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Siġġiewi (oder Is-Siġġiewi) liegt auf einem Plateau in südwestlichen Teil von Malta. Es liegt nur wenige Kilometer entfernt von der ehemaligen Hauptstadt Maltas, Mdina und 10 km entfernt von der heutigen Hauptstadt Valletta. Die Stadt zählt 7903 Einwohner (Stand: November 2005), die bis vor einigen Jahrzehnten größtenteils auf umliegenden Feldern arbeiteten. Die Bedeutung ihres Namens ist nicht geklärt; einige Leute sagen, dass der Ort nach den Sageyos, einer reichen Familie, die viele Grundstücke in diesem Ort besaß, benannt wurde. Andere meinen, dass die semitischen Wurzeln des Wortes "fruchtbar" oder "ruhig" bedeuten, zwei Eigenschaften, die die Einwohner noch heute schätzen. Das Motto von Siġġiewi lautet "Labore et Virtute" (Arbeit und Kraft).
Geschichte
In ihrer demografischen und topografischen Entwicklung folgte Siġġiewi dem Muster anderer maltesischer Dörfer. Vor der Ankunft der Ritter des Johanniterordens 1530 gab es nur einige verstreute Hütten in der Gegend. Nach und nach gingen die Dörfer Ħal Xluq, Ħal Kbir, Ħal Niklusi und Ħal Qdieri in der Gemeinde Siġġiewi auf und heute erinnern nur noch ihre abgeschieden liegenden Kapellen an deren frühere Existenz.
Siġġiewi wurde bereits im 14. Jahrhundert gegründet. Am 30. Dezember 1797 erhob der Großmeister Ferdinand von Hompesch nach Bitten der Einwohner - vorgebracht durch den Pfarrer Don Salvatore Curso - das Dorf zur Stadt und nannte es nach sich selbst "Città Ferdinand".
Die Ruinen der früheren Pfarrkirche St. Nikolaus von Bari kann man heute noch sehen. Die beeindruckende barocke neue Pfarrkirche - nach demselben Heiligen benannt - wurde von der hart arbeitenden Bevölkerung gebaut, die das notwendige Geld in den Jahren 1676 - 1693 aufbrachten. Sie wurde von einem berühmten maltesischen Baumeister Lorenzo Gafà errichtet, wurde aber mit den Jahren verändert. Die Säulenhalle und die Seitenschiffe wurden von Professor Nicola Żammit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dazugefügt.
Das Hauptgemälde in der Kirche wurde vom bekannten Maler Mattia Preti, "Il Calabrese", erstellt, der auch für das Gemälde im Gewölbe der St. John's Co-Cathedral in Valletta verantwortlich war. die hölzerne Statue, die von den stolzen Einwohnern beim Stadtfest (am letzten Sonntag im Juli) durch die Straßen getragen wird, wurde 1737 von Pietro Felici geschaffen. Einige Jahre vorher, 1732, hatte derselbe Künstler das wunderbare Standbild entworfen, das heute noch in der Mitte des weitläufigen Vorplatzes steht. An seinem Fundament befindet sich ein wunderschönes Gebet in Latein, das den Heiligen bittet, gnädig zu sein und die Felder zu segnen, die die Gläubigen fleißig bearbeiten.
Tourismus
Siġġiewi hat den Hunderten von Touristen, die die Stadt jedes Jahr besuchen, viel zu bieten: Der Blick vom Sommerpalast des Inquisitors, 1625 von Onorato Visconti gebaut, und 1763 von Angelo Dorini renoviert, ist beeindruckend. Heute ist er die offizielle Residenz des Premierministers. Das riesige eiserne Kreuz auf ebenso riesigem Steinfundament auf dem nahegelegenen Hügel (malt.: Is-Salib ta' l-Għolja; dt.: Laferla-Kreuz) wurde um die Jahrhundertwende von Don Pawl Laferla aufgestellt und ist eine bekannte Landmarke. Der Palast des Großmeisters Verdale (Verdala Palace) ist eine der Residenzen des Präsidenten der Republik. Daran anschließend findet man die Buskett Gardens, einen kleinen, künstlich angelegten Wald, den die Großmeister, wie zum Beispiel Jean de la Valette, als Jagdrevier nutzten.
Siġġiewi ist auch mit Naturschönheiten gesegnet. In der Sommersaison wandern viele Leute an die pittoreske Bucht von Għar Lapsi, um die friedvolle Atmosphäre an einem Platz zu genießen, der sich seit der Erschaffung der Erde nur wenig verändert hat. Von dort aus kann man die Insel Filfla am Horizont sehen. Die Siedlung liegt auf einem flachen Plateau, das von zwei ziemlich tiefen Tälern flankiert wird (Wied il-Hesri und Wied Xkora), was dem Ort eine Aura der Abgeschiedenheit verleiht - ein seltenes Gefühl in Malta, wo nahezu alle Dörfer und Städte in der Nähe langsam in Maltas Verstädterung aufgehen, auch bekannt als Weichbild von Valletta.
Im alten Teil der Stadt gibt es zahllose Nischen mit Figuren. Einige stammen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und sind Zeichen der Volksfrömmigkeit, eine anrührende Manifestation des Glaubens und auch eine architektonische Bereicherung. Die engen, gewundenen Straßen, die Alleen, die vom Stadtzentrum ausgehen, die Kirchen und die freundlichen und hilfsbereiten Leute gehören zu dieser alten Stadt, die viel zu geben hat.
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35.8547514.43822Koordinaten: 35° 51′ 17,1″ N, 14° 26′ 17,59″ O
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