- Im Notfall
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Im Notfall (Abkürzung: IN) ist eine Initiative, die es erlaubt, Angehörige von Personen, die sich in einem Notfall befinden, über die Notfallsitution zu informieren, insbesondere dann, wenn die vom Notfall betroffenen keine selbsttätigen Handlungen mehr durchführen können (z. B. auf Grund von Bewusstlosigkeit).
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise
Die Initiative beruht darauf, dass Mobiltelefone sehr verbreitet sind. Diese enthalten aber standardmäßig keine Notfalldaten, insbesondere keine Ansprechpartner (Angehörige, Freunde…), die seitens der Einsatzdienste (Polizei, Rettungsdienst) bzw. des Krankenhauses im Notfall kontaktiert werden können.
Die Initiative schlägt vor, dass jeder Besitzer eines Mobiltelefones einen elektronischen Telefonbucheintrag erstellt, welcher als Name „IN“ (bzw. „ICE“ in Großbritannien) heißt. Als Kontakttelefonnummer dieses Eintrages soll dann der entsprechende Ansprechpartner im Notfall gespeichert werden.
Ein weiterer Vorteil wäre, dass eventuell Hinweise auf chronische Erkrankungen, Unverträglichkeiten usw. (z. B. aus dem Notiz-Speicher zur „IN“-Nummer) abrufbar wären. Selbstverständlich können solche gespeicherten Daten nicht die genaue und sorgfältige Überprüfung von Situation und Zustand ersetzen, aber zeitnah unterstützende Information geben.
Ursprung „ICE“
Die ursprüngliche Idee stammt aus Großbritannien. Dort nennt sich das Projekt „ICE“: In Case of Emergency. Einen erhöhten Bekanntheitsgrad erreichte „ICE“ mit den Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London. Dort erfährt das Projekt große Unterstützung aus der Bevölkerung, der öffentlichen Hand und der Wirtschaft.
Internationale Alternative
Ein standardisiertes, sprachunabhängiges Verfahren wurde im Mai 2008 als neue Klausel in die Empfehlung E.123 aufgenommen.
Deutsche Umsetzung
Eine deutsche Feuerwehr-Website griff diese Idee für den deutschsprachigen Raum leicht verändert auf und nannte die Initiative „IN/Im Notfall“.
Beispielhafte Umsetzung
- Im Handy einen Kontakt namens IN anlegen, gefolgt vom Namen der Kontaktperson (z. B. IN – Mutter oder IN – David). Vor dem IN sollte ein „#“ (Raute) stehen, so taucht der Eintrag ganz oben im Telefonbuch auf. (funktioniert nicht bei allen Handys)
- Die Telefonnummer der Kontaktperson abspeichern.
- Nach der Telefonnummer ein Sternchen (*) anfügen, um zu verhindern, dass der Anrufer mit „IN“ bei ankommenden Anruf angezeigt wird. (funktioniert nicht bei allen Handys)
- Die IN-Kontaktperson davon in Kenntnis setzen, dass man sie als solche im Handy führt.
Kritik
Bei der deutschen Umsetzung wird diskutiert, ob es im Sinne eines internationalen Standards nicht besser wäre, den Telefonbucheintrag überall „ICE“ bzw. in Deutschland „ICE/Notfall“ zu nennen. Allerdings vermittelt in Großbritannien eine kostenpflichtige Serviceleistung unter dem Namen „ICE“ Kontakte zu Angehörigen. Der Begriff „ICE“ ist auch markenrechtlich geschützt. E.123 verwarf beide Bezeichnungen.
Gespeicherte Gesundheitsdaten (Allergien, chronische Erkrankungen o. Ä.) können bei unbefugter Verwendung oder Diebstahl des Mobiltelefons missbräuchlich verwendet werden.
Weblinks
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