Knaudenheim

Knaudenheim

Knaudenheim war ein Dorf, direkt am Rhein bei den Städten Philippsburg und Germersheim gelegen. Das Dorf wurde im Jahr 1758 nach einem Dammbruch vom Rhein überflutet und danach aufgegeben. Die Bewohner wurden auf das am Hochufer gegründete Neu-Knaudenheim, das heutige Huttenheim umgesiedelt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Knaudenheimdenkmal in Huttenheim

Name

Erstmalig wurde das Fischerdorf im Jahre 784 im Lorscher Codex erwähnt. Die Schreibweise wechselt im Lauf der Zeit sehr.

  • 784 erscheint es als Huitenheim
  • 1220 als Cnutenheim
  • 1301 heißt es Knutenheim
  • 1309 ist es als Knütenheim bezeichnet
  • 1323 erscheint der Name Knutenheim
  • 1341 erscheint das Dorf unter dem Namen Kneutenheim
  • 1396 ändert sich die Schreibweise in Knaudenheym
  • 1431 hat Papst Eugen IV. unser Dorf Knudenheym geschrieben
  • 1467 erscheint es in den Akten als Knudenheim
  • 1507 erscheint es in den Gültbriefen als Knaudenheim.

Knaudenheim bedeutet Heim des Knudo. Der darin stehende Name Knud kehrt in dem Dorfnamen Knielingen wieder, das im Jahre 786 mit Cnutlinga, bezeichnet wird. Der Name Knaudenheim bekundet also die Entstehung des Dorfes in der frühgermanischen Zeit.

Aufgabe des Dorfes und Neuanfang

Am 24. Juli 1758 um 9 Uhr wurde Knaudenheim durch einen Rheindammbruch vollständig überschwemmt. Der Knaudenheimer Einwohner Hans Peter Siegel meldete die Überschwemmung des Ortes nachmittags in der Fürstbischöflich-Speyerischen Residenz in Bruchsal. Bei der daraufhin erfolgten Beratung wird beschlossen, das unter Wasser stehende Dorf auf den Sandbuckel am „Krummen Rain“ zu verlegen. Dieser Beschluss wird nach einer Vor-Ort-Besichtigung durch den Landesherrn, Fürstbischof von Hutten, bestätigt.

Dieses war das Ende des fast tausendjährigen Ortes an dieser Stelle am Rhein. Alle Einwohner packten ihr Hab und Gut, rissen die Häuser und Kirche ab, um an einer neuen Stelle ein neues modernes Dorf aufzubauen.

Aus Dankbarkeit gegenüber dem damaligen Fürstbischof Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg, der die Bauplätze des neuen Ortes stiftete und auf seine Kosten Kirche und Schulhaus erbauen ließ, wurde das neue Dorf „Neu-Knaudenheim“ in Huttenheim umbenannt.

Heutige Hinweise

Grundstücksbezeichungen

An Alt-Knaudenheim erinnert heute noch die Gewannwiese Im alten Dorf. Ebenso deutet der Name einer Wiese Gaßwiese auf das alte Dorf hin, und noch eine weitere Gewannbezeichnung nimmt Bezug darauf In den Gärten.

Denkmal

An der alten Knaudenheimer Dorfmitte wurde 1858 ein Gedenkstein errichtet. Die Inschrift darauf lautet:

Knaudenheimdenkmal an der ehemaligen Ortsmitte

Hier

ist die Mitte

unseres alten

Ortes

Knaudenheim.

Wegen fortwährender Wassergefahr

verlegte denselben heute vor hundert

Jahren unser hochherziger Landesherr

der Cardinal=Fürstbischof

Fr: Chr: von Hutten,

an die jezige Stelle

dem Andenken des edlen Fürsten

u: ihrer Vorfahren sezte heute diesen

Stein die dankbare Gemeinde

Huttenheim am 17 August

1858.

Weblinks

49.2079998.425333

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