- Inedia prodigiosa
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Unter Anorexia mirabilis (griech./lat.: etwa „durch ein Wunder bedingte Appetitlosigkeit“) oder Inedia prodigiosa versteht man die Appetitlosigkeit aus religiösen Gründen. Die betroffene Person, meist Frauen des Mittelalters, glaubt dabei, sie sei auf keine weltliche Nahrung angewiesen.
Unterschiede zur Anorexia nervosa
Während bei der Anorexia nervosa meist eine Veränderung des Körpers im Vordergrund steht, zielt die Anorexia mirabilis auf eine geistige Annäherung an Gott hin. Oftmal praktiziert die Person auch sonst asketisches Verhalten wie Kasteiung, sexuelle Abstinenz bzw. lebenslange Jungfräulichkeit. Auch galt ein schlanker Körper damals nicht als Schönheitsideal.
Historische Fälle
Die Heilige Veronika, Beatrice von Nazareth, Marie von Oignies (1167–1213), Angela von Foligno (1248–1309), Katharina von Siena (1347–1380) und Columba von Rieti (1467–1501) sollen aus religiösen Gründen auf Nahrung verzichtet haben. Von Angela von Foligno und Katharina von Siena wird berichtet, sie hätten sich stattdessen vom Eiter Kranker ernährt.
Siehe auch
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