Bochum-Hamme

Bochum-Hamme
Wappen von Bochum

Bochum-Hamme
Stadtteil von Bochum

Lage von  im Mitte
Koordinaten 51° 29′ 27″ N, 7° 12′ 1″ O51.4908333333337.200277777777879Koordinaten: 51° 29′ 27″ N, 7° 12′ 1″ O
Höhe 79 m ü. NN
Fläche 5,96 km²
Eingemeindung 1. Apr. 1904
Postleitzahl 44793, 44809
Gliederung
Bezirk Mitte
Gemarkungen

Dahlhauser Heide, Goldhamme, Hamme

Quelle: [1][2]
Gedenktafel für einen der ersten erfolgreichen Tiefbauschächte des Ruhrgebietes in Hamme

Hamme ist ein mittelgroßer Stadtteil von Bochum, der im Nordwesten unmittelbar an die Innenstadt angrenzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Gebiet von Hamme waren bis weit in das 19. Jahrhundert hinein die Namen Hundhamme und Goldhamme gebräuchlich und in amtlichen Urkunden und auf amtlichen Karten nachweisbar. Das alte Grundbuch - die Landesaufnahme von 1670-1688 im Amte Bochum - nennt Gold- und Hundhamme. Noch die Karte des Parcellar-Katasters der Gemeinde Hamme des Jahres 1823 und die Urmesstischblätter 1839-1842 zeigen diese Zweiteilung. Gold- und Hundhamme waren auch räumlich voneinander getrennt. Das westlich gelegene Goldhamme hatte seinen Kern am Oval, das die heutigen Straßen >Balkehof< und >Kabeisemannsweg< an der Anbindung >Centrumstraße< bilden. Die Besiedlung des größeren Hundhamme erfolgte im Wesentlichen westlich der heutigen >Gahlenschen Straße< im Bereich zwischen >Overdyker Straße< und >Prinzenstraße<. Einige Spuren dieser alten Zeit sind im Straßenbild deutlich wahrnehmbar. In Höhe >Gahlensche Straße Nr. 188< ist ein Architekturensemble erhalten geblieben. Im Bereich >Von-der Recke-Straße Nr. 25< finden sich in zweiter Reihe Häuser der alten Zeit, als der Straßenverlauf noch ein anderer war. Eine Hofraumausbildung westlich der >Gahlenschen Straße< gegenüber der Einmündung >Reichsstraße< verdeutlicht noch die alten Ortsstrukturen. Westlich des Siedlungsschwerpunktes von Hundhamme, westlich des Marbachs und westlich der heutigen Straße >Am Hangenden<, Höhe >Overdyker Straße< lag der Adelsitz >Haus Overdyk<. Der Ausbau der 1847 abgeteuften Zeche >Carolinenglück< besetzte die Freifläche zwischen Gold- und Hundhamme und verband letztlich beide zu >Hamme<. >Goldhamme< hat mit den Jahren seinen Schwerpunkt nach Südosten verlegt und findet sich auch als Straßenname wieder. >Hundhamme< ist längst nicht mehr in Gebrauch und selbst der eingeborenen Bevölkerung seit vielen Jahren kein Begriff mehr.

Belege: 1.) Stadt Bochum, >Bochumer Zeitpunkte online<, 7. Heimatbuch 1958, >Landesaufnahme von 1670-1688 im Amte Bochum<, Autor: Heinrich Friemann 2a.) Stadt Bochum, Amt für Geoinformationen, Liegenschaften und Kataster, Gemeindekarte Hamme 1823-1824 2b.) Stadt Bochum, Amt für Geoinformationen, Liegenschaften und Kataster, Urmesstischblätter 1839-1842

Am 1. April 1904 wurde Hamme nach Bochum eingemeindet.[3]

Beschreibung

Durch den Stadtteil führt die Dorstener Straße (B 226), eine der neun Hauptausfallstraßen Bochums. Ihr Name stammt aus der Zeit der frühen Industrialisierung. Sie bildete die Verlängerung der Gahlensche Kohlenstraße und diente dem Transport der an der Ruhr geförderten Steinkohle in Richtung Norden. Die Dorstener Straße war eine der ersten befestigten Straßen des mittleren Ruhrgebietes. Sie führte ab Bochum durch das damals schwach besiedelte Gebiet des Emscherbruches und traf erst bei Dorsten wieder auf eine größere Ansiedlung. Mit dem Abteufen neuer Zechen südlich von Bochum zum Ende des 19. Jahrhunderts sind die unbedeutenden Dörfer Wanne und Eickel im Bereich der Emscher stark gewachsen und die Dörfer sind 1926 als kreisfreie Stadt Wanne-Eickel zusammengelegt worden. 1975 ist Wanne-Eickel nach Herne eingemeindet worden. Die Stadtteile kann man über die Dorstener Straße erreichen. Im Norden von Hamme verläuft quer zur Dorstener Straße die Bundesautobahn 40, die als Ruhrschnellweg die wichtigste Ost-West-Verbindung der Region darstellt.

Auf der Dorstener Straße verkehren die Straßenbahnlinie 306 der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG und die Omnibuslinie 368. Beide Linien verbinden die Bochumer Innenstadt mit dem Hauptbahnhof Wanne-Eickels. Bochum-Hamme lautet auch der Name eines am östlichen Rand des Stadtteils liegenden Haltepunktes der Glückauf-Bahn.

In Hamme, genauer in der Zeche Präsident, wurde erstmals das Deckgebirge des Mergels über den Steinkohle führenden Flözen mit einem Tiefbauschacht überwunden. Eine Gedenktafel erinnert heute noch daran.

Nach dem Ende der Steinkohlenära ist der Bochumer Schlachthof einer der wichtigsten in Hamme ansässigen Wirtschaftsbetriebe. 1977 inszenierte der damalige Bochumer Theaterintdant Peter Zadek in Hamme in einer ehemaligen Fabrikhalle das Stück Hamlet in Hamme in voller Länge (6 Stunden) mit u. a. Ulrich Wildgruber, Ilse Ritter, Eva Mattes, Hermann Lause, Rosel Zech und Magdalena Montezuma. Diese Fabrikhalle wurde später vom Schauspielhaus Bochum als Malersaal und Lager verwendet. Sie brannte in den 1990er-Jahren völlig aus. Seine Hamlet-Version war übersetzt von ihm und Gottfried Greiffenhagen nach August Wilhelm Schlegel und Johann Joachim Eschenburg. Damit wurde der Name dieses Stadtteils auch literarisch bekannt.

Bahnhof

BF Bochum-Hamme.JPG


Der Bahnhof Bochum-Hamme liegt am östlichen Rand des Bochumer Stadtteils Hamme an der Bochum - Gelsenkirchen und gehört als Durchgangsbahnhof zur Kategorie 5.

Bedienung

Der Bahnhof Hamme besteht aus einem Gleis und ist ein Haltepunkt der Glückauf-Bahn. Kurz vor Hamme wird die Strecke für die Personenbeförderung eingleisig, die beiden anderen Gleise werden nur für den Güterverkehr genutzt.

Der Bahnhof liegt auf einer Brücke, unter der direkt die Straßenbahn der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen (Bogestra) hindurchfährt.

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
RB 46 Glückauf-Bahn Gelsenkirchen - Wanne-Eickel - Bochum

Weblinks

 Commons: Bochum-Hamme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Jahrbuch der Stadt Bochum 2006 (pdf)
  2. Die Einwohnerzahlen sind nach statistischen Bezirken und nicht nach den Gemarkungen angegeben, die Zahlen hierfür sind im Artikel Einwohnerentwicklung von Bochum
  3. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.

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