Hünstein in Großenritte

Hünstein in Großenritte
Hünstein in Großenritte

Der Hünstein von Großenritte im Baunataler Stadtteil Großenritte ist ein Kulturdenkmal in Nordhessen. Der Menhir war das Zentrum einer rituellen vorchristlichen Versammlungsstätte aus dem 4. bis 3. Jahrtausend v. Chr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Sitte Steine aufzustellen wurde von Kulturen übernommen, die aus der Grenzregion zu Frankreich stammen. Der Platz um den Menhir war eine Stätte, an dem man vermutlich Opfer gebracht hatte, rituelle Feste feierte, oder Verbindung zu Toten suchte. Der vorgeschichtlich aufgerichtete Stein aus Quarzit stand bis 1911 auf einem freien Feld bei Großenritte. Anschließend wurde der Menhir vom Eigentümer des Feldes im Boden versenkt.

Der Menhir wurde 1932 von Herbert Bohley wieder entdeckt und von dem hessischen Landesarchäologen Wilhelm Jordan ausgegraben. Dieser stellte den Menhir unweit der Fundstelle erneut auf. Heute steht der Menhir auf dem Hünsteinplatz in Großenritte.

Abmessungen

Der Stein ist 2,50 m hoch. Der Menhir verjüngt sich konisch von einem Durchmesser von 1,30 m am Boden bis zur Kuppe.

Funde

Bei dem Menhir fanden sich vorgeschichtliche Scherben, eine Bernsteinperle und das Bruchstück eines Steinbeils. Die Vermutung liegt nahe, dass der Hünstein als vorgeschichtliches Grab gedient haben könnte, was man an den Funden allein aber nicht belegen kann.

Sage

Ein Riese soll den Menhir vom nahen Hirzstein bei Elgershausen im Habichtswald losgerissen haben, um den Kirchturm von Kirchbauna zu zerschmettern. Der Block ist ihm aber zu früh aus der Hand geglitten, er flog nur eine Stunde und fiel in Großenritte aufs Ackerland. Auf dem Stein sind auch noch heute die fünf Fingerabdrücke des Riesen zu sehen.

Literatur

  • Irene Cappels: Steinkammergräber und Menhire in Nordhessen. Staatliche Kunstsammlungen von Kassel (Hrsg.), Heft 5, 1978, S. 65-66

51.2511929.39633611111117Koordinaten: 51° 15′ 4″ N, 9° 23′ 47″ O


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