Huttenheim (Philippsburg)

Huttenheim (Philippsburg)
Huttenheim
Wappen von Huttenheim
Koordinaten: 49° 12′ N, 8° 28′ O49.28.4666666666667Koordinaten: 49° 12′ 0″ N, 8° 28′ 0″ O
Einwohner: 2.400
Eingemeindung: 1. Jan. 1973
Postleitzahl: 76661
Vorwahl: 07256

Huttenheim ist ein Stadtteil von Philippsburg im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg. Der am 1. Januar 1973 eingemeindete Stadtteil hat heute ungefähr 2400 Einwohner. Nachbarortschaften sind Neudorf (Gemeinde Graben-Neudorf), Rußheim (Gemeinde Dettenheim), Rheinsheim (Stadtteil von Philippsburg) und die Stadt Philippsburg. Zurzeit ist Markus Heil Ortsvorsteher von Huttenheim.

Kolorierte Ansichtskarte von Hutennheim um 1900

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Knaudenheimdenkmal in Huttenheim

Huttenheim geht auf das ehemalige Dorf Knaudenheim zurück, das am 24. Juli 1758 um 9 Uhr durch einen Rheindammbruch vollständig überschwemmt wurde. Der Knaudenheimer Einwohner Hans Peter Siegel meldet die Überschwemmung des Ortes nachmittags in der Fürstbischöflich-Speyerischen Residenz in Bruchsal. Bei der daraufhin erfolgten Beratung wird beschlossen, das unter Wasser stehende Dorf auf den Sandbuckel am "Krummen Rain" zu verlegen. Dieser Beschluss wird nach einer Vor-Ort-Besichtigung durch den Landesherrn, Fürstbischof von Hutten, bestätigt.

Am 2. September 1758 werden 80 Hofraiten zu je 18 ar, sowie je 1 Platz für Kirche, Rathaus, Schulhaus und Pfarrhaus, auf dem Sandbuckel "Grävenhard" in Anwesenheit von Huttens verlost. Hans Peter Siegel wird Vertrauensmann für den Aufbau des Dorfes "Neu-Knaudenheim". Der Ortsplan gleicht einem großen T. So wird von Ost nach West die Rheinstraße (auf dem Plan "Traasen nach Neudorff" und "Traasen nach Alt-Knaudenheim") und von Süd nach Nord die Philippsburger Straße ("Traasen nach dem neuen Feld") gebaut. Die gesamte Fläche des neuen Ortes beträgt 44 Morgen zu je 36 ar, die zusammen mit 3000 Gulden ein Geschenk des Landesherrn an die Umsiedler war. Die Pläne stammten von Baumeister Stahl und "Feldtmesser" Hoffmann /Bruchsal.

Im Jahr 1760 wird Neu-Knaudenheim als Dank an den Landesherrn, Franz Christoph von Hutten, in Huttenheim umbenannt.

Pfarrkirche St. Peter

Pfarrkirche St. Peter

Innenansicht St. Peter

Die Huttenheimer Katholische Pfarrkirche St. Peter ist ein nach Norden orientierter einschiffiger, flachgedeckter Saalbau mit nach Süden gerichteter Fassade. Der barocke Bau wurde von Johann Leonhard Stahl geplant und in zweijähriger Bauzeit fertiggestellt. Am 4. November 1763 wurde die Kirchweihe in Anwesenheit von Würdenträgern des Speyerer Domkapitels und des Bruchsaler Hofes durch den Fürstbischof vollzogen.

Verkehr

Haltepunkt Huttenheim

Durch die Bruhrainbahn (BruchsalGermersheim) ist Huttenheim an das überregionale Schienennetz angebunden. Geplant ist, die aus Karlsruhe kommende Hardtbahn über Hochstetten hinaus über Huttenheim bis Philippsburg zu verlängern. Durch die B 35 (IllingenGermersheim) ist Huttenheim an den Straßenfernverkehr angeschlossen.

Ortsneckname

Die Huttenheimer werden im Volksmund aufgrund des folgenden Umstands „Hirsche“ oder auch „Hirschböck“ genannt, der sich einmal in Huttenheim abgespielt haben soll: Einstmals hielt der Fürstbischof von Speyer eine große Treibjagd ab. Der Wald war dicht, und die Treiber aus den Nachbarorten konnten nicht mehr hindurch, nur den Männern aus Huttenheim soll es gelungen sein, den Hirschen durch das Dickicht zu folgen. Deshalb soll der Fürstbischof ausgerufen haben: „Seht, meine Huttenheimer, die springen durchs Dickicht wie meine Hirsche.“

Weblinks

 Commons: Huttenheim (Philippsburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Philippsburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • St. Peter Huttenheim — Die Pfarrkirche St. Peter ist eine barocke Pfarrkirche im Zentrum von Huttenheim. Die Kirche ist ein nach Norden orientierter einschiffiger, flachgedeckter Saalbau mit nach Süden gerichteter Fassade. Nach der Planung von Johann Leonhard Stahl und …   Deutsch Wikipedia

  • Jüdischer Friedhof Philippsburg — Der Jüdische Friedhof Philippsburg ist ein jüdischer Friedhof in Philippsburg, einer Stadt im Landkreis Karlsruhe im nördlichen Baden Württemberg. Der Friedhof ist ein schützenswertes Kulturdenkmal. Die Toten der jüdischen Gemeinde Philippsburg… …   Deutsch Wikipedia

  • Bezirksamt Philippsburg — Das Bezirksamt Philippsburg war seit 1803 ein Amt in der Markgrafschaft Baden. Es wurde 1864 im Rahmen einer Reform der Verwaltungsgliederung aufgelöst. Geschichte Aufgrund des sechsten Organisationsedikts von 1803 wurde das bisherige speyerische …   Deutsch Wikipedia

  • St. Peter (Huttenheim) — Pfarrkirche St. Peter Innenraum Die Pfarrkirche St. P …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Bruchsal-Germersheim — Stationen und Hochbauten Kursbuchstrecke (DB): 704 Streckennummer: 3450 (Rheinsheim–Germersheim) 4132 (Bruchsal–Rheinsheim) Streckenlänge: 25,62 km Stromsystem …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Bruchsal–Germersheim — Stationen und Hochbauten Kursbuchstrecke (DB): 704 Streckennummer: 3450 (Rheinsheim–Germersheim) 4132 (Bruchsal–Rheinsheim) Streckenlänge: 25,62 km Stromsystem …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Germersheim-Bruchsal — Stationen und Hochbauten Kursbuchstrecke (DB): 704 Streckennummer: 3450 (Rheinsheim–Germersheim) 4132 (Bruchsal–Rheinsheim) Streckenlänge: 25,62 km Stromsystem …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Germersheim–Bruchsal — Stationen und Hochbauten Kursbuchstrecke (DB): 704 Streckennummer: 3450 (Rheinsheim–Germersheim) 4132 (Bruchsal–Rheinsheim) Streckenlänge: 25,62 km Stromsystem …   Deutsch Wikipedia

  • Bruhrainbahn — Bruchsal–Germersheim Kursbuchstrecke (DB): 704 Streckennummer (DB): 3450 (Rheinsheim–Germersheim) 4132 (Bruchsal–Rheinsheim) Streckenlänge: 26,6 km …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”