- Im Winkel (Bochum)
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Im Winkel in Bochum bildet zusammen mit der Gußstahlstraße das Rotlichtviertel Bochums. Die ortsübliche Bezeichnung für die Straße lautet Eierberg, Gurke oder Riemenschleifer.
Der Märkische Sprecher berichtete 1912 über die Pläne der Stadt, einen „geregelten Bordellbetrieb in unmittelbarer Nähe der Innenstadt“ an der damaligen Maarbrücker Straße zuzulassen. Einen Vorgänger hatte das Viertel seit 1904 in Hamme mit mindestens acht Bordellbetrieben entlang der Bahngleise an der Kurzen Straße (heute Sophienstraße); erhebliche Überwerfungen führten zur Umsiedlung.
Die Ansammlung von Bordellen ist im Stile eines Kontakthofes und mit Schaufenstern angelegt. Hier bieten je nach Tageszeit 50 bis 100 Prostituierte ihre Dienstleistungen an. Im März 2007 wurde darüber hinaus ein Laufhaus eröffnet.
Die Sperrbezirksverordnung der Stadt Bochum vom 21. Januar 2003 begrenzt die Ausübung der Prostitution auf die Straße Im Winkel. Am 31. Mai 2006 kritisierte das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen in einer Entscheidung, dass einige Formulierungen die Grenzen des Sperrbezirkes nicht exakt genug beschreiben.
In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich auf dem Gelände des traditionsreichen Unternehmens Bochumer Verein der Westpark Bochum und die Jahrhunderthalle. Der angrenzende Ortsteil ist Stahlhausen.
Als Besonderheit kann die organische bauliche Struktur der Örtlichkeit bezeichnet werden, da durch mehrere Gassen und Plätze eine fast dörfliche Atmosphäre gegeben ist. Der Verein Madonna bietet vor Ort eine Beratungsmöglichkeit für Prostituierte.
Ähnliche deutsche Bordellstraßen gibt es u. a. in Aachen (Antoniusstraße), Dortmund (Linienstraße), Duisburg (Vulkanstraße), Hamburg (Herbertstraße), Mannheim (Lupinenstraße), Nürnberg (Frauentormauer), Bremen (Helenenstraße) und Minden (Rampenloch).
51.4822487.209024Koordinaten: 51° 28′ 56″ N, 7° 12′ 32″ O
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