- Huygenssches Okular
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Das Huygenssche Okular wurde im 17. Jahrhundert von Christiaan Huygens entwickelt und ist somit eines der ältesten Linsensysteme. Huygens hatte damals durch Berechnungen gezeigt, dass durch Aufteilung der plankonvexen Linse in zwei Einzellinsen ein Teil der Farbfehler (Chromatische Aberration) im achsnahen Bereich der Linse berichtigt werden kann.
Verwendung in der heutigen Zeit
Das optische Design des Huygensschen Okulars gilt heutzutage als überholt, da die Augen sehr dicht an das Okular geführt werden müssen, es hohe Bildverzerrung gibt (besonders bei Teleskopen mit kleiner Brennweite), auch hier noch relativ viele Chromatische Aberrationen auftreten und es nur ein kleines Sichtfeld zulässt. Dennoch werden die Okulare auch heute noch in günstigen Teleskopen und Mikroskopen verwendet, da die Herstellung vergleichsweise günstig ist. Auch in der Optik wird dieses Linsensystem noch als Beispiel für ein sehr simples, zusammengesetztes Objektiv verwendet.
Der größte Vorteil des Huygensschen Okulars zeigt sich bei der Projektion des Sonnenlichts. Bei ihm sind die einzelnen Elemente auf Grund der Anordnung nicht miteinander verklebt, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass das System durch das intensive Licht der Sonne beschädigt wird, wesentlich geringer ist. Die Gefahr bei anderen Systemen besteht vor allem darin, dass sich der Kitt zwischen den Linsen (Kanadabalsam) überhitzt und dann auflöst oder gar zu brennen beginnt.
Aufbau
Das Huygenssche Okular besteht aus zwei plankonvexen Linsen, die durch eine Luftschicht getrennt sind. Die planen Seiten der Linsen sind hierbei auf das Auge gerichtet. Die Linsen werden als Feldlinse (oder Kollektivlinse) und Augenlinse bezeichnet. Die Brennebene liegt zwischen den Linsen. Wenn die Linsen aus Material mit identischen Brechzahlen hergestellt wurden und das System mit einem ruhenden Auge als Teleskop für die Beobachtung eines (annähernd) unendlich weit entfernten Objektes genutzt wird, kann der ideale (farbfehlerärmste) Abstand der Linsen wie folgt berechnet werden:
hierbei sind fA und fB die Brennweiten der beiden Linsen.
Kategorie:- Optische Teleskoptechnik
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