Hugues Loubenx de Verdale

Hugues Loubenx de Verdale
Hugues Loubenx de Verdale
Großmeisterwappen des Hugues Loubenx de Verdale
Verdala Palast

Fra' Hugues, Kardinal Loubenx de Verdale (auch Lubens; lat.: Hugo Lobesius Verdalius (* 13. April 1531 in Loubens; † 4. Mai 1595 in Rom) war von 1582 bis zu seinem Tod der 52. Großmeister des Malteserordens und seit 1587 römisch-katholischer Kardinal.

Er wurde in der Burg Loubens in der Gascogne geboren. Seine Adelsfamilie stammte ursprünglich aus Carcassonne.

Er trat 1547 dem Malteserorden bei. 1552 nahm er an der Belagerung von Zara teil. Während der Belagerung von Malta (1565) kommandierte er die Artillerie. Anschließend war er Großprior des Ordens in Toulouse und Kommandeur von Pézenas. 1579 war er Botschafter des Ordens beim Heiligen Stuhl. Im gleichen Jahr wurde er Regent der Zunge der Provence.

Am 12. Januar 1582 wurde er zum Großmeister des Ordens gewählt. Ab 1586 ließ er das Jagdschloss in den „Buskett Gardens“ (Rabat) wiederaufbauen, das ihm zu Ehren später in Verdala Palace umbenannt wurde.

Am 18. Dezember 1587 ernannte Papst Sixtus V. ihn zum Kardinaldiakon. Außerdem wurde er Präfekt der päpstlichen Flotte.

Hugues reformierte den Orden und beauftragte Jacopo Bosio dessen Geschichtswerk über den Orden Historia Equitum S. Ioannis Hierosolymitani zu verfassen. Obwohl Kardinal, nahm er nicht am Konklave teil. So war er bei der Wahl der Päpste Urban VII. 1590, Gregor XIV. 1590, Innozenz IX. 1591 und Clemens VIII. 1592 nicht anwesend.

Am 12. November 1592 wurde das Jesuitenkolleg Collegium Melitense auf Anregung von Papst Clemens VIII. und Hugues durch den Bischof von Malta, Tomás Gargal (Gargallo) O.S.Io.Hieros., in Valetta gegründet.[1]

Er starb 1595 in Rom. Sein Leichnam wurde nach Malta überführt und unter großem Pomp in der Krypta der St. Johannes-Kathedrale in Valletta beigesetzt.

Einzelnachweise

  1. Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde (Band 40), Historischer Verein für Hessen 1982

Literatur

  • Pierre d’Avity, Johann Ludwig Gottfried: Archontologiae Cosmicae. Buch III: Origo Ordinum Militarium, tam Regularium. Jennisius, Frankfurt am Main 1628.
  • Charles Berton: Dictionnaire des cardinaux. J.-P. Migne, Paris 1857.
  • Aain Blondy: Un prince de la Renaissance à l'aube de la contre-réforme: Hugues de Loubens de Verdalle, 1531-1582-1595. Cardinal et grand maître de l'ordre de Malte. Eds. Bouchene, Saint-Denis 2005.
  • Lorenzo Cardella: Memorie storiche de' cardinali della Santa Romana Chiesa. Stamperia Pagliarini, Rom 1793.
  • Alfonso Chacón: Vitæ, et res gestæ Pontificvm Romanorum et S. R. E. Cardinalivm ab initio nascentis Ecclesiæ vsque ad Vrbanvm VIII. Pont. Max. Typis Vaticanis, Rom 1630.
  • Conradus Eubel, Guglielmus van Gulik: Hierarchia Catholica Medii et Recentioris Aevi. Sumptibus et Typis Librariae Regensbergianae, München 1935; Nachdruck: Il Messagero di S. Antonio, Padua 1960.
  • Michael Galea: Grandmaster Hughes Loubenx De Verdalle 1582–1595. Publishers Enterprises Group Ltd., Valletta 2002.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Jean de la Cassiere Großmeister des Malteserordens
1581–1595
Martin Garzes

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Biografien/Hug — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Garzes — Martin Garzes Großmeisterwappen des Martin Garzes Fra Martin Garzés auch Martinus Garzesius, Martin Garces (* 1526 in Aragon; † …   Deutsch Wikipedia

  • Jean de la Cassiere — Jean de la Cassière Kupferstich um 1725 Großmeisterwappen des Jean de la Cassière Fra Jean l Evêque de la Cassière auch Ioannes …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Garces — Martin Garzes Großmeisterwappen des Martin Garzes Fra Martin Garzés auch Martinus Garzesius, Martin Garces (* 1526 in Aragon; † …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Garzes — Großmeisterwappen des Martin Garzes …   Deutsch Wikipedia

  • Martinus Garzesius — Martin Garzes Großmeisterwappen des Martin Garzes Fra Martin Garzés auch Martinus Garzesius, Martin Garces (* 1526 in Aragon; † …   Deutsch Wikipedia

  • MT-56 — Lage von Siġġiewi in Malta Siġġiewi (oder Is Siġġiewi) liegt auf einem Plateau in südwestlichen Teil von Malta. Es liegt nur wenige Kilometer entfernt von der ehemaligen Hauptstadt Maltas, Mdina und 10 km entfernt von der heutigen Hauptstadt… …   Deutsch Wikipedia

  • Siggiewi — Lage von Siġġiewi in Malta Siġġiewi (oder Is Siġġiewi) liegt auf einem Plateau in südwestlichen Teil von Malta. Es liegt nur wenige Kilometer entfernt von der ehemaligen Hauptstadt Maltas, Mdina und 10 km entfernt von der heutigen Hauptstadt… …   Deutsch Wikipedia

  • Verdala Palace — Der Verdala Palace ist ein Palast in der Gemeinde Siġġiewi (maltesisch Is Siġġiewi), Malta. Er ist eine offizielle Residenz des Präsidenten der Republik Malta. Geschichte Am Standort des Palastes befand sich früher eine kleine Jagdhütte, die von… …   Deutsch Wikipedia

  • Großmeister des Malteserordens — Flagge des Großmeisters Der Großmeister des Souveränen Ritter und Hospitalordens vom Heiligen Johannes von Jerusalem, genannt von Rhodos und von Malta (altmodisch auch noch genannt von Malta statt des hier verwendeten und ) [1], heute meist… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”