Kirchenbollenbach

Kirchenbollenbach
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Idar-Oberstein
Idar-Oberstein
Deutschlandkarte, Position der Stadt Idar-Oberstein hervorgehoben
49.7019444444447.3252777777778Höhenangabe falsch oder mehr als zwei NachkommastellenKoordinaten: 49° 42′ N, 7° 20′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Birkenfeld
Höhe: 200–450 m ü. NN
Fläche: 91,56 km²
Einwohner: 31.610 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 345 Einwohner je km²
Postleitzahl: 55743
Vorwahlen: 06781; 06784 (Stadtteile: Georg-Weierbach, Kirchen-, Mittel- und Nahbollenbach, Weierbach)
Kfz-Kennzeichen: BIR
Gemeindeschlüssel: 07 1 34 045
Stadtgliederung: 13 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Georg-Maus-Straße 1
55743 Idar-Oberstein
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Bruno Zimmer (SPD)
Idar-Oberstein im Landkreis Birkenfeld
Karte
Stadtpanorama
Idar-Oberstein bei Nacht

Idar-Oberstein ist eine große kreisangehörige Stadt im Landkreis Birkenfeld, Rheinland-Pfalz. Die Stadt ist das Ergebnis umfassender Verwaltungs- und Strukturreformen der Jahre 1933 und 1969. Die einzelnen Stadtteile mit ihren Einwohnern haben ihre eigene Identität bewahrt, wobei abgesehen von den städtisch geprägten Stadtteilen Idar und Oberstein ein insgesamt dörflicher Charakter erhalten blieb. Idar-Oberstein ist als Edelstein- und Garnisonsstadt bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Das Wappen vereint Elemente der Wappen der zusammengeführten Städte Idar und Oberstein. Es wurde am 10. Juli 1934 vom oldenburgischen Staatsministerium des Innern genehmigt.

Blasonierung: „Im halbrunden silbernen Schild befindet sich ein aufgerichteter roter Forsthaken, begleitet im rechten Obereck von einer sechsblättrigen roten Rose mit goldenem Kelch und grünen Kelchblättern, links unten von einer roten Eichel.“

Geographie

Geographische Lage

Idar-Oberstein liegt am südlichen Rand des Hunsrücks beiderseits der Nahe.

Stadtgliederung

Altstadt

  • Oberstein (8.794 Ew.)
  • Idar (8.466 Ew.)
  • Tiefenstein (2.642 Ew.)
  • Algenrodt (2.385 Ew.)

Einwohner: 22.284

Neue Stadtteile

  • Göttschied (2.924 Ew.)
  • Weierbach (2.703 Ew. / Fläche 751,6 ha)
  • Nahbollenbach (1.970 Ew. / Fläche 821,7 ha)
  • Mittelbollenbach (1.197 Ew. / Fläche 360,9 ha)
  • Kirchenbollenbach (938 Ew. / Fläche 227,5 ha)
  • Regulshausen (835 Ew.)
  • Enzweiler (747 Ew.)
  • Georg-Weierbach (709 Ew.)
  • Hammerstein (573 Ew. / Fläche 217,5 ha)

Einwohner: 12.596

Stand 30. Juni 2005

Klima

Die folgenden Werte beziehen sich auf den Zeitraum 1961–1990, also Werte des langjährigen klimatologischen Mittels. Bei den Temperaturen wird jeweils das arithmetische Mittel der Durchschnittstemperaturen an den Tagen der jeweiligen Monate berechnet. Bei den Niederschlagswerten wird die Summe aller gefallenen Niederschläge berechnet, die Einheit ist mm (Millimeter).

Temperatur

Monat Temperatur
Januar – 0,6°C
Februar – 0,2°C
März 003,8°C
April 007,0°C
Mai 011,6°C
Juni 014,8°C
Juli 016,9°C
August 016,4°C
September 013,0°C
Oktober 008,8°C
November 003,1°C
Dezember 000,3°C
ø 007,9°C

Niederschlag

Monat Niederschlag
Januar 068 mm
Februar 052 mm
März 066 mm
April 051 mm
Mai 068 mm
Juni 067 mm
Juli 060 mm
August 063 mm
September 055 mm
Oktober 063 mm
November 080 mm
Dezember 081 mm
Gesamt 774 mm

Geschichte

Ansicht von Oberstein nach Matthäus Merian
Ansicht von Oberstein, um 1875. Ölgemälde von van Prouyen
Marktplatz Idar und Schule „Am Markt“

Die Territorialgeschichte der einzelnen Stadtteile ist durch die erhebliche Zersplitterung der Herrschaften des Gebietes geprägt. Erst durch die Neuorganisation und Zusammenfassung der Gebiete durch das napoleonische Frankreich in den Jahren ab 1794 kam etwas Ordnung. Doch bereits nach dem Wiener Kongress erfolgte eine erneute Aufteilung des heutigen Stadtgebietes, wobei in erster Linie die Teile nördlich der Nahe an das Großherzogtum Oldenburg fielen und Teil des Fürstentums Birkenfeld wurden.

Geschichte der Stadtteile bis zur Neuorganisation durch die Franzosen nach 1794

Der Stadtteil Oberstein entwickelte sich aus der reichsunmittelbaren Herrschaft Oberstein. Die Herren vom Stein, erstmals 1075 erwähnt, hatten ihren Sitz auf der Burg Bosselstein oberhalb der später errichteten Felsenkirche, die bereits im 12. Jahrhundert erwähnt wird und als Altes Schloss bekannt ist. Der Kernbereich der Herrschaft wurde begrenzt durch die Nahe, den Idarbach, die Göttenbach und die Ringelbach. Nach 1323 nannten sich die Herren vom Stein „von Daun-Oberstein“ und konnten ihren Machtbereich erheblich, auch auf Gebiete südlich der Nahe und den Idarbann, ausdehnen. Als Herrschaftssitz mit der Burg und den Befestigungen – Reste der um 1410 angelegten Stadtmauer sind heute noch „Im Gebück“ sichtbar – konnte Oberstein einen städtischen Charakter entwickeln, ohne jedoch über den rechtlichen Status eines Flecken hinaus zu kommen. 1682 wurden die Grafen von Leiningen-Heidesheim, 1766 die Grafen von Limburg-Styrum Besitzer der Herrschaft Oberstein, die im Wesentlichen auf das vorgenannte Kerngebiet zusammenschmolz nachdem der Idarbann im Jahre 1771 an die Hintere Grafschaft Sponheim angegliedert wurde. 1776 wurden die Markgrafen von Baden Besitzer der Herrschaft, nachdem die Hintere Grafschaft Sponheim geteilt wurde.

Die Besiedlung von Idar kann bis in früheste Zeit durch Bodenfunde nachgewiesen werden. Der Ort Idar rechts des Idarbaches gehörte mit den Orten Enzweiler, Algenrodt, Mackenrodt, Hettenrodt, Hettstein, Obertiefenbach und Kirschweiler zum Idarbann. Das Gebiet gehörte überwiegend den Herren von Oberstein und teilt damit die Geschichte mit Oberstein, doch hatten insbesondere in Tiefenbach und Kirschweiler die Wild- und Rheingrafen sowie die Abtei Tholey Güter und sonstige Rechte.

Der Ort Tiefenstein entstand aus der Zusammenlegung der Orte Tiefenbach und Hettstein im Jahre 1909. Die Territorialgeschichte der Idarbann-Gemeinde entspricht der von Idar und Oberstein. Tiefenbach wird in einer Urkunde von 1283 als Hof erwähnt; eine Erwähnung von 1051 kann nicht sicher dem Ort zugeordnet werden. Hettstein wurde 1321 als Henzestein bzw. Hezerten erwähnt und hatte u. a. wildgräfliche Untertanen als Bewohner.

Das Dorf Algenrodt wird erstmals sicher in einer obersteinischen Lehensurkunde von 1321 als Alekenrod erwähnt. 1324 wurde es von den Herren von Oberstein an die Kyrburger Wild- und Rheingrafen verpfändet. Im Übrigen teilt Algenrodt die Geschichte mit den anderen Idarbann-Gemeinden.

Enzweiler kann Siedlungsspuren bis in römische Zeit nachweisen. 1276 besaß die Abtei Tholey eine Mühle bei Enzweiler. Der Ort selbst ist wohl im 14. Jahrhundert entstanden und war stets Teil des Idarbannes.

Der nördlich der Nahe terrassenförmig auf einem steil zur Nahe abfallenden Gelände gelegene Ort Georg-Weierbach geht wahrscheinlich auf eine Kirchengründung des Mainzer Erzbischofes Hatto im 10. Jahrhundert zurück. 1155 wird der Ort im Zusammenhang mit den Herren von Wirebach (= Weierbach) erwähnt. 1327 wurde der Ort, der kurzzeitig im Besitz der Herren von Randeck war, größtenteils an die Wild- und Rheingrafen verkauft und dem Amt Kyrburg zugeordnet. Die Bezeichnung Georg-Weierbach entstammt dem Patrozinium der Kirche.

Das 1271 erstmals urkundlich erwähnte Göttschied gehörte gemeinsam mit Regulshausen, Gerach und Hintertiefenbach zur Abtei Mettlach („Abteidörfer“). 1561 wurden diese Dörfer an die Hintere Grafschaft Sponheim verkauft.

Hamerzwiller (= Hammerstein) wird 1438 im Gültbuch der Grafschaft Sponheim erwähnt und befand sich bereits 1269 in hintersponheimischem Besitz, als es als Lehen an den Grafen von Schwarzenberg gegeben wurde.

Als Ursprung des Ortes Kirchenbollenbach wird eine Kirchengründung des Mainzer Erzbischofs Williges nach 975 angesehen. Erstmals urkundlich nachweisbar ist der Ort 1128 unter dem Namen „Bolinbach“. Zunächst als Lehen der Herren von Schwarzenberg von den Grafen von Zweibrücken belegt kam der Ort 1595 an die Kirner Wild- und Rheingrafen. Als eine regionale Besonderheit ist hier zu nennen, dass im weiteren Verlauf eine katholische Seitenlinie der überwiegend protestantischen Rheingrafen unter dem Fürsten Johann Dominik von Salm-Kyrburg in Kirchenbollenbach das Simultaneum einführte und eine neue (katholische) Pfarrei gründete.

Als Grundstein des Ortes Mittelbollenbach gilt der 1283 als Besitz der Herren von Oberstein im Bereich des Waldgebietes Winterhauch erwähnte Hof Bollenbach. 1432 wurden die Herzöge von Lothringen mit Nah- und Mittelbollenbach belehnt, was nach dem Erlöschen der Obersteiner Linie wegen der komplizierten Erbfolge zu erbitterten Auseinandersetzungen führte. Erst im Jahre 1778 kam es zum Verzicht der Lothringer zu Gunsten von Kurtrier.

Bis 1667 entspricht die Geschichte Nahbollenbachs der von Mittelbollenbach. Dann wurde Nahbollenbach von Lothringen als Allodialbesitz von Oberstein anerkannt, verblieb aber seit 1682 als kurtrierisches Lehen bei der Herrschaft.

Das Abteidorf Regulshausen gehörte zur Abtei Mettlach und wurde 1561 von dieser an die Hintere Grafschaft Sponheim verkauft. Die älteste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahre 1491.

Als „Weygherbach“ ist Weierbach 1232 erstmals erwähnt und gehörte zum vordersponheimischen Amt Naumburg. Die späteren Besitzer der Vorderen Grafschaft Sponheim waren die Markgrafen von Baden, wodurch der Ort auch unter dem Namen Baden-Weierbach bekannt wurde. Die häufig benutzte Bezeichnung Martin-Weierbach entstammt dem Patrozinium der Kirche.

Von Frankreich über Oldenburg nach Preußen

Nach Auflösung der alten Herrschaften führten ab 1794 die neuen französischen Herren eine umfassende Neuorganisation der territorialen (und sozialen) Struktur herbei. Der gesamte Raum gehörte zum Arrondissement Birkenfeld im Département de la Sarre und war zeitweilig französisches Staatsgebiet. Die Einführung des Code civil, eine Justizreform und ganz besonders die Abschaffung von Adel und Klerus mit dem damit verbundenen Wegfall von Fron und anderen Lasten machten die französische Herrschaft rasch populär. Die enorme Steuerbelastung und die ständigen Aushebungen zu Gunsten der französischen Armee drückten jedoch auf den Menschen der Region.

Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft wurde der Raum erneut neu strukturiert. Auf der Grundlage des Artikels 25[1] der Schlussakte zum Wiener Kongress kam der Nordteil des Département de la Sarre im Juni 1815 zunächst an Preußen. Da sich Preußen im Pariser Frieden von 1815 verpflichtet hatte, aus diesem Gebiet einen Bereich mit zusammen 69 000 Einwohnern an den Herzog zu Sachsen-Coburg und Gotha (20 000 Seelen), den Herzog von Oldenburg (20 000 Seelen) und andere kleine Fürsten abzugeben und dieses im Artikel 49[2] der Schlussakte zum Wiener Kongress festgelegt wurde, kam es zu einer weiteren Aufteilung der Region.

Die südlich der Nahe gelegenen Orte Hammerstein, Kirchenbollenbach, Mittelbollenbach, Nahbollenbach und Martin-Weierbach kamen daher 1816 an das Fürstentum Lichtenberg der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha. Die Coburger Herzöge waren mit diesem Zugewinn nicht zufrieden, wie auch die Einwohner des Fürstentum Lichtenberg mit den Coburgern unzufrieden waren. Das Gebiet wurde 1834 für zwei Millionen Taler an Preußen verkauft und in den Restkreis St. Wendel eingegliedert. Die Preußen wurden ebenfalls nicht geliebt, weil sie teils mit militärischer Macht die eigene Ordnung durchsetzten. Man trug ihnen nach, dass sie u. a. auf coburgischen Hilferuf zum Hambacher Fest im Mai 1832 eine Protestkundgebung in St. Wendel, wo auch in napoleonischer Tradition ein Freiheitsbaum gesetzt wurde, mit militärischer Gewalt beendeten.

Idar, Oberstein, Tiefenstein, Algenrodt, Enzweiler, Georg-Weierbach, Göttschied, Enzweiler und Regulshausen wurden am 16. April 1817 Teil des neu geschaffenen oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld im Amt Oberstein mit den Bürgermeistereien Herrstein, Oberstein und Fischbach. Die französische Gesetzgebung blieb bestehen, doch erließ der Herzog ein Staatsgrundgesetz, womit die Bevölkerung nicht einverstanden war weil sie lieber bei Preußen geblieben wäre. Diese Fortsetzung der deutschen Kleinstaaterei wurde insbesondere in Idar und Oberstein sehr kritisch gesehen im Gegensatz zu dem nun zur Residenzstadt aufgestiegenen Birkenfeld. Die seinerzeit schon überregional bis international ausgerichtete Schmuckindustrie und die bei aller Provinzialität doch weltläufigen Edelsteinhändler empfanden dieses, zumal nach der jahrelangen Zugehörigkeit zur Grande Nation mit ihrer mondänen Metropole Paris und den dort getätigten guten Geschäften, als Rückschritt und forderten z. T. energisch, aber erfolglos, den erneuten Anschluss an Preußen. Dennoch konnten sich die Oldenburger rasch bei der Bevölkerung beliebt machen, weil sie eine uneigennützige Verwaltung installierten, die unabhängige Rechtsprechung sicherstellten und vielfältige Aktivitäten zu Gunsten der Bauern und der Wirtschaft einleiteten. Ein geordnetes Schulsystem (1830 wurde in Oberstein eine Bürgerschule eingerichtet) und der vorübergehende Verzicht auf die Aushebung für den Militärdienst unterstützten dieses positive Bild. Es wurden Straßen ausgebaut und eine Fahrpost eingerichtet. Der Bau der Nahe-Eisenbahn und die Inbetriebnahme der Strecke von Bad Kreuznach nach Oberstein am 15. Dezember 1859 führte zu einem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung.

Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges verzichtete der Oldenburgische Großherzog Friedrich August auf seinen Thron. Aus dem Fürstentum Birkenfeld wurde der Landesteil Birkenfeld des Freistaates Oldenburg. Der Landesteil Birkenfeld wurde am 4. Dezember 1918 wie das gesamte Rheinland von französischen Truppen besetzt, die erst zum 30. Juni 1930 wieder abzogen.

Bei den Oldenburger Landtagswahlen im Jahre 1931 erreichte die NSDAP über 37 Prozent der abgegebenen Stimmen, konnte jedoch noch nicht die Regierung bilden. Nachdem die NSDAP zunächst eine Toleranzerklärung für die bestehende Regierung abgegeben hatte, forderte sie bald die Auflösung des Landtages. Da dieser die Auflösung verweigerte strengten die Nazis ein Volksbegehren an, das zu einem Volksentscheid führte mit dem am 17. April 1932 der oldenburgische Landtag aufgelöst wurde. Es kam damit zu einer noch weitgehend freien Neuwahl zum Oldenburger Landtag am 20. Mai 1932, die mit einem Gesamtstimmenanteil von 48,38 Prozent zu einem überwältigendem Sieg der NSDAP führte, die damit 24 von 46 Sitzen erlangte. In der damals noch selbständigen Stadt Idar erreichten die Nationalsozialisten über 70 Prozent der abgegebenen Stimmen. Damit konnten sie bereits vor der offiziellen Machtübernahme im Deutschen Reich im Oldenburgischen mit Billigung der Deutschnationalen Volkspartei, die über zwei Sitze verfügte, regieren. Eine der ersten Initiativen der neuen Machthaber war der Erlass einer Verwaltungsreform für das Land Oldenburg, dem am 27. April 1933 das ähnliche Gesetz zur Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung für den Landesteil Birkenfeld folgte. Damit wurden insgesamt 18 ehemals selbständige Orte zusammengelegt, so auch die bis dahin selbständigen Städte (Stadtrechte seit 1865) Idar und Oberstein mit den Gemeinden Algenrodt und Tiefenstein zur neuen Stadt Idar-Oberstein. Das Gesetz ließ das Kommende ahnen: Es wurde innerhalb weniger Wochen ohne weitere Diskussion oder Beteiligung, unter Ausschluss der Öffentlichkeit und auch gegen den Willen der nicht gefragten Gemeinden – wie etwa Herrstein und Oberwörresbach, Rötsweiler und Nockenthal, Hoppstädten und Weiersbach – durchgesetzt. Die Umstrukturierung gab auch Gelegenheit, unliebsames „Altpersonal“ los zu werden; die Nazis unter dem Kreisleiter Wild aus Idar besetzten bis zum Ende des Nazireiches alle wesentlichen öffentlichen Positionen.

1937 wurde auf der Grundlage des Groß-Hamburg-Gesetzes der Oldenburgische Landesteil Birkenfeld aufgelöst und alle Gemeinden der heutigen Stadt Idar-Oberstein gemeinsam in den preußischen Landkreis Birkenfeld überführt.[3]

Nach dem 2. Weltkrieg ging das gesamte heutige Stadtgebiet im rheinland-pfälzischen Landkreis Birkenfeld auf.

Eingemeindungen

Im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalgebietsreform wurden neun Umlandgemeinden eingemeindet. Am 7. Juni 1969 wurden die Gemeinden Enzweiler, Göttschied, Hammerstein und Regulshausen eingemeindet, am 7. November 1970 erfolgte die Eingemeindung von Georg-Weierbach, Kirchenbollenbach, Mittelbollenbach, Nahbollenbach und Weierbach.

Dieser Gebietsreform gingen umfangreiche, teilweise im Verborgenen geführte Gespräche des damaligen Idar-Obersteiner Oberbürgermeisters Dr. Wittmann mit Verhandlungsangeboten an insgesamt 22 Gemeinden des Umlandes voraus („Umlandgespräche“). Einer der Gründe war die damals erkennbare Abwanderung von Idar-Obersteiner Bürgern in die Umlandgemeinden, die umfangreiche Neubaugebiete bereit stellten – so u. a. Göttschied, Rötsweiler-Nockenthal und Kirschweiler –, während im Stadtgebiet selbst auf Grund der problematischen Geländestruktur derartige Neubauflächen kaum vorhanden waren. Ebenso fehlte es im Stadtgebiet an geeigneten Flächen für Industrieansiedlungen. Überraschend war das ohne vorhergehende Idar-Obersteiner Initiative durch den Ort Weierbach geäußerte Beitrittsbegehren, der seinerzeit noch nicht an die Stadt Idar-Oberstein angrenzte und als Nukleus fur eine neue Großgemeinde oder Stadt vorgesehen war, die u. a. aus den dann zusammenzulegenden Gemeinden Weierbach, Fischbach, Georg-Weierbach und Bollenbach bestehen sollte.

Mit Ausnahme von Georg-Weierbach waren in den Orten bzw. den Gemeinderäten die Mehrheiten zu Gunsten der Auflösung der jeweiligen Gemeinde und dem anschließenden Beitritt zur Stadt Idar-Oberstein sehr deutlich. Trotzdem kam es insbesondere in dem ehemaligen Amt Weierbach, das nun seiner Kerngemeinden beraubt war, zu erbitterten Diskussionen und auch verwaltungsgerichtlichen Auseinandersetzungen. Im April 1970 legte das Amt Weierbach Verfassungsbeschwerde beim rheinland-pfälzischen Verfassungsgerichtshof ein, der am 8. Juli 1970 feststellte, dass das Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung in Rheinland-Pfalz in Teilen verfassungswidrig sei. Das Selbstverwaltungsrecht des Amtes Weierbach sei durch das Gesetz beeinträchtigt und die Lebensfähigkeit des Gemeindeverbandes gefährdet. Damit wurden Weierbach, Georg-Weierbach, Nah-, Mittel- und Kirchenbollenbach mit sofortiger Wirkung wieder ausgemeindet und selbständig. Nach erbitterten Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Idar-Oberstein gemeinsam mit den Fusionsbefürwortern einerseits und dem Amt Weierbach und den Fusionsgegnern, die in Demonstrationen, Versammlungen oder Leserbriefduellen ihre Überzeugungen vertraten, andererseits fand Anfang September 1970 eine Bürgerbefragung mit einer Abstimmung im Amt Weierbach statt. Das Ergebnis entsprach dem vorherigen Stand: die zuvor nach Gerichtsbeschluss abgetrennten Gemeinden stimmten mit fast 80 Prozent der abgegebenen Stimmen für den Anschluss an Idar-Oberstein, während die übrigen Gemeinden des Amtes Weierbach – Sien, Sienhachenbach, Schmidthachenbach, Fischbach, Zaubach und Dickesbach – mit einer Quote von rund 95 Prozent für den Erhalt des Amtes Weierbach votierten.

Mit dieser Stadterweiterung hatten sich die Schwerpunkte im Kreis Birkenfeld wesentlich verschoben. Idar-Oberstein konnte sich als Mittelzentrum weiter entwickeln: Die Schullandschaft wurde erweitert (Realschule, Heinzenwies-Gymnasium), Neubaugebiete konnten ausgewiesen werden (besonders in Göttschied, Regulshausen und Weierbach), es war Raum für ein neues Krankenhausgebäude vorhanden und neue Flächen für Industrie- und Gewerbeansiedlung standen zur Verfügung (z.B. Globus-Handelshof in Weierbach und das EKZ in der Vollmersbach).

Da Idar-Oberstein nicht nur über eine gute Allgemeininfrastruktur, sondern nach der Inbetriebnahme der Steinbachtalsperre über mehr als ausreichende Wasservorräte verfügte war die Beitrittsoption für viele weitere Gemeinden attraktiv. Auf Initiative des Oberbürgermeisters Dr. Wittmann, der ein Gutachten eines Osnabrücker Planungsbüros zur Untersuchung des Verhältnisses der Stadt zu 25 weiteren Nachbargemeinden erstellen ließ, wurde in einem Stadtratsbeschluss die „unbedingte Eingemeindung“ der Gemeinden Fischbach, Dickesbach, Zaubach, Mittelreidenbach, Oberreidenbach, Schmidthachenbach, Sienhachenbach, Sien, Hintertiefenbach und Vollmersbach gefordert. Die Gemeinden Rötsweiler-Nockenthal, Siesbach, Gerach, Veitsrodt, Kirschweiler, Hettenrodt und Mackenrodt sollten ein Eingliederungsangebot erhalten. Daraufhin wurde die Kreisverwaltung in Birkenfeld aktiv und es kam zu einem Kreistagsbeschluss, in dem die als rücksichtslos empfundene Eingemeindungspolitik der Stadt Idar-Oberstein verurteilt wurde. Da sich mittlerweile bei den Beitrittsgemeinden und auch der Stadt Idar-Oberstein selbst eine gewisse Ernüchterung hinsichtlich der Eingemeindungen eingestellt hatte, verliefen alle weiteren Initiativen im Sand bzw. wurden eingestellt.

Sonstiges

Im Stadtteil Idar hielten sich um 1790 die Eltern des Räubers Johannes Bückler (1777–1803), genannt Schinderhannes, auf. Der Stadtteil Oberstein war 1796 Schauplatz eines der ersten Vergehen des Schinderhannes. Dort vertrank er in einer Gastwirtschaft das Geld (1 Louisdor) des Gastwirts Koch aus Veitsrodt, für den er Branntwein hätte kaufen sollen.[4]

Aus dem Stadtteil Weierbach stammt Juliana Blasius (1781–1851), die Geliebte des Schinderhannes, der in Mainz hingerichtet wurde. Das „Julchen“ trat seit seiner Kindheit zusammen mit seinem Vater und seiner älteren Schwester Margarethe als Bänkelsängerin und Geigenspielerin auf Märkten und Kirchweihen auf. Zu Ostern 1800 sah der Schinderhannes das „Julchen“ erstmals auf dem Wickenhof bei Kirn, wo die 19-Jährige zum Tanz aufspielte. Aus der Verbindung des „Julchen“ mit dem Schinderhannes gingen eine Tochter und 1802 der Sohn Franz Wilhelm hervor. Nach dem Tod des Schinderhannes heiratete das „Julchen“ zunächst einen Gendarmen, mit dem es sieben Kinder zeugte, und nach dessen Tod einen Viehhirten und Tagelöhner.[5]

Im 18. Jahrhundert ließen die Edelsteinfunde im Hunsrück nach, und der Bevölkerung ging es nicht gut. Viele zogen aus, um in der Fremde ihr Glück zu finden. Einige verschlug es bis nach Brasilien. Dort konnten die Edelsteine im Tagebau gefördert oder in Flüssen und Bächen gefunden werden. Die bei den Einheimischen verbreitete Tradition der Zubereitung von Fleisch auf dem offenen Feuer (Churrasco) wurde von den Einwanderern übernommen und mit den Edelsteintransporten in die alte Heimat übermittelt.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wanderten viele Menschen von Hungersnöten getrieben nach Südamerika aus. Im Jahre 1827 entdeckten Auswanderer aus Idar-Oberstein in Rio Grande do Sul/Brasilien die wichtigsten Achatvorkommen der Erde. Schon 1834 erreichte Idar-Oberstein die erste Lieferung aus Rio Grande do Sul. Die brasilianischen Achate zeichneten sich – im Gegensatz zu den Idar-Obersteiner Achaten – durch besonders gleichmäßige Lagen aus. Deshalb eigneten sie sich gut für die Gravur von Gemmen.

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat hat 40 Sitze, die sich auf sechs Fraktionen, Listen und ein Einzelmandat verteilen.

Die Sitze im Stadtrat verteilen sich zur Zeit (August 2005) wie folgt:

Bürgermeister

Zum 1. April 1960 verlieh das Land Rheinland-Pfalz der Stadt Idar-Oberstein den gemeinderechtlichen Sonderstatus „große kreisangehörige Stadt“. Seit diesem Zeitpunkt tragen die Verwaltungsleiter die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister.

von bis Name Partei Bemerkungen
1923 Ludwig Berger Stadtbürgermeister in Oberstein
30. Juli 1933 Otto Schmidt Stadtbürgermeister in Idar
10. Mai 1945 29. April 1947 Walter Rommel Stadtdirektor (durch die französische Besatzungsmacht verhaftet und abgesetzt)
22. September 1946 4. Februar 1949 Emil Lorenz ehrenamtlicher Bürgermeister
5. Februar 1949 1953 Ernst Herrmann hauptamtlicher Bürgermeister
15. Dezember 1953 31. März 1960 Leberecht Hoberg CDU Bürgermeister
1. April 1960 8. April 1968 Leberecht Hoberg CDU Oberbürgermeister
1968 26. September 1974 Wilfried Wittmann SPD Durch Abwahl aus dem Amt geschieden.
1977 28. Februar 1991 Erwin Korb SPD
1. März 1991 28. Februar 2001 Otto Dickenschied SPD
1. März 2001 28. Februar 2007 Hans Jürgen Machwirth CDU Erster urgewählter OB nach der Wahlreform 1994. Machwirth schied mit Erreichen der Altersgrenze für kommunale Wahlbeamte von 68 Jahren vor Ablauf der 8-jährigen Amtszeit aus.
1. März 2007 28. Februar 2015 Bruno Zimmer SPD Am 5. November 2006 durch Urwahl gewählt.

Städtepartnerschaften

Achicourt (F) seit 1966, Les Mureaux (F) seit 1971, Margate (GB) seit 1981. Der Stadtteil Kirchenbollenbach unterhält seit 1963 eine Partnerschaft mit Achicourt (F). Seit 2004 gehört die brasilianische Großstadt Goiânia, Hauptstadt des Bundesstaates Goiàs, zu den Partnerstädten Idar-Obersteins.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Neben dem Stadttheater im Stadtteil Oberstein existiert eine Kleinkunstbühne. Vor der Kulisse des Schlosses Oberstein findet jedes Jahr der Theatersommer Schloss Oberstein statt.

Museen

Überregional bekannt ist das Deutsche Edelsteinmuseum im Stadtteil Idar, das mit zahlreichen Edelstein-Exponaten aufwarten kann.

Das Museum Idar-Oberstein im Stadtteil Oberstein liegt direkt unterhalb der berühmten Felsenkirche und beschäftigt sich ebenfalls mit der Idar-Obersteiner Schmuckindustrie und der Edelsteinbearbeitung, speziell der Achatschleiferei. Auf vier Ausstellungsebenen, die thematisch geordnet sind, werden dem Besucher eine Vielzahl von Exponaten gezeigt. Besondere Beachtung finden auch die vielen Nachbildungen berühmter Edelsteine, die auf eindrucksvolle Weise präsentiert werden.

Einblicke in die Produktion von Art Deko-Schmuck, wie er um die Jahrhundertwende gefertigt wurde, bietet das ganzjährig geöffnete Industriemuseum Jakob Bengel.

In den Edelsteinminen Steinkaulenberg, der einzigen für Besucher zugänglichen Edelsteinmine Europas, und der Historischen Weiherschleife kann man einiges über Schmuckverarbeitung und die Geschichte Idar-Obersteins erfahren. Siehe auch: Jaspis.

Bauwerke

Mittelalterliche Bauten

Felsenkirche
Altstadt mit Felsenkirche

Die weltbekannte Felsenkirche ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie entstand durch Wirich IV. von Daun-Oberstein (um 1415–1501), der 1482 auf den Fundamenten der „Burg im Loch“ die heute protestantische Kirche erbaute.

Nach jetzigem Kenntnisstand war diese Burg die erste Wehranlage der Herren von Stein und Zufluchtsstätte für die Bewohner der Siedlung darunter, die in der großen Naturhöhle des „oberen Steins“ (Felsen) an der Nahe errichtet wurde. (Daraus entstand der Name Oberstein.)

Diese „Burg im Loch“ war die einzige Höhlenburg an der oberen Nahe. Die Felsenkirche ist heute für Besucher durch einen in der Neuzeit angelegten Felstunnel zugänglich.

Burg Bosselstein

Über dem kleinen Gotteshaus erhebt sich auf dem Felsbuckel (Bossel) die Burg Bosselstein, die seit 1600 aufgelassen wurde. Von ihr stehen lediglich noch ein Turmstumpf und einige Mauerreste. Im Mittelalter war sie eine schwer einnehmbare Burg mit ihrem Vorwerk, den zwei Halsgräben sowie ihren beiden Vorburgen.

Schloss Oberstein

Etwas oberhalb, wenig von der Burg Bosselstein entfernt, entstand um 1325 die dritte Burg, das heutige Schloss Oberstein. Es war bis 1624 die Residenz der Grafen von Daun-Oberstein. 1855 brannte es ab. In den Jahren 1926-1956 wurde das Schloss als Jugendherberge genutzt, danach diente ein Raum als Gaststätte.

1961 stürzte ein Teil der Ostmauer ein. Der daraufhin 1963 gegründete Burgenverein Schloss Oberstein e.V. kümmerte sich bis heute um die Erhaltung der damals akut gefährdeten Bausubstanz der ehemaligen Vierturm-Anlage. 1998 wurde die Stadt Idar-Oberstein Eigentümer von Schloss Oberstein. Heute gibt es wieder eine kleine Gaststätte, die Wyrich-Stube, und es existieren jetzt einige vom Burgenverein restaurierte Räumlichkeiten, welche für festliche Anlässe und kulturelle Veranstaltungen gemietet werden können.

Naheüberbauung

Naheüberbauung in Oberstein

In den 1980ern wurde die Nahe mit einer vierspurigen Straße, der Bundesstraße 41 überbaut, so dass der Fluss jetzt unterirdisch unter der Stadt hindurchfließt. Dies ist einmalig in Deutschland und hat das Erscheinungsbild der Stadt in diesem Bereich sehr verändert. Erste Pläne für die Naheüberbauung (offiziell Nahehochstraße) lagen schon im Jahre 1958 vor, doch diese Pläne lösten eine Welle von Kritik aus, die weit über die Grenzen der Stadt noch Wellen schlug. So strahlte der Südwestfunk in den 80ern eine Talkshow aus, mit dem Thema Naheüberbauung – Ja oder Nein?. Das Bauwerk sollte der Entlastung des innerstädtischen Durchgangsverkehrs auf der B 41 dienen, die bis dato noch durch die heutige, sehr enge Fußgängerzone – mitten durch die Altstadt – verlief. Erst im Jahre 1980 begannen die Bauarbeiten. Insgesamt fünf Jahre dauerte es bis zur Fertigstellung der Nahehochstraße. Die Nahe wurde dabei in einen 2 km langen Flusstunnel gefasst. Ein Fachwerkhaus in der Nähe, das Sachsenhaus, wurde abgerissen und in nummerierten Einzelteilen eingelagert; der beabsichtigte Wiederaufbau ist auf unbestimmte Zeit verschoben. 1986 wurde die Naheüberbauung für den Verkehr freigegeben. Zum 20. Jubiläum wurde im Stadthaus Idar-Oberstein eine Ausstellung mit Fotogalerien über Planung, Bauzeit bis zur Fertigstellung ins Leben gerufen.

Sport

Bekanntester Sportverein der Stadt ist der SC 07 Idar-Oberstein.

In Idar-Oberstein gibt es ein Hallenbad und seit dem September 2005 ein Naturfreibad. Am Stadtrand ist ein Naturfreundehaus gelegen, das (Rad-) Wanderern und Touristen kostengünstige Verpflegung und Unterkunft bietet. Des Weiteren befindet sich im nahe gelegenen Kirschweiler ein Golfplatz.

  • Schleiferweg: 22 km langer ausgeschilderter Wanderweg rund um den Stadtteil Idar. Der Weg führt um die Stadtteile Idar, Oberstein, Göttschied, Algenrodt und Tiefenstein. Vor allem für anspruchsvolle Wanderer bietet der Schleiferweg durch einen hohen Pfadanteil durch dichte Wälder ein besonderes Wandererlebnis. Der Wanderweg führt an verschiedenen touristischen Attraktionen vorbei, wie z. B. die Weiherschleife, Steinkaulenberg, Kammerwoog oder auch das Spießbratenhaus „Wäschertskaulen“. Durch die gute Anbindung an das städtische Verkehrsnetz kann der etwa 22 Kilometer lange Wanderweg in beliebig viele Etappen aufgeteilt werden.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Das Neujahrsgala-Konzert des Symphonischen Blasorchester Obere Nahe e. V. ist seit 1991 der kulturelle Startschuss ins neue Jahr.
  • Die Internationale Fachmesse für Edelsteine, Edelsteinschmuck und Edelsteinobjekte (Intergem) findet jährlich im September/Oktober statt.
  • Die regionale Verbrauchermesse, besser bekannt als Idar-Obersteiner Wirtschaftstage, wurde von den Wirtschaftsjunioren Idar-Oberstein 2003 ins Leben gerufen, und entwickelte sich zu einer richtigen „Erfolgsstory“. Sie wurde von 2003 bis 2005 durch die Wirtschaftsjunioren Idar-Oberstein organisiert und durchgeführt.
  • Die Deutsche Edelsteinkönigin wird alle zwei Jahre aus der Region der Deutschen Edelsteinstraße gewählt.
  • Das Spießbratenfest findet seit 1967 jeweils von freitags bis dienstags um das Wochenende des letzten Junisonntags statt. Es gilt als das größte Volksfest an der Oberen Nahe.
  • Die Kinderkulturtage finden seit mehreren Jahren als Nachfolgeveranstaltung des Kinderliederfestivals statt. 15 bis 20 Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene.
  • Jedes Jahr Anfang Juni finden die Jazztage statt. Hier treten regionale und überregionale Jazz-Größen auf mehreren Bühnen in der Fußgängerzone Idar auf.
  • Diamantschleifer, Facetten- und Flächenschleifer sowie Achatschleifer demonstrieren die unterschiedlichsten Arbeitstechniken im Rahmen des Deutschen Edelsteinschleifer- und Goldschmiedemarktes. Auch Goldschmiede und Schmuckdesigner gewähren im historischen Ortskern Oberstein unterhalb der Felsenkirche Einblicke in ihr kreatives Schaffen.
  • Das Kama Festival findet seit 1991 auf dem Gelände des Naturschutzgebietes Kammerwoog an Pfingsten statt. Es ist das größte Open-Air-Festival in Idar-Oberstein.

Kulinarische Spezialitäten

Idarer Spießbraten mit Beilage
Obersteiner Spießbraten
Spießbraten

Man unterscheidet in erster Linie zwischen Idarer und Obersteiner Spießbraten. Idarer Spießbraten ist eine Art Schwenkbraten, während Obersteiner Spießbraten ein Rollbraten ist. Spießbraten ist fest verwurzelt im kulinarischen und kulturellen Brauchtum Idar-Obersteins und der umliegenden Region.

Beim häufiger konsumierten Idarer Spießbraten wird das Fleisch – original ist Hochrippe, heute oft auch Roastbeef oder Schweinenacken – am Tag vor der Zubereitung in rohen Zwiebeln, Salz und Pfeffer eingelegt. Die Zwiebeln werden gerne während der Zubereitung des Fleisches roh am Feuer zu einem Bier gegessen. Die Einheimischen verwenden bevorzugt Buchenholz, um den traditionellen Geschmack zu vollenden.

Die Spießbraten-Varianten sind auch Gegenstand des heimlichen Wahlspruchs der Stadt, der von einer gönnerhaften Weltläufigkeit zeugt: „Rossbeff fa die Irader, Kamm fa die Uwersteener und Brot für die Welt“.

Fillsel

Geröstetes Brot, Hackfleisch, gewürfelter Speck, Lauch, Eier, Salz, Pfeffer

gefillte Klees

Grobe Kartoffelklöße (aus rohen Kartoffeln) gefüllt mit Fillsel mit einer Specksauce

Kartoffelwurst

Die „Krumbierewurscht“ war früher ein „Arme-Leute-Essen“, heute ist es eine Spezialität. Kartoffeln, Schweine- und Rindfleisch sowie Zwiebeln werden durch den Wolf gedreht und mit Bohnenkraut, Pfeffer und Salz gewürzt. Sie kann in Därme oder Einmachgläser gefüllt oder gleich gegessen werden.

Murde on Klees

Rohe Kartoffelklöße, die mit Karotten/Mohrrüben (Murde) und gepökelten oder geräuchertem Schweinefleisch zusammen gekocht und serviert werden.

Riewe on Draehurjel

Rüben mit gebratener Blutwurst

Dibbelabbes

Kartoffelmasse (Kartoffeln, Speck, Eier, Mehl, Salz und Pfeffer) im Dibbe (gusseiserner Bräter) braten

Schaales

Kartoffelmasse (gleiche wie Dibbelabbes) wird (im Dibbe) im Backofen mit Dörrfleisch gebacken

Wirtschaft und Infrastruktur

Insgesamt gibt es ca. 219,3 ha gewerbliche Bauflächen in Idar-Oberstein. Folgende Gewerbegebiete bieten weitere 28 ha Reserveflächen für wirtschaftliche Expansion:

  • Gewerbe-und Industriegebiet „Dickesbacher Straße“,
  • Gewerbegebiet „Finkenberg Nord“ und
  • Gewerbegebiet „Am Kreuz“

Darüber hinaus steht der Stadt im Stadtteil Nahbollenbach die Konversionsfläche Gewerbepark Nahetal zur Verfügung, die 23 Hektar umfasst.

Der Bundesverband der Diamant- und Edelsteinindustrie e.V. hat seinen Sitz in Idar-Oberstein. Er vertritt die Interessen der Industrie gegenüber dem Gesetzgeber sowie Vertretern von Bund, Ländern und Gemeinden. Er berät die Mitglieder in Bereichen wie Umweltschutz, Wettbewerbsproblemen, Nomenklaturfragen etc. und stellt, wenn erforderlich, die nötigen Kontakte her. Zur Förderung von Entwurf und Qualität von Schmuck und Edelsteinen rief der Bundesverband 1970 den internationalen Wettbewerb um den Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis ins Leben.

Die Deutsche Edelsteinbörse. Blick über den Schleiferplatz.

Die Deutsche Diamant- und Edelsteinbörse e.V. wurde 1974 als weltweit erste kombinierte Börse für Diamanten als auch Farbedelsteine eröffnet. Die Diamant- und Edelsteinbörse gehört als eine von 25 Börsen dem Weltverband der Diamantbörsen an.

Die Firma Klein & Quenzer gehörte zu den bekanntesten Produzenten von Modeschmuck, bevor sie während der Weltkriege zu einem der größten Hersteller für deutsche Kriegsorden avancierte.

Die Wirtschaftsjunioren Idar-Oberstein wurden 1972 gegründet. Hier engagieren sich Unternehmer und Führungskräfte für Wirtschaft, Kultur und Soziales in der Region.

Der Kochgeschirr-Hersteller Fissler hat hier seinen Hauptsitz. Bekannt wurde die Firma durch die Erfindung der fahrbaren Feldküche (Gulaschkanone) 1892. Auch Giloy und Söhne, einer der größten Diamantschmuck-Hersteller Europas hat hier seinen Hauptsitz.

Seit über 20 Jahren findet in Idar-Oberstein die Internationale Fachmesse für Edelsteine, Edelsteinschmuck und Edelsteinobjekte – kurz Intergem – statt. Rund 130 Aussteller präsentieren exquisite Edelsteine in modernen und klassischen Schliffen, vollkommenen Schmuck, kunstvolle Gravuren, raffinierte Colliers mit Farbsteinen, Mineralien, Rohsteine, die ganze Zuchtperlenpalette und Zubehör. Die Messe findet im Jahnhaus im Stadtteil Algenrodt statt. Voraussichtlich ab dem Jahre 2008 findet die Messe in der geplanten Messehalle im neuen Gewerbepark Nahetal statt.

Als eine Messe der Region rund um Idar-Oberstein verstehen sich die von den Wirtschaftsförderverein Idar-Oberstein initiierten Idar-Obersteiner Wirtschaftstage, die auf dem Festplatz und in der Mikadohalle abgehalten werden.

Natürliche Edelsteinvorkommen

Man findet in Idar-Oberstein Edelsteine aus der ganzen Welt, aber Auslöser für den Edelsteinhandel waren die natürlichen Vorkommen in der Region:

Militärstützpunkt

Klotzbergkaserne Idar-Oberstein

Seit 1938 ist die Stadt Idar-Oberstein Garnisonstadt. Während des 19. und 20. Jahrhunderts waren wechselnd französische und deutsche Soldaten hier stationiert. Mit dem Einzug der Wehrmacht wurden neue Kasernen errichtet. Die Kaserne, in der nach dem 2. Weltkrieg die amerikanischen Soldaten stationiert waren, nennt sich Straßburgkaserne, die andere Klotzbergkaserne, in der die französischen Truppen stationiert wurden. Nach 1956 wurde die Klotzbergkaserne von der Bundeswehr übernommen, die dort die deutsche Artillerieschule einrichtete, welche für das Heer als zentrale Ausbildungsstätte diente.

Ende der 1960er Jahre wurde eine dritte Kaserne errichtet, die Rilchenbergkaserne, in der später die Artillerieschule untergebracht wurde. Dort absolvierten bis heute Tausende ihre militärische Aus- und Fortbildung. Im September 2003 wurden neue Internatsgebäude sowie neue Lehrsäle eingeweiht, so dass die heutige Artillerieschule sowohl über eine zeitgemäße Unterkunftkapazität als auch über ein modern ausgestattetes Ausbildungszentrum verfügt. Inbegriffen sind neue Audio-, Video- und Simulationstechniken. Bis zum 31. März 2003 war in der Klotzbergkaserne die älteste Artillerieeinheit der Bundeswehr, das Beobachtungspanzerartillerielehrbataillon 51, stationiert, wurde dann aber im Zuge der Bundeswehrreform aufgelöst und als Nachfolgenutzung ein Sprachausbildungszentrum für Offizieranwärter eingerichtet. Hintergedanke waren die zunehmenden Auslandseinsätze der Bundeswehr. Für die in Idar-Oberstein und Umgebung heimischen Betriebe stellt die Bundeswehr als Arbeitgeber und Auftragsgeber einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Seit 1988 besteht eine Patenschaft zwischen der Stadt Idar-Oberstein und der Artillerieschule, im Jahr 1998 beschloss der Stadtrat die Anbringung eines zusätzlichen Ortsschildes mit der Aufschrift „Hauptstadt der deutschen Artillerie“. Nach kritischen Einwänden aus der Wirtschaft, u. a. der örtlichen Industrie- und Handelskammer, und der Bevölkerung wurde auf die Anbringung der Schilder verzichtet.[6] 2006 wurde das Offizieranwärterbataillon Idar-Oberstein aufgestellt.

Verkehr

Der Bahnhof Idar-Oberstein ist als Regionalexpress- und Regionalbahn-Halt über die Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken von Bingen (Rhein) nach Saarbrücken mit dem Saarland und dem Rhein-Main-Gebiet verbunden. Der Rhein-Nahe-Express auf der Relation Mainz–Saarbrücken verkehrt im Stundentakt. Jeder zweite Zug ist bis Frankfurt/Main Hauptbahnhof mit Halt am Flughafen durchgebunden. Früher wurden die Schnellzüge auf der Distanz Frankfurt–Paris mit Halt in Idar-Oberstein geführt.

Der Nahverkehr in Idar-Oberstein wurde von 1900 bis 1956 mit Straßenbahnen und von 1932 bis 1969 auch mit Oberleitungsbussen durchgeführt. Heute verkehren hier sechs Buslinien. Außerdem starten in Idar-Oberstein die Regio-Buslinien nach Baumholder und Birkenfeld. Eine direkte Busverbindung zum internationalen Flughafen Frankfurt-Hahn besteht zudem. Die B 41 stellt die wichtigste Straßenverbindung dar. Einen direkten Autobahnanschluss besitzt die Stadt nicht. Die A 62 kann jedoch über die Anschlussstellen Birkenfeld (B 41) oder Freisen erreicht werden.

Verkehrslandeplatz I-O/Göttschied

Am Wochenende werden hier Rundflüge in den Sparten Motorflug, Motorsegelflug, Segelflug und Ultraleichtflug angeboten, um das schöne Naheland und den Hunsrück zu erkunden. Wer nicht fliegen will, kann sich auf der Besucherterasse des Flugplatz-Restaurants von den einheimischen kulinarischen Spezialitäten verwöhnen lassen und dabei den Flugbetrieb verfolgen.

Medien

Öffentliche Einrichtungen

  • Klinikum Idar-Oberstein
  • KMT-Klinik: Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie

Das aus den ehemaligen Städtischen Krankenanstalten hervorgegangene Schwerpunktkrankenhaus und Lehrkrankenhaus der Universität Mainz ist Teil der Saarland Heilstätten und hat etwa 500 Betten und 1000 Mitarbeiter sowie die Fachabteilungen Allgemeinchirurgie mit Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie, Innere Medizin mit Gastroenterologie und Dialyse, Kardiologie, Neurologie mit Stroke-Unit und Neurochirurgie, Psychiatrie mit Kinder- und Jugendpsychiatrie, Gynäkologie, Pädiatrie, Urologie, Knochenmarktransplantation mit Onkologie, außerdem Belegabteilungen Augenheilkunde und HNO und eine Röntgenabteilung mit interventioneller Radiologie und Strahlentherapie. Angeschlossen ist eine geriatrische Rehabilitationsklinik in Baumholder, außerdem eine Pflegeschule.

Bildung

Idar-Oberstein beheimatet Schulen aller Bildungseinrichtungen und ist seit 1986 Hochschulstandort. Die international renommierte Fachrichtung Edelstein- und Schmuckdesign des Fachbereichs Gestaltung der FH Trier bietet als einzige Bildungsstätte in Europa ein künstlerisch-wissenschaftlich orientiertes Designstudium im Bereich Edelsteine und Schmuck. Zusammen mit dem Berufschulzentrum sowie der einzigen Realschule der Stadt liegt es im „Schulzentrum Vollmersbachtal“. Mehrere Hauptschulen sind über das Stadtgebiet verteilt. Vier Gymnasien hat die Stadt: Das Göttenbach-Gymnasium und das Gymnasium an der Heinzenwies können ab der fünften Klasse besucht werden, ein Technisches Gymnasium und ein Wirtschaftsgymnasium ab der elften Klasse.

  • Die Deutsche Gemmologische Gesellschaft e. V. wurde 1932 gegründet und entwickelte sich zu einer international renommierten Institution der technisch-wissenschaftlichen Gemmologie (Edelsteinkunde). Die erfolgreiche Teilnahme an den DGemG-Bildungsgängen Edelsteinkunde und Diamantenkunde führt zu einer urkundlichen Bestätigung der erbrachten Prüfungsleistungen, die zur Beantragung der Fachmitgliedschaft in der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft (F. G. G.) berechtigt. Mehr als 30.000 Lehrgangsteilnehmer aus 75 Ländern der Erde besuchten bisher die für die Ansprüche des Wirtschaftsbereiches Edelsteine und Schmuck konzipierten DGemG-Bildungsgänge.
  • Auch das Forschungsinstitut für mineralische und metallische Werkstoffe Edelsteine/Edelmetalle GmbH (FEE) hat seinen Sitz in Idar-Oberstein. Das FEE ist spezialisiert auf die Kristallzucht und Herstellung optischer Elemente für Laser.
  • Das Deutsche Diamantprüflabor GmbH bewertet seit 1970 die Qualität geschliffener Diamanten. Als erstem Labor seiner Art in Deutschland und weltweit als zweitem Labor wurde der DPL von der Deutschen Akkreditierungssystem Prüfwesen GmbH, Berlin, offiziell attestiert, dass sie die Qualitätsbestimmung nach Farbe, Größe, Schliff und Proportion von Diamanten kompetent nach international anerkannten Standards durchführen kann.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Otto Decker, seit 22. Dezember 1947
  • Harald Fissler, seit 27. Januar 1995
  • Ida Purper, Ehrenbürgerin von Idar seit 24. Februar 1922
  • Bruce Willis, „Sonderbotschafter“

Söhne und Töchter der Stadt

Sonstiges

Im Jahr 1997 wurde ein Airbus der Deutschen Lufthansa AG auf den Namen „Idar-Oberstein“ getauft. Es handelt sich um einen Airbus A319-114 mit der Registriernummer D-AILN, in Dienst gestellt am 12. September 1997. Die Maschine war zwischenzeitlich verleast an die Firma Germanwings, wurde jedoch inzwischen wieder in die Flotte der Lufthansa integriert.

Einzelnachweise

  1. Acte du Congrès de Vienne du 9 juin 1815, Art. 25: Possessions prussiennes sur la rive gauche du Rhin
  2. Acte du Congrès de Vienne du 9 juin 1815, Art. 49: Territoires réservés pour les maisons d’Oldenbourg, de Saxe-Cobourg, de Mecklenbourg-Strelitz, et le comte de Pappenheim
  3. Gesetz über Groß-Hamburg und andere Gebietsbereinigungen vom 26. Januar 1937, Artikel II, § 8 (1)
  4. Peter Bayerlein: Schinderhannes-Chronik, S. 45
  5. Ernst Probst: Superfrauen 1 Geschichte; Mainz-Kostheim 2001; S. 10
  6. JungleWorld: Bum-Bum-Helau – ein Schuß ins Knie; Ausgabe vom 10. Juni 1998

Weblinks


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