- Hydroforming
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Das Innenhochdruckumformen (IHU, engl. Hydroforming) ist ein relativ junges Umformverfahren. Hierbei wird ein rohrförmiges Werkstück durch Innendruck aufgeweitet und gleichzeitig durch eine Axialkraft gestaucht. Das Werkstück befindet sich vor dem Aufweiten in einem geschlossenen Werkzeug und nimmt durch den Innendruck die Form der Werkzeuggravur an. Der Innendruck (bis ca. 3000 bar und höher) wird durch eine Wasser-Öl-Emulsion übertragen, die Einleitung der Axialkraft erfolgt über zwei Dichtstempel an den Rohrenden.
Der Umformprozess bildet durch die Zusammenwirkung von Innendruck, Axialkraft, Werkstückgeometrie und Materialdaten eine sehr komplexe Einheit. In der Praxis gestaltet sich das Ab- und Einschätzen der Parameter als recht schwierig. Bei der Konstruktion, Berechnung und Auslegung von IHU-Prozessen ist aber eine genaue Vorherbestimmung der Umformparameter unbedingt erforderlich. Mit Hilfe von FEM-Simulationen am Computer können die Parameter schnell und bequem verändert und deren Einfluss auf den Umformprozess kostensparend untersucht werden.
Eingesetzt wird IHU bevorzugt für Rohre mit einer variablen Dicke und für T-Stücke wie Fittinge oder auch Wasserhähne. Auch in der modernen Fahrradkonstruktion werden Rohrsätze mit komplexeren Formen per Hydroforming hergestellt. Durch dieses Verfahren kann man die Wandstärke bedarfsgerecht anpassen und ausformen; dies kann viel Gewicht sparen.
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