- Grebenhain
-
Wappen Deutschlandkarte 50.4833333333339.35467Koordinaten: 50° 29′ N, 9° 21′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Gießen Landkreis: Vogelsbergkreis Höhe: 467 m ü. NN Fläche: 91,62 km² Einwohner: 4.907 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner je km² Postleitzahl: 36355 Vorwahlen: 06644, 06643, 06668 Kfz-Kennzeichen: VB Gemeindeschlüssel: 06 5 35 007 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 51
36355 GrebenhainWebpräsenz: Bürgermeister: Manfred Dickert (parteilos) Lage der Gemeinde Grebenhain im Vogelsbergkreis Grebenhain ist eine Gemeinde im Vogelsbergkreis in Osthessen, Deutschland. Namensgebend für die Gemeinde ist der Ortsteil Grebenhain mit 1227 Einwohnern. Ortsvorsteher ist Heinrich Kauck (Stand 2011).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Grebenhain liegt in 400 bis 733 Meter Höhe im südöstlichen Vogelsberg, ca. 30 km westlich von Fulda.
Nachbargemeinden
Grebenhain grenzt im Norden an die Stadt Herbstein, im Osten an die Gemeinde Hosenfeld (Landkreis Fulda), im Süden an die Gemeinde Freiensteinau und die Gemeinde Birstein (Main-Kinzig-Kreis), im Südwesten an die Stadt Gedern (Wetteraukreis), sowie im Westen an die Stadt Schotten.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den 15 Ortsteilen Bannerod, Bermuthshain, Crainfeld, Grebenhain, Hartmannshain, Heisters, Herchenhain, Ilbeshausen-Hochwaldhausen, Metzlos, Metzlos-Gehaag, Nösberts-Weidmoos, Vaitshain, Volkartshain, Wünschen-Moos und Zahmen. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Grebenhain.
Geschichte
Das Gebiet der heutigen Großgemeinde Grebenhain im Vogelsberg wurde zwischen 8. bis 11. Jahrhundert wahrscheinlich in mehreren Wellen von Siedlern aus der Wetterau im Zuge des hochmittelalterlichen Landesausbaus durch die Äbte von Fulda besiedelt. Ältester Ort auf dem heutigen Gemeindegebiet ist Crainfeld, auf dessen Existenz es bereits in einer fuldischen Schenkungsnotiz aus dem 9. Jahrhundert Hinweise gibt. Die erste eindeutig nachweisbare Erwähnung von Crainfeld findet sich in einer Königsurkunde von 1012, in der auch die Ortsteile Bermuthshain und Ilbeshausen erstmals urkundlich erwähnt werden.
Crainfeld lag verkehrsgünstig an der Kreuzung zweier mittelalterlicher Handelsstraßen und war bis 1821 außerdem Sitz eines Gerichts, an welches noch heute das Wohn- und Amtshaus der landgräflich-hessischen Oberschultheißen, der „Edelhof“ erinnert. Das reich verzierte Fachwerkhaus wurde im Jahr 1685 durch den Zimmermann Hans Muth aus Ilbeshausen erbaut. Hans Muth baute 1691 auch die Hansenmühle („Teufelsmühle“) in Ilbeshausen, eines der bedeutendsten Fachwerkhäuser in Oberhessen. Crainfeld ist bis heute außerdem Sitz der Pfarrei. Bis zum Bau der Staatsstraße 1834-1857, der heutigen Bundesstraße 275 und der Eisenbahnstrecke 1901/06 über das benachbarte Grebenhain war es der Hauptort der Region.
Die Ortsteile Bermuthshain, Crainfeld und Grebenhain sind seit 1434, der Ortsteil Ilbeshausen seit 1376, hessisch und bildeten bis 1821 das Gericht Crainfeld, welches zum hessischen Amt Nidda gehörte. Seit 1852 gehörten sie zum Landkreis Lauterbach. Die Ortsteile Hartmannshain und Herchenhain sind ebenfalls seit 1434 hessisch und gehörten bis 1821 zum Gericht Burkhards. Bis 1938 waren sie Teil des Landkreises Schotten. Die Ortsteile Bannerod, Heisters, Nösberts, Vaitshain, Weidmoos, Wünschenmoos und Zahmen gehörten bis 1806 zum riedeselschen Gericht Altenschlirf, die Ortsteile Metzlos und Metzlos-Gehaag bis 1806 zum ebenfalls riedeselischen Gericht Moos. Durch die Mediatisierung wurden beide riedeselischen Gerichte hessisch. Der Ortsteil Volkartshain war bis 1806 im Besitz der Grafen zu Stolberg-Gedern und gehörte bis 1938 ebenfalls zum Landkreis Schotten.
Die Kerngemeinde Grebenhain wurde im Jahre 1338 in einer riedeselschen Urkunde erstmals urkundlich erwähnt. Bis ins 15. Jahrhundert wurde dort Eisenerz abgebaut, woran noch heute der Flurname „Am Eisenberg“ und der Eisenbergsweg erinnern. An der Westseite des Dorfes befand sich bis 1789 ein großer herrschaftlicher Teich. Der heutige Grebenhainer Ortsteil Oberwald entwickelte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg aus einer 1936 durch die damalige deutsche Luftwaffe gebauten Munitionsanstalt.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen mussten sich zum 1. Januar 1972 die Gemeinden Bannerod, Bermuthshain, Crainfeld, Grebenhain (mit Oberwald), Hartmannshain, Herchenhain, Ilbeshausen-Hochwaldhausen, Metzlos, Nösberts-Weidmoos, Vaitshain und Volkartshain zur Großgemeinde Grebenhain zusammenschließen. Am 1. August 1972 erfolgte dann noch die Angliederung der bis dahin selbstständigen Gemeinde Steigertal mit den Ortsteilen Heisters, Wünschen-Moos und Zahmen sowie der ebenfalls noch selbstständigen Gemeinde Metzlos-Gehaag.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis: [2]
Gemeindewahl in Grebenhain2011%5040302010044,1%38,6%12,0%5,3%Gewinne und VerlusteParteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 44,1 14 41,4 13 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 38,6 12 43,3 13 UBG Unabhängige Bürgerliste Grebenhain 12,0 4 – – FDP Freie Demokratische Partei 5,3 1 15,3 5 gesamt 100 31 100 31 Wahlbeteiligung in % 52,4 51,7 Wirtschaft und Infrastruktur
Bis zum Zweiten Weltkrieg war das Gebiet der heutigen Großgemeinde Grebenhain nahezu ausschließlich von der Landwirtschaft und vom Kleinhandwerk bestimmt. 1936 begann der Bau der Luftmunitionsanstalt Hartmannshain im Oberwald, deren Gelände und Baulichkeiten nach 1945 zur Ausgangsbasis für die ersten industriellen Unternehmen werden sollte, die vorwiegend von Heimatvertriebenen aus den früheren deutschen Ostgebieten und dem Sudetenland gegründet wurden.
Ansässige Unternehmen
- HELIOS Klinik Oberwald in Grebenhain-Oberwald
- Robbe Modellsport in Metzlos-Gehaag
- Vogelsbergklinik in Ilbeshausen-Hochwaldhausen
- STI Display + Verpackungen GmbH in Grebenhain-Oberwald
- Saunalux GmbH in Nösberts-Weidmoos
Freizeit- und Sportanlagen
Der Vulkanradweg befindet sich auf der Trasse der ehemaligen Vogelsbergbahn.
Persönlichkeiten
- 1838, 5. November (Crainfeld), Heinrich Schmalbach, † 16. Oktober 1909 in Crainfeld, hessischer Politiker (HBB), MdL.
- 1862, 22. November (Bermuthshain), Friedrich Jost, † 18. Mai 1931 in Frankfurt am Main, hessischer Politiker (HBB), MdL.
- 1879, 14. August (Ilbeshausen), Heinrich Löffler, † 30. Dezember 1949 in Schlüchtern, deutscher Politiker (SPD), MdR.
- 1885, 31. Mai (Herchenhain), Ernst Weidner, † 22. April 1956 in Ostheim, hessischer Politiker (DDP, LDP), MdL.
- 1953, 16. Mai (Grebenhain), Norbert Stier, Vizepräsident für militärische Angelegenheiten des Bundesnachrichtendienstes
Literatur
- Backgemeinschaft Grebenhain (Hg.): Grebenhain in alten Bildern. 925 Jahre Grebenhain, Grebenhain 1992
- Berthold Pletsch: Der Einfluß der Staatsstraße und der Vogelsbergbahn auf die bauliche Entwicklung des Dorfes Grebenhain im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, Lauterbach 1992
- Arbeitskreis Dorfgeschichte Grebenhain (Hg.): Grebenhain. Geschichte und Gegenwart der Dörfer im südöstlichen Vogelsberg, Grebenhain 1995
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011, Grebenhain, Hessisches Statistisches Landesamt. Abgerufen am 11. April 2011.
Weblinks
Commons: Grebenhain – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im VogelsbergkreisAlsfeld | Antrifttal | Feldatal | Freiensteinau | Gemünden (Felda) | Grebenau | Grebenhain | Herbstein | Homberg (Ohm) | Kirtorf | Lauterbach (Hessen) | Lautertal (Vogelsberg) | Mücke | Romrod | Schlitz | Schotten | Schwalmtal | Ulrichstein | Wartenberg
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Grebenhain — Grebenhain … Wikipédia en Français
Grebenhain — Infobox Ort in Deutschland Wappen = Wappen Grebenhain.png lat deg = 50 |lat min = 29 lon deg = 09 |lon min = 21 Lageplan = Mittelhessen Vogelsberg Gre.png Bundesland = Hessen Regierungsbezirk = Gießen Landkreis = Vogelsbergkreis Höhe = 467 Fläche … Wikipedia
Grebenhain — Original name in latin Grebenhain Name in other language Grebenkhajn, ge lei ben hai en, gurebenhain, Гребенхайн, Гребенхајн State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 50.48924 latitude 9.33855 altitude 435 Population 5207 Date 2011 04… … Cities with a population over 1000 database
Crainfeld — Gemeinde Grebenhain Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Liste der Ortsteile in Hessen — Die nachfolgende Liste enthält Stadtteile und Ortschaften von Städten und Gemeinden in Hessen, für die es eigene Artikel gibt. Da bisher nicht alle Städte und Gemeinden abgearbeitet wurden, besitzt diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit … Deutsch Wikipedia
Liste von Ortsteilen in Hessen — Anmerkungen: Die nachfolgende Liste soll, wenn sie fertig ist, alle nichtselbständigen Stadtteile und Ortschaften (bzw. Ortsteile) von Städten und Gemeinden in Hessen zu verzeichnen. Bisher ist sie aber nicht vollständig, da noch nicht alle… … Deutsch Wikipedia
Hochwaldhausen — Ilbeshausen Hochwaldhausen Gemeinde Grebenhain Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Ilbeshausen — Hochwaldhausen Gemeinde Grebenhain Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Luftmunitionsanstalt Hartmannshain — Die Luftmunitionsanstalt Hartmannshain war eine zwischen 1936 und 1945 bestehende Munitionsanstalt der deutschen Luftwaffe im Oberwald bei Grebenhain im Vogelsbergkreis. Zumeist kurz als Muna bezeichnet, stellte sie eine von 74 vergleichbaren… … Deutsch Wikipedia
Bermuthshain — Gemeinde Grebenhain Koordinaten … Deutsch Wikipedia