Il turco in Italia

Il turco in Italia
Werkdaten
Titel: Der Türke in Italien
Originaltitel: Il turco in Italia
Originalsprache: Italienisch
Musik: Gioachino Rossini
Libretto: Felice Romani
Uraufführung: 14. August 1814
Ort der Uraufführung: Teatro alla Scala di Milano, Mailand
Spieldauer: ca. 2 1/2 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Neapel
Personen
  • Selim, ein türkischer Fürst (Bass)
  • Donna Fiorilla, Gemahlin von Don Geronio (Sopran)
  • Don Geronio (Bassbariton)
  • Don Narciso, Fiorillas Liebhaber (Tenor)
  • Prosdocimo, ein Dichter (Bariton)
  • Zaida, eine Zigeunerin (Sopran)
  • Albazar, Zaidas Gefährte (Tenor)

Il turco in Italia (Der Türke in Italien) ist eine komische Oper (Opera buffa) in zwei Akten von Gioachino Rossini aus dem Jahr 1814. Das Libretto stammt von Felice Romani und ist eine Bearbeitung der gleichnamigen Vorlage von Caterino Mazzolà, die 1788 von Franz Seydelmann für die Oper in Dresden vertont wurde. Romani übernahm für seine Version grundlegende Personalkonstellationen und das Grundgerüst der Handlung, konzentrierte sich aber mehr auf die Personen Fiorilla und Selim und erhöhte die Zahl des Ensembles.

Die Uraufführung fand am 14. August 1814 in Mailand am Teatro alla Scala di Milano statt.

Handlung

Die Handlung spielt in und bei Neapel

Der Dichter Prosdocimo hat den Auftrag, das Libretto zu einer komischen Oper zu verfassen, doch ihm fällt keine Handlung ein. Schließlich kommt er auf die Idee, ein Stück über seinen Freund Don Geronio zu schreiben, dessen junge Frau Fiorilla eine Affäre mit Don Narciso hat. Doch eine Gruppe von Zigeunern inspiriert ihn stattdessen zu einer Zigeuneroper.

Auch Geronio besucht das Zigeunerlager, um sich die Zukunft weissagen zu lassen. Die schöne Zaida und ihre Freundinnen verspotten ihn jedoch nur. Prosdocimo beobachtet die Szene und interessiert sich für Zaida. Sie erzählt ihm, dass sie einst die Geliebte eines türkischen Fürstens war, der sie aus Eifersucht zum Tode verurteilt hat. Nur mit Hilfe der Zigeuner und ihres Freundes Albazar gelang ihr die Flucht. Der Dichter verspricht, ihr dabei zu helfen, wieder mit dem Fürsten zusammenzukommen.

Am Hafen von Neapel beobachtet Fiorilla die Ankunft Selims, eines türkischen Fürsten, der das italienische Leben kennenlernen will. Schnell verlieben sich die beiden ineinander. Geronio und Narciso sind am Boden zerstört und beraten mit Prosdocimo, was nun zu tun sei. Für den Dichter steht die Entwicklung seiner Geschichte im Vordergrund, doch die beiden Gefährten weigern sich, einfach nur Marionetten in Prosdocimos Spiel zu sein.

Währenddessen hat Fiorilla Selim zum Kaffee eingeladen. Geronio macht eine Szene, wird jedoch von seiner Gattin besänftigt. Selim nutzt die Freundlichkeit italienischer Ehemänner, um ein weiteres Rendezvous mit Fiorilla am Hafen zu vereinbaren. Nachdem der Nebenbuhler verschwunden ist, stellt Geronio seine Frau zur Rede, doch wieder gelingt es Fiorilla, ihren hilflosen Mann zu besänftigen.

Prosdocimo ist derweil unglücklich, dass er die aktuelle Entwicklung nicht mitverfolgen kann. Umso erfreuter ist er, als er ein Treffen von Selim und Zaida beobachten kann, bei der Selim die Gefährtin erkennt und wieder in Liebe zu ihr entbrennt. Doch Fiorilla überrascht die beiden Liebenden und es kommt zu einem lautstarken Streit. Mittendrin steht der Dichter, der das wilde Treiben anfeuert und freudig beobachtet - besser kann der erste Akt seiner Opera buffa nicht enden.

Selim hat sich aber entschieden: Er möchte nach türkischem Brauch Fiorilla von ihrem Ehemann freikaufen. Doch Geronio lehnt mit dem Verweis auf italienische Bräuche ab und es kommt zu einem Duell der beiden, das aber keine Entscheidung bringt. Ebenso können die Frauen bei einem Treffen zu keiner Übereinkunft kommen. Es bleibt nur der abendliche Maskenball, um die unterschiedlichen Handlungsfäden zu entspinnen. Auf diesem Ball wollen sich Fiorilla und Selim in Verkleidung treffen und gemeinsam fliehen. Der Dichter überzeugt Zaida und Geronio, sich auf die gleiche Weise zu verkleiden und so Verwirrung zu stiften und die Flucht zu vereiteln. Narciso belauscht die Pläne und beschließt ebenfalls in der Verkleidung des Türkens auf dem Maskenball aufzutreten.

Auf dem Ball hält Selim nun die verkleidete Zaida für Fiorilla, Fiorilla Narciso für Selim. Der gehörnte Ehemann Geronio kann Zaida und Fiorilla in ihrer Verkleidung nicht unterscheiden und wird zum Gespött der Ballgäste. Doch der Maskenball bringt eine Versöhnung von Zaida und Selim. Nun holt Prosdocimo zum letzten Schlag aus und überredet Geronio zum Schein die Scheidung einzureichen. Fiorilla, vom Geliebten und vom Ehemann verlassen, ist verzweifelt und bereut ihr Handeln. Damit ist die Moral gesichert und der Dichter kann zufrieden das Happy End notieren: Denn am Ende verzeiht Geronio seiner untreuen Frau.

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