Hustenstiller

Hustenstiller

Ein Antitussivum (von griech. αντί antí „gegen“ und lat. tussire „husten“; Plural: Antitussiva) ist ein Medikament, welches den Hustenreiz unterdrückt.

Die meisten hustenstillenden Arzneistoffe sind Opiatabkömmlinge und damit verschreibungspflichtig. Verwendet werden beispielsweise Codein, Dihydrocodein, Dextromethorphan (nicht verschreibungspflichtig), Noscapin sowie Hydrocodon, das besonders stark wirksam ist und unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Auch Papaverin wirkt antitussiv. Diese Substanzen wirken über das Zentralnervensystem und haben neben einem dämpfenden Effekt auf das Hustenzentrum im Stammhirn noch einen beruhigenden (sedierenden) Effekt. Bei allen genannten Medikamenten besteht die Gefahr des Missbrauchs.

Alternativ sind neuere Substanzen einsetzbar, die kein Suchtpotential haben. Sie wirken auch nicht sedierend. Zu dieser Wirkstoffgruppe gehören Clobutinol (2007 vom Markt genommen) und das etwas schwächer wirksame Pentoxyverin (Sedotussin®). Für Clobutinol-haltige Arzneimittel ordnete das Bundesinstitut für Arzneimittel im August 2007 das Ruhen der Zulassung an, da durch die Einnahme in seltenen Fällen Herzrhythmusstörungen auftreten können.[1]

Weitere antitussive Wirkstoffe sind:

Neuere Studien haben ergeben, dass das im Kakao enthaltene Theobromin ebenfalls beachtliche antitussive Effekte hat.

Alternativ können auch Heilpflanzen bei Hustenreiz helfen. So sind z. B. frisch geriebene Ingwerwurzel oder Ajowan-Samen als Tee aufgegossen sehr wirksam.

Hustenstillende Medikamente sollten nur bei unproduktivem, trockenem Reizhusten oder zur Bronchoskopie gegeben werden. Eine Kombination mit schleimlösenden Mitteln (Expektorantien) sollte vermieden werden, da der dabei entstehende Schleim sonst nicht abgehustet wird und so Komplikationen auftreten können.

Einzelnachweise

  1. BfArM: Ruhen der Zulassung Clobutinol-haltiger Arzneimittel

Quellen

  • H. J. Roth. u. H. Fenner: Arzneistoffe. Thieme, Stuttgart u. New York, 1988.
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