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Ilbeshausen-Hochwaldhausen Gemeinde GrebenhainKoordinaten: 50° 31′ N, 9° 20′ O50.5216666666679.3283333333333432Koordinaten: 50° 31′ 18″ N, 9° 19′ 42″ O Höhe: 432 m ü. NN Einwohner: 1273 Eingemeindung: 1972 Postleitzahl: 36355 Vorwahl: 06643 Ilbeshausen-Hochwaldhausen ist ein Ortsteil von Grebenhain im Vogelsbergkreis, Hessen. Er besteht aus den Dörfern Ilbeshausen und Hochwaldhausen und gehört mit zusammen knapp 1300 Einwohnern zu den größeren Ortschaften des Landkreises.
Ortsvorsteher ist Klaus Löffler.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Ilbeshausen-Hochwaldhausen liegt zentral im Vogelsberg, in der Nähe der höchsten Erhebungen Taufstein und Hoherodskopf, im Gebiet des Oberwalds.
Grebenhain, Sitz der Gemeindeverwaltung, liegt etwa 4 km südlich; die Kreisstadt Lauterbach befindet sich 17 km nordöstlich, Schotten 17 km westlich, Fulda 33 km östlich.
Geschichte
Die Besiedlung des Gebietes um Ilbeshausen begann zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert. Dort, wo heute die Disseler Brücke unterhalb Ilbeshausens steht, soll im Jahre 754 der Leichenzug des ermordeten Bonifatius auf dem Weg von Ostfriesland nach Fulda vorbeigeführt haben. Über diese Brücke verlief von Steinau an der Straße über Herbstein nach Nordhessen die Weinstraße, eine in damaliger Zeit bedeutende Querverbindung von Südosten nach Nordwesten
Erwähnt wird der Ort erstmalig in einer Urkunde vom 29. Dezember 1012, in der König Heinrich II. der Abtei Fulda den Forst Zundernhart schenkt. Neben Iliuuineshusun (Ilbeshausen) werden in dieser Schenkungsurkunde unter anderem ufe Creginfelt (Crainfeld), Warmuntessneida (Bermuthshain), Widenaho (Weidenau, Ortsteil von Freiensteinau) und Calbaho (Kalbach) als Grenzpunkte des geschenkten Gebietes genannt.
Bis zum September 1376 wechselten mehrfach die Besitzer der Siedlung. Dann kaufte Landgraf Hermann II. von Hessen den Ort. Seitdem ist Ilbeshausen hessisch.
Hochwaldhausen wurde im Jahr 1903 von Jean Berlit zunächst als Kurort zur Nachkur von Patienten aus Bad Salzschlirf gegründet. Ebenfalls auf Veranlassung von Jean Berlit erfolgte 1928 der Bau eines großen Genesungsheims der AOK Kassel. Seit 1990 beherbergt der erweiterte Gebäudekomplex die Vogelsbergklinik, eine Fachklinik für Psychotherapie und Psychosomatik.
1956 wurde Ilbeshausen-Hochwaldhausen vom Land Hessen das Prädikat Luftkurort verliehen.
Von 1912 bis 1929 waren nacheinander zwei bedeutende Reformschulen, die Dürerschule und die Bergschule, in Hochwaldhausen ansässig. 1922 gehörten für kurze Zeit Klaus und Erika Mann zu den Schülern der Bergschule.
Wappen
Im Jahre 1953 erhielt die Gemeinde Ilbeshausen nach Genehmigung durch das hessische Innenministerium in Wiesbaden das Recht, ein eigenes Gemeindewappen zu führen. Es zeigt die stilisierte Nachbildung des Wilden Mannes, einer auch an der bekannten Teufelsmühle verwendeten Fachwerkkonstruktion.
Nach der Gebietsreform war dieses Wappen zusammen mit Elementen der Wappen der Ortsteile Crainfeld und Herchenhain die Vorlage für das Wappen der Großgemeinde Grebenhain, deren Kerngemeinde bis dahin kein eigenes Wappen besaß.
Baudenkmäler
Teufelsmühle (Hansenmühle)
Die Teufelsmühle, mundartlich auch Hansenmühle genannt, wird erstmals in einem Lehenbrief vom 4. Januar 1530 erwähnt. Hierin wird eine Mühle von Theodor Riedesel als Lehen an einen Klaus Tuvel gegeben. Im Jahr 1691 wurde die Mühle von dem Zimmermeister Hans Muth neu erbaut. Sie ist eines der bedeutendsten Fachwerkhäuser in Hessen. Von 1720 bis in die Gegenwart war das Gebäude im Besitz der Nachkommen des Erbauers. Einer örtlichen Sage nach soll die Mühle in einem Wettstreit zwischen dem Zimmermann und dem Teufel entstanden sein.
Evangelische Pfarrkirche
Die evangelische Kirche in Ilbeshausen wurde 1765/66 als Steinkirche im Barock-Stil erbaut und beherbergte ursprünglich eine Orgel des Bimbacher Orgelbauers Jost Oestreich. Die Brüstungen der Emporen sind geschmückt von zahlreichen Bildern von Gottesmännern des Alten Testamentes und der zwölf Jünger. Über dem Haupteingang ist in der Mitte der Empore der Reformator Martin Luther dargestellt. An der Orgelempore sind Stationen des Lebens Jesu abgebildet; ein Teil der Abbildungen musste beim Aufstellen einer neuen größeren Orgel durch Hoforgelbauer Adam Eifert aus Stadtilm in Jahr 1898 entfernt werden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Ilbeshausen-Hochwaldhausen führen die Landesstraßen 3140 (Richtung Lanzenhain) und 3168 (nach Grebenhain bzw. zur Bundesstraße 275). Hierdurch sind auf direktem Wege insgesamt 11 Nachbarorte erreichbar: Lanzenhain, Herbstein, Altenschlirf, Grebenhain, Breungeshain, Rudingshain, Götzen, Altenhain, Feldkrücken, Ulrichstein, Rebgeshain.
Sowohl Ilbeshausen als auch Hochwaldhausen besitzen je eine Haltestelle für die Buslinie 391 (Gedern - Lauterbach) des RMV, sowie den Vulkanexpress (Schlitz - Hoherodskopf), der an den Wochenenden im Sommer verkehrt und die Möglichkeit zur Fahrradmitnahme bietet.
Freizeit- und Sportanlagen
- Solarbeheiztes Freibad mit Beachvolleyball-Platz (Einweihung 30. Juni 1963)
- Minigolf-Anlage
- Kurpark mit Kneippbecken, Spielplatz, Ententeich und Tiergehegen
- Vulkanradweg auf der Trasse der ehemaligen Vogelsbergbahn
- Umfangreiches Wanderwege-Netz; Ilbeshausen ist Etappenort der Bonifatius-Route
Regelmäßige Veranstaltungen
Seit der Fertigstellung des kleinen Kurparkes im Jahre 1959, wurde zunächst jährlich zum Mittsommer das Lichterfest von den örtlichen Vereinen veranstaltet. Heute findet das Fest in den geraden Jahren im zweijährigen Turnus am letzten Wochenende im August statt. Das Dorf erstrahlt dann im Glanz tausender bunter Kerzen. Zu dieser Illumination kommt als weitere Attraktion ein Lichterzug hinzu. Angeführt von einer Musikkapelle ziehen Kinder mit bunten Lampions und die örtlichen Vereine mit Fackelträgern durch den gesamten Ort bis zum Festplatz am Kurpark.
Am 2. Advent findet seit 1995 ein Weihnachtsmarkt auf dem Parkplatz am Kurpark statt.
Persönlichkeiten
Heinrich Löffler, * 14. August 1879, † 30. Dezember 1949 in Schlüchtern, deutscher Politiker (SPD), MdR.
Vereinsleben
In Ilbeshausen-Hochwaldhausen findet ein reges Vereinsleben statt:
- Männergesangverein Liederkranz (Gründung 18. Februar 1883)
- Turn- und Sportverein (Gründung 26. Mai 1909 als Turnverein, Neugründung 1946)
- Obst- und Gartenbauverein (Gründung 1927)
- Kur- und Verkehrsverein (Gründung 13. April 1934, ab 1937 inaktiv, Neugründung 8. März 1952)
- Freiwillige Feuerwehr (Gründung 26. Mai 1934, vorher Pflichtfeuerwehr seit 1834)
- Vogel- und Naturschutzgruppe (Gründung 1962)
- Kirmesburschen
- Karnevalverein 2000 Ilbeshäuser Babbegei e. V. (Gründung 2000)
- Frauengemeinschaft
- VdK Ortsgruppe
- Forstbetriebsvereinigung
- Jagdgenossenschaft
Gemeinsame Projekte aller ortsansässigen Vereine unter Federführung des Ortsbeirates sind der Neubau von Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehrhaus (2001–2005) sowie der Friedhofshalle (2007). Auch die Vorbereitung der 1000-Jahr-Feier im Jahr 2012 gehört dazu.
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