Ikonen-Museum Recklinghausen

Ikonen-Museum Recklinghausen

Das Ikonen-Museum in Recklinghausen wurde 1953 gegründet. Die Sammlung ist die umfangreichste in der westlichen Hemisphäre.

Es ist wegen Umbauarbeiten 2011 geschlossen und soll Anfang 2012 wiedereröffnet werden.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Im Januar und Februar 1955 fand in der Kunsthalle Recklinghausen eine Ausstellung mit dem Titel "Ikonen aus bedeutenden Privatsammlungen und Klöstern" statt. Die Werkschau mit Ikonen aus westdeutschem Privatbesitz stieß auf reges Interesse. Es hatte zuvor erst zwei Ikonenausstellungen in Deutschland gegeben: eine 1954 in München; die andere 1952 in Hannover (unter Leitung von Dr. Heinrich Wendt). Der damalige Leiter der Recklinghäuser Kunsthalle, Franz Große Perdekamp, hatte Interesse, die Ausstellung nach Recklinghausen zu holen. Dieses Vorhaben wurde allerdings nie verwirklicht. Die allgemein positive Resonanz auf die später verwirklichte Ausstellung von 1955 ließ die Stadt aufmerksam werden und es kristallisierte sich der Wunsch heraus, die Ikonen dauerhaft in Recklinghausen zu behalten. Prof. Thomas Grochowiak war zu dem Zeitpunkt Leiter der Kunsthalle. Ihm gelang der Ankauf von 73 Ikonen aus den Sammlungen Dr. Heinrich Wendt und Prof. Dr. Martin Winkler, um damit den Grundstock für ein Museum zu legen. Am 21. Juli 1956 fand die feierliche Eröffnung des Museums statt.

Gebäude

Das Museum befindet sich in der sog. Turmschule in Recklinghausen, direkt gegenüber der Propsteikirche St. Peter am Kirchplatz. Das Gebäude wurde 1795/98 an Stelle eines abgerissenen Fachwerkbaus errichtet und war bis 1895 eine Volksschule für Knaben. 1927 - 1935 war darin das regionalgeschichtliche Vestische Museum beherbergt bis 1945 die NSDAP ihr Quartier dorthin verlegte. Kurz nach dem Krieg zog das Verlagshaus Aurel Bongers in das Gebäude. Seit 1956 ist das Ikonen-Museum dort beheimatet. Seit 1983 steht das Haus unter Denkmalschutz.

Blick in die Koptische Sammlung

Sammlung

Die Sammlung des Ikonen-Museums Recklinghausen ist die umfangreichste in der westlichen Hemisphäre. Über 1000 Ikonen, Stickereien, Miniaturen und Holz- und Metallarbeiten sind in dem Museum zu sehen. Die Herkunftsländer sind Russland, Griechenland, Äthiopien und die Balkanstaaten. Erwähnenswert ist auch die koptische Sammlung, die den Übergang von der heidnischen Spätantike zum frühen Christentum dokumentiert. Sie dokumentiert die Vielfalt der Kunst in Ägypten, beginnend im 1. Jahrhundert bis ins frühe Mittelalter

Leitung

1956 - 1982: Kustos des Ikonen-Museums: Heinz Skrochuba

seit 1983: Kustodin: Dr. Eva Haustein-Bartsch

EIKON.e.V.

Zwei Jahre nach Gründung des Museum wurde im Februar 1958 der Förderverein EIKON.e.V. "Gesellschaft der Freunde der Ikonenkunst" gegründet. Unter Thomas Grochowiak, Lothar Mikus und Heinz Skrobucha wurde der Verein ins Leben gerufen und hatte sich zur Aufgabe gemacht Vorträge, Ausstellungen und Veranstaltungen zu organisieren, ikoneninteressierte Menschen zusammenzuführen und den Austausch und das Studium fördern.

Ausstellungen des Ikonen-Museums in Recklinghausen

  • Bulgarische Ikonen, 1985
  • Kirchenschätze des christlichen Ostens und Metallikonen, 9. März – 13. April 1986
  • 1000 Jahre Orthodoxe Kirche in der Rus’ 988–1988. Russische Heilige in Ikonen, 20. November 1988 – 15. Januar 1989
  • Rumänische Hinterglasikonen aus Siebenbürgen, 8. März – 3. Mai 1992
  • Ikonen auf Papier. Graphik vom Berg Athos, 14. März – 25. April 1993
  • Ikonen. Eine Stiftung für das Ikonen-Museum Recklinghausen, 3. September – 22. Oktober 1995
  • Russische und griechische Goldstickereien aus dem Besitz des Ikonen-Museums Recklinghausen, 3. September – 22. Oktober 1995
  • Russische Ostereier, 29. März – 12. Mai 1996
  • Kirchenfeste in Nordgriechenland. Fotografien von Giorgios Katsangelos, 7. Dezember 1997 – 18. Januar 1998
  • Griechische Ikonen. Sammlung Emilios Velimezis, 12. Juli – 1. November 1998
  • „Aus dem Dunkel ans Licht“. Ikonen aus dem Depot des Ikonen-Museums Recklinghausen, 28. November 1999 – 9. Januar 2000
  • Muttergottesikonen, 17. Dezember 2000 – 18. März 2001
  • Engelikonen aus dem Ikonen-Museum Recklinghausen und aus Privatsammlungen,, 17. März – 20. Mai 2002
  • „Nicht nur vom Himmel gefallen...“ Ankäufe und Schenkungen für das Ikonen-Museum Recklinghausen seit 1983, 28. November 2004 – 30. Januar 2005
  • Holzkirchen in den Karpaten. Architekturfotos von Siegfried von Quast, 21. Mai – 9. Juli 2006
  • Beyond Icons, Ikonen – Jawlensky – Jachens, 13. August – 8. Oktober 2006
  • Ikonen auf Briefmarken (im Rahmen der Ausstellung „Recklinghausen feiert“ – Internationale Briefmarkenschau), 6. – 27. Oktober 2006
  • Pforte des Himmels. 50 Jahre EIKON e.V. Ikonen aus Sammlungen der Mitglieder des Fördervereins des Ikonen-Museums Recklinghausen, 7. Dezember 2008 bis 8. Februar 2009
Blick ins Ikonenmuseum

Tagungen

  • Russische Ikonen – Neue Forschungen
    • 6. – 8. Dezember 1988
  • Ikonen. Restaurierung und naturwissenschaftliche Erforschung
    • 18. – 20. Oktober 1994
  • Griechische Ikonen – Greek Icons
    • 29. /30. September 1998
  • Kreta – Kunst und Kultur
    • 15. Oktober 2006

Literatur

  • Eva Haustein-Bartsch: Die Ikonensammler Dr. Heinrich Wendt und Prof. Dr. Martin Winkler und die Gründung des Ikonenmuseum, Ikonen-Museum Recklinghausen, Recklinghausen 2007, ISBN 978-3-939753-03-2
  • 50 Jahre Ikonen-Museum Recklinghausen, Ikonen-Museum Recklinghausen und EIKON e.V. , Recklinghausen 2008, ISBN 3-929040-96-4

Weblinks

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