Ideenbewertung

Ideenbewertung

Eine Ideenbewertung ist Teil des Innovationsmanagements.

Dort ist sie Teil einer Reihe von Innovationsprozessen, zum Beispiel:

Ergebnis der Ideenbewertung ist eine Entscheidung oder eine Entscheidungsvorlage bezüglich der Umsetzung oder Nichtumsetzung der Idee. Es werden quantitative und qualitative Entscheidungsverfahren verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Ideenbewertung im Rahmen des Produktinnovationsprozesses

Der unternehmensinterne Prozess der Ideenbewertung umfasst mehrere Filterstufen, und wird in der Regel zunächst grob z. B. von Entwicklungsverantwortlichen, dann gemeinsam in interdisziplinären Teams durchgeführt. Diese Teams setzen sich überwiegend aus Mitarbeitern der Produktentwicklung und des Vertriebes zusammen. Je nach Idee kann es sinnvoll sein, noch Mitarbeiter aus der Produktion, dem Marketing, dem Einkauf oder aus anderen Bereichen in das Bewertungs-Team zu integrieren.

Maßstäbe für die Ideenbewertung

Um eine Referenz für eine Bewertung zu schaffen, werden, sofern noch nicht vorhanden, aus Unternehmenszielen allgemeine Produktziele strategischer und operativer Natur abgeleitet. Diese sind in der Regel von der Geschäftsleitung zu definieren und dienen unter anderem zur Generierung von allgemeinen Bewertungskriterien für eine grobe Vorauswahl der Ideen. Neben den allgemeinen Zielen gibt es auch ideenspezifische Ziele, die für eine weitere Detailbewertung herangezogen werden.

Der Bewertungsprozess

Der Bewertungsprozess erfolgt maßnahmenorientiert. Somit wird eine ganzheitliche und nachhaltige Sicht auf eine mögliche Ideenrealisierung gewährleistet und die Idee aktiv vorangetrieben. Die Systematik der Ideenbewertung nach Knut Drachsler vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung enthält bewusst auch intuitive Elemente, welche methodisch durch objektive Einflussgrößen unterfüttert werden. Die Ideenbewertung dient als Vorbereitung für eine ganzheitliche Projektplanung. Im Fokus einer Ideenbewertung stehen meist Neuprodukte. Unter einer Neuprodukt-Idee versteht man einen Gedanken, eine Vorstellung, eine Absicht oder einen Plan zur Realisierung eines Produktes mit einem bestimmten Neuheitsgrad. Unter Neuheitsgrad versteht man in diesem Zusammenhang den Einsatz neuer Technologien oder die Implementierung neuer Funktionen in einem Produkt sowie den Entwurf eines völlig neuen Produktkonzeptes. Der Neuheitsgrad kann sich neben gegebenem Neuheitsgrad im physischen Produkt auch auf neue Märkte oder Zielgruppen, Vertriebswege oder Herstellungsverfahren des Produktes beziehen.

Charakterisierung von Produktideen

Produktideen lassen sich in diesem Rahmen wie folgt charakterisieren: Ideenorientiert:

  • jede Idee hat einen Konkretisierungsgrad. Eine Idee kann auf sehr abstrakte Weise in Funktionalitäten oder Realisierungsprinzipien beschrieben sein. Eine Idee kann in Form von Skizzen oder Konstruktionszeichnungen vorliegen. Je konkreter eine Idee vorliegt, umso besser und sicherer lässt sie sich bewerten.
  • jede Idee hat einen Werdegang und eine Quelle ihrer Entstehung. Diese kann externer oder unternehmensinterner Natur sein. Die Idee kann gezielt generiert worden sein oder Zufälligkeitscharakter aufweisen. Sie kann von einer Person stammen oder in Teamarbeit entstanden sein. Diese Aspekte haben Einfluss auf die Motivation, eine Idee voranzutreiben und auf mögliche politische Barrieren im oftmals bereichsorientierten Unternehmensgeschehen.
  • In der Regel hat jede Idee einen Kriterienkatalog mit allgemeinen und ideenspezifischen Bewertungskriterien, welche gewichtet nach Unternehmenszielen vorliegen.

Literatur

  • Roman Boutellier: Innovationscontrolling. Hanser, München 1999, ISBN 3446212159.
  • Robert Cooper: Winning at New Products. Perseus, Cambridge Mass. 2001, ISBN 0738204633.
  • Knut Drachsler: Bewertung von Produktideen. IRB Verlag, 2007, ISBN 978-3-8167-7282-8.
  • Tom H. Lautenbacher: Die Entwicklung von Geschäftsideen - Ein Leitfaden zur systematischen Erzeugung, Bewertung und Auswahl von Ideen für neue Geschäftsfelder im Rahmen des Internal Corporate Venturing. VDM, Saarbrücken 2011, ISBN 978-3-639-32386-3.

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