- Landkreis Karlsruhe
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Wappen Deutschlandkarte 49.088.56Koordinaten: 49° 5′ N, 8° 34′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Region: Mittlerer Oberrhein Verwaltungssitz: Karlsruhe Fläche: 1.084,98 km² Einwohner: 432.271 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 398 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: KA Kreisschlüssel: 08 2 15 NUTS: DE123 Kreisgliederung: 32 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Beiertheimer Allee 2
76137 KarlsruheWebpräsenz: Landrat: Christoph Schnaudigel (CDU) Lage des Landkreises Karlsruhe in Baden-Württemberg Der Landkreis Karlsruhe ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Mittlerer Oberrhein im Regierungsbezirk Karlsruhe und zur grenzübergreifenden Regio Pamina.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis Karlsruhe grenzt im Norden an den Rhein-Neckar-Kreis, im Osten an den Landkreis Heilbronn, im Südosten an den Enzkreis und im Süden an den Landkreis Calw sowie an den Landkreis Rastatt. Im Westen bildet der Rhein bis auf eine kleine Ausnahme die natürliche Grenze zum Bundesland Rheinland-Pfalz. Die dortigen angrenzenden Landkreise sind Rhein-Pfalz-Kreis und Germersheim, sowie die kreisfreie Stadt Speyer. Der Stadtkreis Karlsruhe schiebt sich wie ein Keil in das Kreisgebiet und teilt es fast vollständig in einen größeren nördlichen Teil um die Städte Bruchsal und Bretten sowie einen kleineren Südteil um die Stadt Ettlingen, die nur durch die etwa 35 Meter lange Grenze (48° 57′ 13″ N, 8° 32′ 17″ O48.9536918.537953) zwischen den Gemeinden Pfinztal und Karlsbad verbunden sind.
Der Landkreis Karlsruhe hat Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene, am Kraichgau und an den Ausläufern des Nordschwarzwaldes. Das Kreisgebiet liegt zum Großteil im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.
Geschichte
Der Landkreis Karlsruhe geht zurück auf das alte Oberamt Karlsruhe, das schon bald nach Gründung der Stadt Karlsruhe 1717 errichtet wurde, jedoch erst später für einige Gemeinden außer Karlsruhe zuständig war. 1809 wurde das Oberamt Karlsruhe in ein Landamt Karlsruhe und ein Stadtamt Karlsruhe geteilt, 1865 jedoch wieder zum Bezirksamt Karlsruhe vereinigt. 1938 wurde das Bezirksamt Karlsruhe in den Landkreis Karlsruhe überführt und gleichzeitig der Stadtkreis Karlsruhe geschaffen. Seither gehört Karlsruhe nicht mehr zum Kreisgebiet, blieb jedoch stets Sitz der Kreisverwaltung. Bei der Kreisreform am 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Karlsruhe um den kompletten Landkreis Bruchsal, sowie um insgesamt 10 Orte der Landkreise Sinsheim (6 Orte), Vaihingen (1 Ort mit Nebenort), Pforzheim (1 Ort) und Rastatt (1 Ort) auf seinen heutigen Umfang vergrößert. Gleichzeitig gab der Landkreis ab 1972 insgesamt 7 Orte an den Stadtkreis Karlsruhe ab. Er umfasst nach Abschluss der Gemeindereform noch 32 Gemeinden, darunter 9 Städte und hiervon wiederum 5 Große Kreisstädte (Bretten, Bruchsal, Ettlingen, Rheinstetten und Stutensee). Größte Stadt ist Bruchsal, kleinste Gemeinde ist Zaisenhausen. In Bruchsal befindet sich eine Außenstelle des Landratsamts.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
Datum Einwohnerzahlen 31. Dezember 1973 351.172 31. Dezember 1975 349.856 31. Dezember 1980 359.053 31. Dezember 1985 362.057 27. Mai 1987 ¹ 366.141 Datum Einwohnerzahlen 31. Dezember 1990 380.713 31. Dezember 1995 405.795 31. Dezember 2000 419.555 31. Dezember 2005 429.603 30. Juni 2006 430.100 Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.
Landrat
Der Landrat ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Landamts/Bezirksamtes/Landkreises Karlsruhe seit 1810:
- 1810–1822: Christoph Eisenlohr
- 1822–1844: Carl Friedrich von Fischer
- 1844–1864: Wilhelm Bausch
- 1864–1874: Carl von Neubronn
- 1874–1894: Friedrich von Preen
- 1894–1899: Heinrich von Bodman
- 1899–1906: Adolf Föhrenbach
- 1906–1912: Hans von Krafft-Ebing
- 1912–1918: Otto Seidenadel
- 1919–1920: Heinrich Hebting
- 1920–1926: Alexander Schaible
- 1926–1932: Karl Baur
- 1932–1945: Theodor Wintermantel
- 1945:Anton Kaufmann (provisorisch)
- 1945: Fritz Strauß (kommissarisch)
- 1945–1946: Alfred Neff (kommissarisch)
- 1946–1971: Joseph Groß
- 1971–1997: Bernhard Ditteney
- 1997–2007: Claus Kretz (CDU, † 23. Januar 2007)
- seit 2007: Christoph Schnaudigel (CDU)
Kreistag
Kreistagswahl 2009Wahlbeteiligung: 52,2 % (-7,2 %)%5040302010039,37%21,00%20,91%9,63%7,40%1,69%Gewinne und VerlusteDer Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von acht Jahren. Die Kreistagswahl 2009 ergab folgendes Ergebnis:
Partei Sitze CDU 38 SPD 20 FW 18 Grüne 8 FDP 6 REP 1 Wappen
Das Wappen des Landkreises Karlsruhe zeigt in geviertem Schild: 1 in Gold ein roter Schrägbalken, 2 in Blau ein durchgehendes, geschliffenes silbernes Kreuz, 3 schräggerautet von Silber und Blau, 4 in Gold drei schräglinks liegende schwarze Hirschstangen übereinander (Wappen-Verleihung 31. August 1973)
Die vier Teile symbolisieren die Wappensymbole der vier früheren Herrschaften, die sich das Kreisgebiet bis 1803 teilten: die Markgrafen von Baden (Schrägbalken), das Fürstbistum Speyer (Kreuz), die Kurpfalz (Rauten) und das Herzogtum Württemberg (Hirschstangen).
Vor der Kreisreform hatte der frühere Landkreis Karlsruhe ein anderes Wappen. Es zeigte in gespaltenem Schild vorn in Gelb einen roten Schrägbalken, hinten in Blau über einem gesenkten silbernen Wellenbalken ein silbernes Atomsymbol. Das Wappen wurde dem Landkreis Karlsruhe am 25. Januar 1961 durch das Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.
Der rote Schrägbalken ist das frühere badische Landeswappen und zeigt damit an, dass das Gebiet zum Kernland Badens gehört. Der Wellenbalken symbolisiert den Rhein, die westliche Grenze des Landkreises und das Atomsymbol sollte auf das in der Gemeinde Leopoldshafen bestehende Kernforschungszentrum Karlsruhe hinweisen. Die Farben Blau und Silber (Weiß) wurden dem kurpfälzischen Wappen der Wittelsbacher entnommen, da einige Gemeinden des Kreises früher zur Kurpfalz gehörten.
Siehe auch: Liste der Wappen im Landkreis Karlsruhe
Partnerschaften
- Grafschaft Gwent in Wales (Großbritannien) seit 1978. (1996 wurde die Grafschaft Gwent durch eine Verwaltungsreform aufgeteilt. Die Partnerschaft wird seither mit den Distrikten Monmouthshire und Torfaen weiter geführt.)
- Landkreis Döbeln in Sachsen seit 1990
- Region Sha'ar Hanegev in Israel seit 1992
Wirtschaft
Verkehr
Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 5 (Basel–Frankfurt) sowie die Bundesautobahn 8 (Saarbrücken–Stuttgart), mehrere Bundesstraßen, darunter die B 3 (Basel–Heidelberg), die B 292 (ab Bad Schönborn-Langenbrücken), die B 35 (Germersheim-Illingen) und die B 36 (Lahr-Mannheim) und Landstraßen. Ein wichtiger Bahnknotenpunkt ist Bruchsal. Das Kreisgebiet ist gut erschlossen durch das Netz der Stadtbahn Karlsruhe, sowie die S-Bahn Rhein-Neckar. Mehrere Linien führen von Karlsruhe in nahezu alle Richtungen bis nach Heilbronn, Baden-Baden, Bad Herrenalb oder Kraichtal. Das Netz wird weiter ausgebaut. Der ÖPNV wird durch den Karlsruher Verkehrsverbund gewährleistet.
Kreiseinrichtungen
Der Landkreis Karlsruhe ist Schulträger folgender Beruflichen Schulen: Gewerbeschule, Hauswirtschaftsschule und Handelslehranstalt Bretten, Balthasar-Neumann-Schule I (Gewerbliche Schule) Bruchsal und Balthasar-Neumann-Schule II (Gewerbliche Schule) Bruchsal, Handelslehranstalt Bruchsal (Kaufmännische Schule), Käthe-Kollwitz-Schule (Hauswirtschaftlich-sozialpädagogische Schule) Bruchsal, Albert-Einstein-Schule (Gewerbliche Schule) Ettlingen, Bertha-von-Suttner-Schule (Hauswirtschaftlich-sozialpädagogische, landwirtschaftliche und biotechnologische Schule) Ettlingen und Wilhelm-Röpke-Schule (Kaufmännische Schule) Ettlingen ferner folgender Sonderschulen: Eduard-Spranger-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Bretten, Karl-Berberich-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Bruchsal, Gartenschule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Ettlingen, Hardtwaldschule für Geistigbehinderte Karlsruhe-Neureut, Ludwig Guttmann Schule für Körperbehinderte Karlsbad-Langensteinbach und Astrid-Lindgren-Schule für Sprachbehinderte mit Schulkindergarten Forst.
Der Landkreis Karlsruhe ist auch Träger der beiden Krankenhäuser Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal und Rechbergklinik Bretten sowie eines Abfallwirtschaftsbetriebes.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[2])
- Bretten (28.466)
- Bruchsal (43.224)
- Ettlingen (38.553)
- Kraichtal (14.839)
- Östringen (12.831)
- Philippsburg (12.418)
- Rheinstetten (20.552)
- Stutensee (23.583)
- Waghäusel (20.620)
Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaften und Gemeindeverwaltungsverbände
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Bad Schönborn mit der Gemeinde Kronau
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bretten mit der Gemeinde Gondelsheim
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bruchsal mit den Gemeinden Forst, Hambrücken und Karlsdorf-Neuthard
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Graben-Neudorf mit der Gemeinde Dettenheim
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Oberderdingen mit der Gemeinde Kürnbach
- Gemeindeverwaltungsverband Philippsburg mit Sitz in Philippsburg; Mitgliedsgemeinden: Stadt Philippsburg und Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Sulzfeld mit der Gemeinde Zaisenhausen
- Bad Schönborn (12.530)
- Dettenheim (6496)
- Eggenstein-Leopoldshafen (15.820)
- Forst (7836)
- Gondelsheim (3311)
- Graben-Neudorf (11.611)
- Hambrücken (5456)
- Karlsbad (15.808)
- Karlsdorf-Neuthard (9972)
- Kronau (5566)
- Kürnbach (2277)
- Linkenheim-Hochstetten (11.944)
- Malsch (14.488)
- Marxzell (5358)
- Oberderdingen (10.474)
- Oberhausen-Rheinhausen (9590)
- Pfinztal (17.907)
- Sulzfeld (4640)
- Ubstadt-Weiher (12.914)
- Waldbronn (12.386)
- Walzbachtal (9141)
- Weingarten (Baden) (9949)
- Zaisenhausen (1711)
Städte und Gemeinden vor der Kreisreform
Vor der Kreisreform am 1. Januar 1973 und der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Karlsruhe seit 1938 insgesamt 58 Gemeinden, darunter die beiden Städte Bretten und Ettlingen, wobei Ettlingen seit 1966 Große Kreisstadt war.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Karlsruhe machten gleich mehrere Gemeinden am 1. Januar 1971. Zu diesem Zeitpunkt vereinigten sich Rinklingen mit Bretten, Sulzbach mit Malsch sowie Jöhlingen und Wössingen zur Gemeinde Walzbachtal. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Am 1. Januar 1973 ging der alte Landkreis Karlsruhe im neuen vergrößerten Landkreis Karlsruhe auf.
Größte Gemeinde des alten Landkreises Karlsruhe war die Große Kreisstadt Ettlingen, kleinste Gemeinde war Sprantal.
Der alte Landkreis Karlsruhe umfasste zuletzt eine Fläche von 582 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 201.629 Einwohner.
Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Karlsruhe bis 1970. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
Datum Einwohnerzahlen 17. Mai 1939 109.372 13. September 1950 141.654 Datum Einwohnerzahlen 6. Juni 1961 166.468 27. Mai 1970 201.629 Die Gemeinden des alten Landkreises Karlsruhe vor der Gemeindereform. Bis auf die in den Stadtkreis Karlsruhe eingegliederten Gemeinden gehören alle Gemeinden auch heute noch zum Landkreis Karlsruhe:
Sonstiges
Der Landkreis Karlsruhe hat die meisten Gemeinden mit einem Doppelnamen in Baden-Württemberg.
Literatur
- Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe; Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2
- Flora des Land- und Stadtkreises Karlsruhe – Internet-Datenbank mit über 5000 Bildern von 1750 Arten; Michael Hassler; http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~db111/flora/KA/index.php
- Michael Hassler, Gerhard Sand: Naturkundliche Bibliographie des Landkreises Karlsruhe. 2003, online verfügbar unter http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~db111/flora/KA/KALIT.pdf
- Literatur von Landkreis Karlsruhe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010
Weblinks
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