässigen Naturschutzverbänden genutzt.
Das Rohdehaus im Eichenpark, ein zweigeschossiges Fachwerkhaus, in dem das Stadtarchiv beheimatet ist, steht unter Denkmalschutz.
Musik
Von Bedeutung für Langenhagen sind die Musikschule Langenhagen sowie das Blasorchester der Stadt Langenhagen.
Das Blasorchester der Stadt Langenhagen wurde 1958 gegründet; im Jahre 1974 erfolgte der Zusammenschluss mit dem städtischen Musikkorps der Feuerwehr Hannover zum Niedersächsischen Blasorchester. Unter der Leitung von Musikdirektor Ernst Müller (*1939) ist das Langenhagener Blasorchester in der ganzen Welt musikalisch in Erscheinung getreten und hat Langenhagen damit bekannt gemacht; so auch in Australien durch den Auftritt auf den Stufen vor der Oper von Sydney.
Theater
Mit dem daunstärs verfügt Langenhagen über eine überregional bekannte Kleinkunst- und Comedybühne. Sie befindet sich im Mehr-Generationen-Haus, Konrad-Adenauer-Straße 15, in dem u. a. Projekte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf verwirklicht werden. Im Theatersaal (rund 600 Plätze, Rathenaustraße) finden die meisten Veranstaltungen des Kleinkunstfestivals Mimuse statt, bei dem hochkarätige Comedians und Artisten auftreten.
Kunst
Überregional bekannt ist der Kunstverein Langenhagen. Seine Hauptaufgabe besteht darin, zeitgenössische Kunst und ihre Vermittlung zu fördern und mitzugestalten.
Zwischen 1986 und 1990 entstand durch den damaligen Kunstbeauftragten der Stadt Langenhagen, Prof. Christoph Rust, initiiert und umgesetzt mit 20 Großskulpturen in der Stadtmitte und insbesondere im Stadtpark Langenhagen der Skulpturenpark Langenhagen. Am auffälligsten war das auf dem Marktplatz befindliche Gebundene Steinfeld der Künstlerin Ulla Nentwig. Die Findlinge, Stadt und Ortsteile symbolisierend, waren zwanzig Jahre lang bis 2008 durch Stahlseile verbunden. Da in unmittelbarer Nähe Kinderspielgeräte aufgestellt wurden, kam es immer wieder zu Unfällen, weil Kinder zwischen den Stahlseilen zu Fall kamen. Für die Erweiterung des CCL wurden die Findlinge am 8. Mai 2009 vor den Platz am Utopia-Kino umgesetzt. Dabei nutzte Ulla Nentwig den Umzug für eine Neuanordnung unter dem Namen Verortung.
Auf die fünf Bildhauersymposien folgten unter Leitung des Kurators Kai Bauer von 1992 bis 1997 jährlich mehrere Performance-Kunstaktionen unter dem Titel vor ort; diese Reihe war richtungsweisend für die künstlerische Entwicklung der 1990er Jahre und stellte Langenhagen zuweilen in den Mittelpunkt der Beachtung. Bundesweit erregte eine Konzeptkunstaktion Aufmerksamkeit, die Yoko Ono 1994 exklusiv für Langenhagen entwickelte. Unter dem Titel A celebration of human being wurden hunderte Plakatflächen in der Stadt mit dem Schwarz-weiß-Motiv eines nackten Männerhinterteils versehen.
2000 gab es eine Skulpturenausstellung 99 Standpunkte zur EXPO 2000, durchgeführt von der Kulturstiftung Langenhagen e.V. In der Stadt verblieben sind die „multikulturelle Frauengruppe“ von Christel Lechner, die auf dem Vorplatz des Kinos an der Walsroder Straße steht, der Obelisk von Michael Deiml vor dem Schulzentrum Langenhagen, die Fußgängerskulptur von Till Hausmann seitlich des Utopia, die Stahlskulptur Plinth III von James Reineking und die etwas abseits abgestellte Augenhand von Ren Rong auf dem Betriebshof Langenhagen. Die Kunst im öffentlichen Raum in Langenhagen wird auf einer gesonderten Seite präsentiert.
Die bekanntesten Langenhagener Künstler sind der Bildhauer Wolf Glossner (*1946), der 1995 auch eine Edelstahl-Skulptur in der slowenischen Partnerstadt Novo Mesto errichtete und dessen Werke deutschlandweit in Skulpturenparks und bei Bildhauersymposien zu finden sind, sowie die Künstlerin Dagmar Schmidt, die für ihre Bodenskulptur "Grabungsstaedte" im Jahre 2006 (als erste Frau) den renommierten mfi-Preis für Kunst am Bau erhalten hat.
Im Jahr 2000 wurde von dem Langenhagener Schriftsteller Klaus-Dieter Brunotte die Künstlergruppe KiL (Künstler in Langenhagen) initiiert. In dieser Gruppe geben Künstlerinnen und Künstler aus der Stadt in unterschiedlicher Besetzung bibliophile Editionen aus den Bereichen Literatur und bildende Kunst heraus. Von überregionaler Bedeutung ist die in Krähenwinkel ansässige Galerie Depelmann, die an nationalen und internationalen Kunstmessen teilnimmt.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährliches kulturelles Highlight ist das Kleinkunst- und Theaterfestival Mimuse.
- Im Juli findet jährlich das dreitägige Stadtfest auf dem Marktplatz statt.
- Alle zwei Jahre wird im Maritim Hannover Airport der große Stadtball veranstaltet.
- Ebenfalls zweijährlich gibt es die Wirtschaftsschau „Stadt der Zukunft“ und das Familienfest des Wirtschaftsklubs, beide zugunsten wohltätiger Zwecke.
- Im August feiert Langenhagen in jedem Jahr eines der größten Schützenfeste der Region.
- Drei öffentliche Feste jährlich führt die Interessengemeinschaft Walsroder Straße und Pferdemarkt (IWP) im Frühling, Sommer und Herbst an Langenhagens langer Hauptverkehrsader durch.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Stucke (1587–1653), Kanzler der schwedischen Regierung für die Herzogtümer Bremen und Verden
- Willy Max Rademacher (1897-1971), Politiker der FDP
- Andrea Hartwig (* 1958), Professorin für Lebensmittelchemie
- Michael Bohne (* 1963), Facharzt für Psychiatrie und Physiotherapie und Sachbuchautor
- Michael Thürnau (* 1963), Fernseh- und Hörfunkmoderator, Entertainer und Fachbuchautor
- Jens Gieseke (* 1964), Historiker
- Sabine Kropp (* 1966), Politikwissenschaftlerin
- Britta Näpel (* 1966), behinderte Reiterin
- Katrin Schmidt (* 1967), ehemalige Badmintonspielerin
- Volker Henning Drecoll (* 1968), deutscher Theologe und Kirchenhistoriker
- Kai Hawaii (* 1968), Musiker, DJ, Manager und Musikjournalist
- Sven Biermann (* 1969), Radrennfahrer
Persönlichkeiten, die in Langenhagen gewirkt haben oder wirken
- Augustus Frederick Christopher Kollmann (1756-1829), englischer Organist, Theoretiker und Komponist mit deutschem Migrationshintergrund.
- Robert Koch (1843–1910), Bakteriologe und Medizin-Nobelpreisträger, arbeitete von 1866 bis 1868 als Landarzt in Langenhagen.
- Walter Bettges (1927–1991), Langenhagener Bürgermeister von 1968 bis 1981, Vizepräsident des Niedersächsischen Finanzgerichts, Richter am Niedersächsischen Staatsgerichtshof.
- Klaus Meine, Sänger der Scorpions, ging in Langenhagen zur Schule und startete hier seine Karriere.
- Oliver Kalkofe, Satiriker und Mitarbeiter des Frühstyxradio, lebte als Kind in Engelbostel.
- Kai Dittmann, Sportjournalist und TV-Kommentator
- Arno Lücker, Komponist und Musikwissenschaftler, wuchs in Krähenwinkel auf.
- Jiří Štajner, tschechischer Fußballnationalspieler, lebte in Schulenburg.
- André Breitenreiter, Fußballspieler, 245 Einsätze und 42 Tore in der 1. und 2. Bundesliga, wurde in Langenhagen geboren.
- Tom und Bill Kaulitz, Sänger der Band Tokio Hotel, lebten in Krähenwinkel und gingen dort in den Kindergarten.
- Leonard Soccio, ehem. Eishockeyspieler der Hannover Scorpions, lebt in Langenhagen.
- Marco Stichnoth, Geschäftsführer der Hannover Scorpions (Eishockey), lebt in Schulenburg.
- Avni Kertmen, Behindertensportler der Rollstuhlsportgemeinschaft Langenhagen 82
- Martin Groth, Fußballspieler, erster Fußballverein SC Langenhagen
- Karin Eickelbaum, Schauspielerin, ging in Langenhagen zur Schule
- Hans-Dieter Bader, Opernsänger, lebt in Langenhagen
- Daniel Axt, Schauspieler, lebt in Langenhagen und geht dort zur Schule
- Tim Hornke, Handballspieler, ging in Langenhagen zur Schule, spielt in der 1.Bundesliga bei Magdeburg.
Ehrenbürger
Die Jahreszahlen in den Klammern berufen sich auf das Jahr in dem die Ehrenbürgerschaft ausgesprochen wurde
- August Hölscher (1931), Mitbegründer der Norddeutschen Tapetenfabrik
- Wilhelm Hirte (1955), für die Verdienste um die Dorfchronik, ausgezeichnet in Engelbostel
- Ernst Karthäuser (1958), Gemeindebrandmeister
- Karl Schönemann (1964), Landrat
- August Wagener (1969), Bürgermeister
- Alfred Oellerich (1973), Bürgermeister, ausgezeichnet in Krähenwinkel
- Albert Fichte (1973), Bürgermeister, ausgezeichnet in Godshorn
- Bertha Schneider (1981), DRK-Vorsitzende
- Martha Korell (1988), Begründerin der Arbeiterwohlfahrt Langenhagen
- Walter Bettges (1991), Bürgermeister
- Josef Billerbeck (1991), Bürgermeister
- Waltraud Krückeberg (2001), Bürgermeisterin
- Lothar Schuldt (2011), Kommunalpolitiker und Vorstandsmitglied des Sozialverbands Deutschlands
Sonstiges
- In Langenhagen befindet sich eine von nur drei im deutschsprachigen Raum befindlichen offiziellen Speedmodellauto-Rennbahnen. Hier finden regelmäßig Rennen, zum Beispiel zur Austragung der deutschen Meisterschaft, statt.
- In Langenhagen hat der Hannoversche Rennverein mit seiner Galopp-Rennbahn „Neue Bult“ ihren Sitz. Regelmäßig von Frühjahr bis Herbst finden Renntage statt.
- Langenhagen ist auch Mekka des Polo-Sports. Im Ortsteil Maspe ist der Niedersächsische Polo-Club zuhause, der jährlich internationale Turniere veranstaltet.
- Im Ortsteil Krähenwinkel gibt es das Tierheim für Hannover und Umgebung mit dem Sitz des Tierschutzvereins Hannover und Umgebung.
- Die deutsche Sledgehockey-Nationalmannschaft trainiert seit kurzem im neuen Langenhagener Eisstadion und führt hier internationale Turniere durch.
- Der Verein für Vielseitigkeitsreiterei in Maspe lädt regelmäßig zu internationalen Vielseitigkeitsturnieren, bei denen die deutsche Elite sich misst.
- Das Erlebnisareal „Welt der Luftfahrt“ am Flughafen Hannover-Langenhagen zeigt unter anderem den Nachbau des „Jatho-Fliegers“, der den Beweis antreten sollte, dass dem einheimische Luftfahrtpionier Karl Jatho bereits vor den Brüdern Wright ein Flug gelingen konnte. Der Beweis wurde nicht erbracht.
Literatur
- Hasjo Wernicke: Langenhagen: Ansichten - Einsichten - Aussichten; Bildband, Wernicke Verlag 2011
- Ernst-August Nebig: Langenhagen macht Geschichte(n). Heimatarchiv. Sutton Verlag GmbH. Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-104-2.
- Ernst-August Nebig: Langenhagen – Vom Dorf zur Stadt. Wartberg Verlag. 1. Auflage, Langenhagen 2001, ISBN 3-86134-908-6.
- Ernst-August Nebig/Holger Böttger: Langenhagen E.H. Böttger Verlag. 1. Auflage, Langenhagen 1979, vergriffen.
- Karl Johaentges, Manfred Hertel: Bilder aus Langenhagen. KaJo Verlag. 1. Auflage, Hannover 1991, ISBN 3-925544-08-9.
- Walther Bode und Marianne Humpe: Aus Langenhagens Geschichte. Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte, Langenhagen ca. 1974. (vergriffen)
- Wilfried Münkel, Christa Mayer-Höhne:Vom Leben in einem hannoverschen Dorf: die Geschichte des Dorfes Kaltenweide in Bildern. Selbstverl., Langenhagen 1986. (vergriffen)
- Ernst-August Wiedemann: Chronik Godshorn: vom Dorf zum Stadtteil. Langenhagen 2004.
- Röder, Grebowicz, Lehmann (Hrsg.): Schulenburg, Geschichte und Geschichten. Langenhagen 2008.
- Stöber, Martin: Langenhagen Zum Jubiläum - 50 Jahre Stadtentwicklung in Texten und Bildern. ecrivir-die textmacher gmbh, Langenhagen 2009, ISBN 978-3-938769-09-6
- Vogler,Joachim: „Langenhagen ist am Zug“ - Eine Zeitreise mit der Eisenbahn. Langenhagen 2009, Extra Verlagsgesellschaft mbH, Wedemark, ISBN 978-3-940441-03-4
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Hermes Logistik Gruppe. Meldung vom 20. Januar 2010
Weblinks
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