Induktionslampe

Induktionslampe

Eine Induktionslampe ist eine besondere Leuchtstofflampe oder auch Leuchtröhre, die keine Elektroden besitzt.

Induktionslampe

Inhaltsverzeichnis

Technik

Die Niederdruck-Gasentladung im Inneren wird nicht wie bei konventionellen Leuchtstoffröhren über Elektroden gespeist, sondern durch induktive Kopplung aufrechterhalten. Das Entladungsgefäß bildet hierzu die Sekundärwicklung eines Transformators. Die Wicklungen dieser Anregungsspulen werden mit einem speziellen Vorschaltgerät (besser: Betriebsgerät) mit einer hochfrequenten Wechselspannung gespeist, die dieses aus der Netzspannung oder auch aus einer Gleichspannung (z. B. bei Notbeleuchtungen) erzeugt.

Die Arbeitsfrequenz ist im Gegensatz zur Anregung mit Mikrowellen (z. B. Schwefellampe) mit ca. 250 kHz relativ niedrig. Daher und aufgrund des meist symmetrischen Aufbaues ist ein geringerer Abschirmaufwand gegen Störemissionen als bei jenen erforderlich. Kompakte Induktionslampen mit Arbeitsfrequenzen um 2,65 MHz besitzen auf ihrer Außenhülle eine dünne, elektrisch leitfähige Schicht, um die Störabstrahlung gering zu halten.

Induktionslampen werden daher in Bereichen eingesetzt, in denen eine hohe Zuverlässigkeit erforderlich ist und der Lampenwechsel einen sehr hohen Aufwand erfordert bzw. unmöglich ist.

Induktionslampen sind ähnlich wie Leuchtstofflampen durch Wahl der Leuchtstoffe in verschiedenen Farbtemperaturen und Farbwiedergabeindizes erhältlich.

Bauformen

Offene Bauform

Die speisende Wicklung bei dieser Bauform besteht aus zwei schmalen um die in sich geschlossene Röhre gelegten, bewickelten Ringkernen. Der Grundaufbau ähnelt dem eines Tokamak. Das Entladungsgefäß hat die Gestalt einer in sich geschlossenen Leuchtstofflampe mit zwei parallelen Rohren. Die Länge einer 150-Watt-Einheit beträgt etwa 500 mm.

Kompakte Bauform

Es gibt Induktionslampen mit E27- und E40-Fassungen,[1][2] die somit als Ersatz zu herkömmlichen Lampen einsetzbar sind. Die induktive Anregung erfolgt bei diesen Lampen meist durch eine zylinderförmige Spule in der Mitte des Entladungsgefäßes. Solche Induktionslampen sehen Kompaktleuchtstofflampen sehr ähnlich, unterscheiden sich jedoch grundlegend im Aufbau. Während bei Kompaktleuchtstofflampen Elektroden ins Innere eines gasgefüllten Glasrohres ragen und die hohe Spannungen zwischen ihnen zu einer Ionisation des Gases führt, kommen bei Induktionslampen keine spannungsführenden Teile mit der Gasfüllung in Berührung. Die Energie wird nach dem Induktionsprinzip auf die Gasfüllung übertragen. Leider sind diese kompakten Lampen im Handel nicht mehr erhältlich.

Vorteile und Nachteile

Die Vorteile dieser Induktionslampen gegenüber Leuchtstofflampen sind[3]

  • flackerfreier Sofortstart,
  • schaltfest,
  • (meist) frei von Quecksilber,
  • hoher Lichtstrom über einen breiteren Temperaturbereich (Amalgam als Quecksilberreservoir),
  • niedrigere mögliche Zündtemperatur (bei geeigneten Vorschaltgeräten bis -40 °C) und
  • hohe Lichtausbeute bis 120 lm/W[4],
  • 100.000 Betriebsstunden und mehr möglich. Nach 60.000 bzw. 70.000 Stunden sind nach Herstellerangaben noch 75% bzw. 60% der Lichtstärke erzielbar.[5]

Nachteile dieser Induktionslampen sind

  • in der Regel spezielle Leuchte mit Vorschaltgerät erforderlich bzw. keinen zu anderen Leuchtmitteln kompatibler Sockel,
  • nur Lampen mit höherer Leistung verfügbar und
  • der hohe bis sehr hohe Anschaffungspreis.

Einzelnachweise

  1. http://www.leuchtec.de/
  2. http://www.osram.de/osram_de/Professionals/Allgemeinbeleuchtung/Kompaktleuchtstofflampen/_pdf/102S019DE_DULUX_EL_CONCENTRA.pdf
  3. http://www.osram.de/osram_de/Professionals/Allgemeinbeleuchtung/Kompaktleuchtstofflampen/_pdf/102W003DE_ENDURA.pdf
  4. http://www.lifi.com/dynamic/display.php/48
  5. Datenblatt von Leuchtec

Siehe auch

Weblinks


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