- Alter Friedhof (Kötzschenbroda)
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Der Alte Friedhof von Kötzschenbroda, auch Gottesacker oder Diakonissen-Friedhof, wurde bei Fürstenhain ursprünglich als Pestfriedhof, später als Erweiterung zum Kirchhof der Friedenskirche eingerichtet. Der Alte Friedhof an der Straße Am Gottesacker mit seinen Diakonissen-Gräbern steht heute unter Denkmalschutz.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vor 1566 wurde als zweite Begräbnisstelle der Parochie Kötzschenbroda bei Fürstenhain ein Pestfriedhof angelegt, der auch nach den Epidemien in Benutzung blieb und als Gottesacker, später als Alter Friedhof bezeichnet wurde. Dieser Friedhof wurde 1602 erstmals urkundlich erwähnt. Ab Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Gottesacker zum Hauptbegräbnisort der Parochie.
1853 wurde auf dem Friedhof die heute noch benutzte Parentationshalle errichtet.
Da der Friedhof trotz aller Erweiterung nicht mehr ausreichte, wurde ab 1860 nicht weit östlich ein neuer Friedhof geplant, der 1874 eingeweihte Neue Friedhof. Dieser ist heute als Friedhof Radebeul-West einer der beiden Hauptfriedhöfe der Stadt Radebeul. Der Alte Friedhof wurde in der Folgezeit hauptsächlich zur Beerdigung von Verstorbenen der in der Niederlößnitzer Heinrich-Zille-Straße liegenden Diakonissenanstalt „Bethesda“ sowie des dazugehörenden Magdalenenasyls benutzt. Obwohl der Friedhof 1911 geschlossen werden sollte, ist er bis heute in Betrieb.
Grabmale
Die wenigen auf dem Friedhof liegenden, historischen Grabmale sind dem Verfall preisgegeben und kaum noch zu identifizieren, während dasjenige von August Josef Ludwig von Wackerbarth von einem Steinmetz aufgearbeitet und am 19. Mai 2010 anlässlich des 160. Todestages durch den verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul zusammen mit dem Kunstverein wieder aufgestellt wurde.
- Johann Peter Hundeiker (1751–1836), Pädagoge und herzoglich braunschweigischer Schulrat.
- August Josef Ludwig von Wackerbarth (1770–1850), Historiker, Kunsthistoriker und Kunstsammler, Besitzer von Schloss Wackerbarth.[2]
Darüber hinaus steht gleich links neben dem Eingang ein Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs, auf der rechten Seite begleitet durch einige wenige Soldatengräber.
Literatur
- Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul (1997 ff.)
- insbesondere der Beitrag Kunst im öffentlichen Raum II. Grabmale, von G. Täubert und H.-G. Staudte, ebd., 2005.
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalliste Radebeul
- ↑ Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 59.
51.10409722222213.63905Koordinaten: 51° 6′ 15″ N, 13° 38′ 21″ OKategorien:- Friedhof in Radebeul
- Kulturdenkmal in Radebeul
- Werk der Landschafts- und Gartengestaltung in Radebeul
- Erbaut im 16. Jahrhundert
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