- Hvalfjarðargöng
-
Hvalfjarðargöng Tunneleinfahrt Nutzung Straßentunnel Verkehrsverbindung Versturlandsvegur Ort Reykjavík und Akranes Länge 5.770 m Anzahl der Röhren 1 Bau Baubeginn 1996 Fertigstellung 11. Juli 1998 Betrieb Betreiber Spölur Lage Koordinaten Nordportal 64° 18′ 35″ N, 21° 54′ 13,9″ W64.309722222222-21.903861111111 Südportal 64° 16′ 56,8″ N, 21° 50′ 20,3″ W64.282444444444-21.838972222222 Der Hvalfjarðargöng ist ein Straßentunnel in Island.
Durch ihn verläuft der Versturlandsvegur, der Teil des Hringvegurs nördlich von Reykjavík. Sein Bau begann 1996, und er wurde am 11. Juli 1998 eröffnet. Der zweispurige Tunnel ist 5770 m lang, davon liegen 3750 m unter dem Hvalfjörður bis zu 165 m unter dem Meeresspiegel.
Dieser mautpflichtige Tunnel verkürzt den Weg um den Fjord um fast 50 km. Er wurde von isländischen Unternehmen geplant und gebaut und löst eine Autofähre zwischen dem Hafen von Reykjavík und Akranes ab.
Innerhalb von 10 Jahren sind 14 Millionen Fahrzeuge registriert worden, damit liegt die Auslastung des einröhrigen Tunnels über der geplanten von 5000 Fahrzeugen in 24 Stunden. Momentan passieren 5500 Fahrzeuge in 24 Stunden den Tunnel, der bei 6000 Fahrzeugen überlastet ist. Deshalb hat der Betreiber Spölur am 11. Juli 2008 beim Verkehrsministerium einen Antrag auf eine zweite Röhre eingereicht. Probebohrungen für die neue, parallel verlaufende Röhre waren erfolgreich, und der Betreiber hofft auf eine Fertigstellung bis 2014. Die Kosten für das Projekt liegen bei 6,5 bis 7,5 Milliarden Isländischen Kronen (54 bis 63 Millionen Euro).
Sicherheitsbedenken
Beim europäischen Tunneltest 2010 des ADAC erhielt der Hvalfjarðargöng als einziger der 26 getesteten Tunnel in 13 Ländern die Bewertung „mangelhaft“ und belegte damit den letzten Platz.[1]
Obwohl diverse positive Einrichtungen wie Ampeln und Schranken vor den Tunneleinfahrten, Pannenbuchten, Notrufmelder, Feuerlöscher und eine 24 Stunden besetzte Tunnelleitzentrale vorhanden waren, gab es Anlass zur Kritik: Besonders negativ fielen den Testern die nicht ausreichend beschilderten und beleuchteten Fluchtwege sowie das Fehlen eines automatischen Brandmeldesystems und die schwache Belüftungsanlage auf, welche im Falle eines Brandes vermutlich nicht ausreichen würde, um den Tunnel ausreichend zu entrauchen. Der Anfahrtsweg der nächstgelegenen Feuerwehr war mit einer Entfernung von 28 Kilometern erheblich weit, des Weiteren gab es keine Lautsprecher, und der Alarm- und Einsatzplan war nicht auf dem aktuellen Stand.
In den kommenden Jahren sind zahlreiche Verbesserungen der entdeckten Sicherheitsmängel geplant, unter anderem eine automatische Löschanlage, verbesserte Videoüberwachung, neue Verkabelung der Notbeleuchtung und zusätzliche Notrufmelder mit Feuerlöschern. Die Arbeiten sollen bis 2014 abgeschlossen sein.
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Hvalfjarðargöng – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Kategorien:- Straßentunnel
- Verkehr (Island)
- Erbaut in den 1990er Jahren
- Bauwerk in Island
Wikimedia Foundation.