- Hypolepse
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Als Hypolepse (zu altgr. ὑπόληπσις) bezeichnet man
- allgemein die Anschlussfähigkeit;
- im Rhapsodenwettkampf die Regel, dass der nächste Rhapsode genau dort in der Rezitation des Homertextes fortfahren muss, an der sein Vorgänger aufgehört hat;
- in der Rhetorik die Anknüpfung an das, was der Vorredner gesagt hat.
Allgemein bezeichnet Hypolepse also eine Textkultur, in der auf Texte mit anderen Texten reagiert wird – durch Zustimmung, Ablehnung, Weiterführung, Korrektur usw. Es handelt sich dabei also um eine Frühform von Intertextualität.
Siehe auch
- Anschlusskommunikation (Niklas Luhmann)
- Speicherzuwachs und Erinnerungsverlust
- Oralität und Literalität
- Gedächtniskunst und Mnemotechnik
- Kulturelles Gedächtnis
Weblinks
- http://www.ub.uni-duisburg.de/ETD-db/theses/available/duett-02252003-082037/unrestricted/reemtsma.pdf – Was heißt: Eine Metapher verstehen? (Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, Mercator-Professur 1999, Jan Philipp Reemtsma, Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität, Hamburg und Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung; PDF-Datei; 2,54 MB)
Literatur
- Jan Assmann: Hypolepse – Schriftkultur und Ideenrevolution in Griechenland. In: ders. (Hrsg.): Das kulturelle Gedächtnis: Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. Beck, München 1992, 280–292.
Kategorien:- Literaturwissenschaft
- Rhetorischer Begriff
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