- Hypnotische Regression
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Die hypnotische Regression, auch Altersregression ist eine Anwendung der Hypnose, bei der der Versuchsperson ein früheres Lebensalter als das gegenwärtig tatsächliche suggeriert wird.
Es kann dabei unterschieden werden zwischen
- ein in der Hypnose verwendetes Verfahren zur Analyse und Darstellung von Kindheitserlebnissen und
- ein natürlicher Prozess des inneren Zurückgehens bei wachem Bewusstsein, zur Integration konkreter unbewältigter Kindheitserlebnisse.
Hypnotisches Verfahren
Hier wird der Proband in eine mittlere bis tiefe Trance versetzt. In diesen Stadien ist es dem Therapeuten (bzw. dem Patienten) möglich, auf Kindheitserinnerungen zuzugreifen, die sich dem Bewusstsein des Probanden entziehen. Meistens aufgrund von Traumata oder anderen Ereignissen, die der Patient unbewusst abwehrt. Die dann gefundenen Erinnerungen können bewusst gemacht und zur weiteren Verwendung in der Therapie dienen.
Dieses Erinnern in Trance kann unterschiedliche Wahrheitskriterien aufweisen. Sie reichen von einem halbbewußten Inszenieren von teilweise nicht real erlebten Ereignissen bis hin zu einer Reaktualisierung tatsächlicher Kindheitserlebnisse mit den typischen altersbedingten Charaktersitika. Dies können frühere Reflexe (Greif- Saug- Babinskireflex) sein, wie auch die alterstypischen Formen des Denkens und der Objektbeziehungen, sowie Pulsfrequenz oder Augenkoordination. Besonders bemerkenswert ist die als Folge der Altersregression auftretende Hypermnesie (das gesteigerte Erinnerungsvermögen) bezüglich Begebenheiten, die dabei vergegenwärtigt werden. (Ein Beispiel dafür ist die selbstverständliche Kenntnis des Wochentags des soeben neu erlebten 7. Geburtstags.)
Anwendung kann dieses Verfahren finden in der Psychoanalyse oder in der Traumatherapie. Vorsicht ist geboten bei unsachgemäßer Anwendung durch Laien.
Nutzung des natürlichen Prozesses
Bei der Regression als natürlichem Prozess wird diese menschliche Fähigkeit therapeutisch genutzt. Selbstbestimmt, in dem Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens in die Therapiesituation, wird dem Patienten ermöglicht, Körpersymptome, Gefühle, Gedanken, innere Bilder oder Symbole in einen logischen Zusammenhang zu seiner Lebensgeschichte zu bringen. Tief verdrängte Erlebnisse selbst der Pränatalzeit und Geburt können bewusst werden und lassen sich so integrieren. Einzelne körperliche, emotionale oder kognitive Symptome, die sich während der Regression (ohne Hypnose) einstellen, erweisen sich fast immer als Folge psychischer und/ oder physischer Überforderungen, als Folge unglücklicher Umstände oder von Gewalthandlungen, Vernachlässigung oder Ablehnung seit frühester Kindheit. In der therapeutischen Situation wird davon ausgegangen, dass nur dasjenige abgerufen werden kann, was auch neurologisch ab der Zeugung vom Wahrnehmungssystem des Gehirns aufgezeichnet wurde.
Literatur
- Irene Behrmann (2005): Zurück ins Leben. Erfahrungen mit der ambulanten Regressionstherapie. Berlin 2002: Leutner. ISBN 393439115X
- Joachim Bauer: Das Gedächtnis des Körpers. Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern. München 2004: Piper. ISBN 3492241794
- Ulrich Kramer: MindWalking -- Unbelastet in die Zukunft. Münster 2008: Jentschura. ISBN 978-3-933874-55-9
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