- Idar-Obersteiner Spießbraten
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Mit Idar-Obersteiner Spießbraten werden verschiedene Zubereitungsarten von Fleisch bezeichnet, es handelt sich jedoch nicht um Spießbraten im eigentlichen Sinne.
Spießbraten ist fest verwurzelt im kulinarischen und kulturellen Brauchtum Idar-Obersteins und der umliegenden Region. Man unterscheidet in erster Linie zwischen Idarer und Obersteiner Spießbraten. Idarer Spießbraten ist eine Art Schwenkbraten, während Obersteiner Spießbraten ein Rollbraten ist.
Die Geschichte
Im 18. Jahrhundert ließen die Edelsteinfunde im Hunsrück, von denen ein Großteil der Industrie abhing, nach und der Bevölkerung ging es nicht gut. Viele zogen aus, um in der Fremde ihr Glück zu finden. Einige verschlug es bis nach Brasilien. Dort konnten die Edelsteine im Tagebau gefördert oder in Flüssen und Bächen gefunden werden. Die bei den Einheimischen verbreitete Tradition der Zubereitung von Fleisch auf dem offenen Feuer (Churrasco) wurde von den Einwanderern übernommen und mit den Edelsteintransporten in die alte Heimat übermittelt.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich in der Gegend um das heutige Idar-Oberstein die Zubereitung von Spießbraten ebenfalls zu einer Tradition. Die Stadt Idar-Oberstein widmete im Jahre 1967 sogar ihr jährliches Volksfest dieser Tradition. Das Spießbratenfest gilt als das größte Volksfest an der Oberen Nahe.
Original Idarer Spießbraten
Hierbei handelt es sich um einen Schwenkbraten, der auf einem entsprechenden Rost über einer offenen Feuerstelle gegart wird. Für die Zubereitung schneidet man Fleischscheiben von Roastbeef, Schweinekamm oder Schweinskotlett in etwa 500g schwere Scheiben. Diese werden mit Salz und Pfeffer gewürzt, und anschließend mit Zwiebelscheiben für einige Stunden mariniert. Anschließend brät (grillt) man die Fleischstücken über Buchenholz für 20 bis 30 Minuten.
Original Obersteiner Spießbraten
Hierbei handelt es sich um einen Rollbraten, der auf einem Drehspieß über einer offenen Feuerstelle gegart wird. Für den Spießbraten schneidet man ein Stück Schweinekamm zur Platte auf. Diese belegt man mit Zwiebelstreifen und würzt es mit Salz und Pfeffer. Anschließend wird sie zum Rollbraten zusammengefügt, und mit Küchengarn gebunden. Vor dem Garen soll dieses Fleischstück mindestens 24 Stunden kühl lagern. Serviert wird Spießbraten traditionsgemäß mit Rettichsalat und Brot.
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