Schönheitsideal

Schönheitsideal
Weibliches Schönheitsideal der Hochrenaissance
La Velata von Raffael (1516)

Ein Schönheitsideal ist eine bestimmte Vorstellung von Schönheit innerhalb einer Kultur. In der Regel bezieht sich der Begriff auf das Aussehen des menschlichen Körpers und Gesichtes. Auf Kleidung, Schmuck oder Frisur bezogene Schönheitsvorstellungen werden als Mode bezeichnet; die beiden Begriffe überschneiden sich jedoch.

Inhaltsverzeichnis

Universelles Schönheitsideal

Jennifer Hawkins, Miss Universe 2004

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob Schönheitsideale grenzenlos wandelbar wären. Während beispielsweise in der Renaissance ein Doppelkinn als sexuell attraktiv galt,[1] begründet es heute nicht selten den Gang zum Schönheitschirurgen. Auch das jeweils als ideal angesehene Körpergewicht schwankt im Vergleich der Kulturkreise und Epochen enorm. Die Ansicht, dass sich Schönheitsideale in völlig beliebiger Weise entwickeln, ist deshalb weit verbreitet.

Demgegenüber verweist die Attraktivitätsforschung darauf, dass die jeweiligen Schönheitsideale bei aller kulturellen Variabilität durchaus auch Gemeinsamkeiten aufweisen. Ihren Erkenntnissen zufolge gründet sich menschliche Schönheit zumindest teilweise auf definierbare Faktoren, die einem relativen Konsens zwischen Individuen und Kulturen unterliegen und biologisch verankert sind - wie etwa die Makellosigkeit der Haut. Schönheitsideale enthalten demnach einen überindividuellen und überkulturellen „harten Kern“ – aus dem sich etwa die Tatsache erklären lassen könnte, dass manche Schönheitsikonen vergangener Jahrhunderte und Jahrtausende, wie beispielsweise die Venus von Milo oder Raffaels Madonnen auch von heutigen Menschen als schön empfunden werden. Jüngere Forschungen deuten darauf hin, dass Schönheitsempfinden eine deutliche genetische Komponente besitzt. Die evolutionsbiologische Erklärung für Schönheitsideale ist, dass empfundene Schönheit mit evolutionär vorteilhaften Eigenschaften korreliert. So wurde in Experimenten gezeigt, dass in allen Kulturen Frauen mit einem bestimmten Taille-Hüft-Verhältnis von den Testsubjekten als schön angesehen werden, und gleichzeitig höhere kognitive Fähigkeiten aufweisen. Symmetrie wird als schön empfunden und ist gleichzeitig ein Indiz für Gesundheit. Auch gibt es Hinweise, dass hinsichtlich der Schönheit von Gesichtern ein goldener Schnitt existiert. So sei ein vertikaler Abstand zwischen Augen und Mund von 36% der Gesichtslänge und ein horizontaler Abstand zwischen den Augen von 46% der Gesichtsbreite ideal. Diese Proportionen entsprechen dem durchschnittlichen Gesicht, welches zudem, ähnlich wie Symmetrie, Gesundheit signalisiert.[2] Manche Wissenschaftler halten deswegen die Auffassung von Schönheit als kulturellem Konstrukt für einen Mythos.[3][4]

Schönheitsideale und gesellschaftliche Macht

Seit je setzen Menschen die unterschiedlichsten Mittel ein, um den jeweils vorherrschenden Schönheitsvorstellungen zu entsprechen, sei es mit Hilfe von Kleidung und Schmuck oder auch durch direkte Veränderungen des Körpers.

Von vielen Völkern sind sehr eingreifende Praktiken zur Körpermodifikation bekannt, wie etwa das Zufeilen von Zähnen, die Verlängerung des Halses durch Messingringe, das Einlegen von Scheiben in die Lippen (so genannte „Tellerlippen“) oder das Anbringen von Narben auf der Haut.

Diese Veränderungen dienen allerdings nicht nur der Attraktivitätssteigerung im ästhetischen oder sexuellen Sinn, sondern transportieren oft eine viel weiter gefasste soziale Botschaft, wie etwa die Zugehörigkeit zu einer Klasse, einem Clan oder einem bestimmten Initiationsjahrgang.

Beim chinesischen Brauch des Füßebindens (Lotosfuß) wurden die Füße junger Mädchen im alten China durch extremes Einbinden und Knochenbrechen zu Gunsten eines Schönheitsideals verkrüppelt.

Der Brauch geht angeblich auf eine Geliebte des Kaisers Li Houzhu zurück, des letzten Kaisers der Tang-Dynastie (975). Diese Tänzerin bandagierte sich die Füße, um auf der goldenen, lotosblütenförmigen Bühne, die der Kaiser ihr bauen ließ, besondere Leistungen vollbringen zu können.

Eine klare Trennung zwischen „sozialen“ und „ästhetischen“ Körperveränderungen ist dabei meist nicht möglich. Schönheitsideale spiegeln immer auch die in der jeweiligen Gesellschaft herrschenden Machtverhältnisse wider. Gebräunte Haut etwa, die von jeher ein Zeichen von Unterprivilegierung war, wurde in den 1960er Jahren zum Schönheitsattribut, als die besser verdienenden Kreise das Mittelmeer als Urlaubsziel entdeckten.

Auch die unter vielen Afroamerikanern verbreitete Vorliebe für geglättete Haare, die Verbreitung operativ „verwestlichter“ Augenlider in vielen asiatischen Ländern oder die zunehmende Häufigkeit von Nasenoperationen im Iran zeigen, welche gewichtige Rolle sozioökonomische Faktoren in der Attraktivitätswahrnehmung spielen.

Menschen, die nicht dem jeweils herrschenden Schönheitsideal entsprechen, können hierdurch Nachteile in Gestalt von Diskriminierungen erleiden, die auch von anderen Faktoren wie etwa dem Geschlecht abhängen. Für die Diskriminierung aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes wird in jüngster Zeit der Begriff Lookism benutzt.[5]

Schönheitsideale und Körpergewicht

Noch in den 20er Jahren galten auch in Deutschland rundlichere Formen als attraktiver
Werbung um 1922

Das im Westen seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts modisch gewordene Schlankheitsideal hat im historischen und interkulturellen Vergleich eher Seltenheitswert. Insbesondere weibliche Attraktivität wurde und wird in den meisten Gesellschaften mit einem wohlgerundeten Körper und insbesondere mit vollen Hüften in Verbindung gebracht. Eine ethnographische Studie ergab, dass in knapp der Hälfte der untersuchten 62 Kulturen dicke Frauen als attraktiv gelten, bei einem Drittel werden mittlere Gewichtsklassen und nur bei 20 Prozent dünne Figuren bevorzugt.[6] Mit dem Fortschreiten der Globalisierung breitet sich das westliche Schlankheitsideal weltweit derzeit immer stärker aus.

Die großen Unterschiede bei der als ideal geltenden Körperfülle werden in der Regel mit dem jeweils unterschiedlichen Nahrungsangebot erklärt: Wo die Versorgungslage unsicher ist, wird Fett zum Statussymbol. Umgekehrt ist in Zeiten des Überflusses ein schlanker Körper ein begehrtes Luxusgut. Nach ethnologischen Untersuchungen spielen jedoch auch andere Faktoren eine Rolle, insbesondere die Stellung der Frau: Je mehr Macht Frauen haben, desto eher bevorzugen ihre Männer schlanke Partnerinnen. In modernen westlichen Gesellschaften ist Fettleibigkeit zudem häufig mit negativen Attributen wie mangelnder Disziplin, Verweichlichung oder Krankheit besetzt.[7] Auch das Klima scheint das Körperideal zu beeinflussen: Je wärmer die Gegend, desto eher gilt ein schlanker Körperbau als attraktiv. Über die Hälfte der interkulturellen Unterschiede im Körperideal lassen sich allerdings durch definierbare Umwelteinflüsse nicht erklären und sind offenbar schlichtweg eine Frage der Mode.[8]

Im historischen Rückblick scheinen die Modeideale der jeweiligen Epochen zwischen den beiden Polen der weiblichen Attraktivität – „Fraulichkeit“ und „Jugendlichkeit“ – hin und her zu schwanken. Während bestimmte Epochen (wie etwa das Mittelalter) eher schlanke, jugendliche Formen bevorzugten, war in anderen (wie in der Renaissance) das „Vollweib“ attraktiv. Auch die auf den männlichen Körper bezogenen Schönheitsvorstellungen scheinen der Polarität von Reife und Jugendlichkeit – Mann und Jüngling, Herkules und Adonis – zu unterliegen. Verglichen mit den hohen Schwankungen der weiblichen Figurideale ist das Bild der idealen Männerfigur jedoch deutlich stabiler.

Wandel der abendländischen Schönheitsvorstellungen

Frühgeschichte

Häufig wird die sogenannte Venus von Willendorf als Beleg herangezogen, dass Fettleibigkeit in der europäischen Frühgeschichte zum Schönheitsideal gehörte. Bei der altsteinzeitlichen Frauenfigur dürfte es sich jedoch eher nicht um ein Schönheits-, sondern um ein Fruchtbarkeitsidol handeln.[9]

Antike

In der griechischen Klassik sollte der ideale Körper weder zu dick noch zu dünn sein. Ein fetter Bauch galt als Zeichen der Verweichlichung. Wie an klassischen Statuen wie der Venus von Milo ersichtlich, hatten ideale Frauenfiguren eher kleine, aber feste Brüste, dazu ein für heutige Begriffe kräftiges Becken. Die männliche Traumfigur war die des jugendlichen Athleten. Ausweislich ihrer Statuen und Fresken hatte das Schönheitsideal der römischen Antike starke Ähnlichkeit mit dem seiner griechischen Vorläuferin. Fettleibigkeit hatte jedoch keinen negativen Beiklang, sondern galt im Gegenteil als begehrtes Wohlstandszeichen.

Mittelalter

Die ideale weibliche Schönheit des Mittelalters war mädchenhaft schlank mit leicht gerundeten Schultern, und besaß kleine, feste Brüstchen. Trotz einer sehr schmalen, hochsitzenden Taille und schmalen Hüften war der Bauch auffällig nach vorne gerundet.[10] Dies wirkt auf heutige Betrachter schwanger, hatte aber nichts damit zutun. Ein anschwellender Bauch war bis in das 17. Jhd. das Zentrum der erotischen Aufmerksamkeit.[11] Die mittelalterliche weibliche Schönheit hatte hellblonde Locken, blaue, strahlende Augen, eine weiße Haut, rosa Wangen und einen eher kleinen, roten Mund. Im 15. Jahrhundert wurde die Mode der „hohen Stirn“ gepflegt, indem die Haare am Haaransatz ausgerupft wurden.

Mode der „hohen Stirn“ im 15. Jahrhundert
Portrait eines jungen Mädchens von Petrus Christus (um 1470)

Blondgelocktes, langes Haar war auch das wichtigste Attribut des schönen Mannes, genauso wie weiße Haut – als Zeichen der edlen, also müßigen Lebensart. Die ideale männliche Figur hatte schmale, sehr aufrechte Schultern, eine nach vorne geschwellte Brust, eine noch schmalere Taille (geschnürt!), schmale Hüften, lange Beine und große Füße.[12]

Renaissance, Barock und Rokoko

Die ideale Frauenfigur der Renaissance ist wohlbeleibt, verfügt über starke Hüften, aber nur einen moderaten, hochsitzenden Busen. Auch im Gesicht werden Zeichen der Wohlgenährtheit wie etwa ein leichtes Doppelkinn geschätzt, ansonsten ist wie im Mittelalter blond die Farbe der Schönheit – allerdings nicht unbedingt hellblond, sondern eher golden. Um dem Ideal zu genügen, greift die Frau von Stand zu allen möglichen Tinkturen, setzt ihr Haar tagelang der Sonne aus oder flicht sich weiße und gelbe Seide ins Haar. Die Haut soll schneeweiß sein, die Wangen leicht gerötet, der Mund weder zu klein noch zu groß, Hauptsache purpurrot. Die Augen hat man am liebsten dunkelbraun.

Auch im Barock stehen üppige Formen hoch im Kurs. So stellte der Barockmaler Peter Paul Rubens in seinen Bildern entsprechend dem damaligen Schönheitsideal insbesondere Frauen mit üppigen Rundungen dar. Auf ihn geht die Bezeichnung „Rubensfigur“ zurück.

Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wird die Leibesfülle in Korsetts gezwungen, für fast drei Jahrhunderte – mit der Ausnahme eines einzigen Jahrzehnts zu Beginn des 19. Jahrhunderts (sog. Directoire-Mode) – wird die so erzielte Sanduhrform zum Zeichen für Weiblichkeit. Im Ausmaß ihres Schönheitsaufwandes unterscheiden sich Männer und Frauen wenig, beide lassen ihr Gesicht unter einer dicken Schicht weißer Tünche verschwinden und tragen stark gepuderte und parfümierte Perücken zur Schau.

Im 19. Jahrhundert, nach der französischen Revolution, wurde die Kleidung für eine Weile bequemer und praktischer – bald aber zwängten sich Frauen wieder in enge Korsetts und aufwendige Kleider. Für Frisuren und Make-up wurde noch immer viel Zeit verwendet, allerdings nur bei Frauen. Inzwischen galt es als unmännlich, sich herauszuputzen. Männer trugen keine Schminke mehr, keine Perücken und hatten vorwiegend kurzes Haar. Zunehmend galt dann auch bei Frauen starkes Make-up als moralisch bedenklich.

Bürgerliches Zeitalter

Weibliches Schönheitsideal im 19. Jahrhundert: La Naissance de Venus, 1862

Während in den Kreisen der Romantiker ein Kult der Zerbrechlichkeit und Blässe getrieben wird und die Frauen bereits Diäten mit Essig und Zitrone betreiben, schätzt das viktorianische Bürgertum Körperfülle als Ausweis von Wohlstand und Respektabilität. Von nun an gelten Frauen als das „schöne Geschlecht“, der Mann dagegen geht seit dem Aufkommen des Anzugs grau in grau. „Schöne“, modebewusste Männer gelten als verweichlicht und effeminiert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzt mit dem Siegeszug der puritanischen Leistungsethik ein grundlegender Wandel in der Wahrnehmung des Körpers ein: Fett wird mit Trägheit in Verbindung gebracht. Schlankheit dagegen steht nun für Erfolg und Leistungswillen.

20. Jahrhundert

Zur Jahrhundertwende kam das Korsett langsam außer Gebrauch. Mit der Jugendbewegung breitete sich das Ideal des schlanken, jugendlichen, durch Sport geformten Körpers aus, das das gesamte Jahrhundert bestimmen sollte. Auch der Teint soll jetzt einer natürlichen Bräune entsprechen.

In den „Roaring Twenties“ gesellte sich zum Ideal der gesunden „Natürlichkeit“ der großstädtisch-dekadente Gegentyp der „Garçonne“ hinzu, deren Kennzeichen der durch einen Leibgürtel flachgedrückte Busen, ein blasser Teint, kurzgeschnittene Haare, schwarz umrandete Augen und ein roter Schmollmund waren.

Die Nationalsozialisten setzten dieser in ihren Augen „entarteten“ Schönheitsströmung ein jähes Ende. Schlanksein war jedoch weiterhin ein absolutes Muss, wenn jetzt auch wieder etwas mehr Fraulichkeit sein durfte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine kurze, für das 20. Jahrhundert einmalige Renaissance der üppigen weiblichen Formen ein, verkörpert in Filmstars wie Marilyn Monroe und Brigitte Bardot, dies endete jedoch mit der Jugendbewegung der 68er.

In der Folgezeit diversifizierte sich, wie praktisch jedes gesellschaftliche Ideal, auch das Schönheitsideal. Als einzige weitgehend gemeinsame Komponente sind mehr oder weniger sportlich wirkende Körpermaße geblieben. Bei Frauen wird dies meist mit der Formel 90-60-90 als Maße für Brust-, Taillen- und Hüftumfang in Zentimeter umschrieben; bei Männern durch den Begriff „Waschbrettbauch“. In den 1980er Jahren war zeitweise Bodybuilding sehr verbreitet.

Teilweise werden heute Personen, die die Ideale deutlich verfehlen, diskriminiert (vergl. Lookism); dies gilt insbesondere für Übergewichtige, deren Makel einzig einem Fehlverhalten zugeschoben wird. Models unterschreiten heute oftmals insbesondere den oben genannten Bauchumfang deutlich. Dies führt bei jungen Frauen, die versuchen, diesen nachzueifern, zu Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie. Magersucht soll auch schon im Alten China verbreitet gewesen sein, zumindest bei den höfischen Frauen während der Tang-Dynastie.[13]

Siehe auch

Literatur

  • Nathalie Chahine, Catherine Jazdzewski, Marie-Pierre Lannelongue: Schönheit. Eine Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Schirmer/Mosel, München 2000, ISBN 3-88814-946-0 (In diesem Bildband wird die Entwicklung des Schönheitsideals im 20. Jahrhundert von Jahrzehnt zu Jahrzehnt nachgezeichnet.)
  • Michèle Didou-Manent, Tran Ky, Hervé Robert: Dick oder dünn? Körperkult im Wandel der Zeit. Knesebeck, München 1998, ISBN 3-89660-031-1; Taschenbuchausgabe: Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2000, ISBN 3-404-60484-9 (In diesem Buch verfolgen eine Historikerin und zwei Ärzte den ewigen Wandel der jeweils als wünschenswert erachteten Körperform von der Prähistorie bis ins Medienzeitalter.)
  • Umberto Eco: Die Geschichte der Schönheit. Hanser, München und Wien 2004, ISBN 3-446-20478-4; Taschenbuchausgabe: dtv, München 2006, ISBN 3-423-34369-9 (Opulenter Bildband zur Kultur- und Geistesgeschichte der Schönheit. Das Werk dokumentiert den Wandel des abendländischen ästhetischen Empfindens durch die Jahrhunderte, der sich in der künstlerischen Darstellung des menschlichen Körpers genauso niederschlägt wie in Architektur und Philosophie.)
  • George L. Hersey: Verführung nach Maß. Ideal und Tyrannei des perfekten Körpers (Originaltitel: The Evolution of Allure). Siedler, Berlin 1998, ISBN 3-88680-622-7 (Darstellung der Schönheitsideale und deren Abweichungen von der prähistorischen Zeit bis zur Gegenwart; berücksichtigt neben den künstlerischen auch politisch-soziologische Aspekte.)
  • Anne Hollander: Seeing Through Clothes. University of California Press, Berkeley 1993, ISBN 0-520-08231-1 (Dieses Buch untersucht den Wandel in der Repräsentation von Körper und Kleidung in der westlichen Kunst seit den Griechen bis hin zu zeitgenössischen Filmen und der Modephotographie.)
  • Otto Penz: Metamorphosen der Schönheit. Eine Kulturgeschichte moderner Körperlichkeit. Turia & Kant, Wien 2001, ISBN 3-85132-314-9 (Das Buch des Soziologen Otto Penz verfolgt den Wandel der westlichen Schönheitsvorstellungen im 20. Jahrhundert. Dabei werden die jeweils vorherrschenden Körperbilder in Bezug zum jeweiligen Zeitgeist gesetzt.)
  • Ulrich Renz: Schönheit – eine Wissenschaft für sich. Berlin Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-8270-0624-4, Inhaltsverzeichnis und Links (Dieses Buch gibt den Stand der modernen Attraktivitätsforschung wieder und geht der Frage nach, auf welchen Gesetzmäßigkeiten Schönheitsideale und ihr ewiger Wandel beruhen.)
  • Theo Stemmler (Hrsg.): Schöne Frauen – schöne Männer. Literarische Schönheitsbeschreibungen. Vorträge eines interdisziplinären Kolloquiums, Forschungsstelle für europäische Lyrik des Mittelalters. Narr, Tübingen 1988, ISBN 3-87808-532-X
  • C. H. Stratz: Die Schönheit des Weiblichen Körpers. Den Müttern, Ärzten und Künstlern gewidmet. 2. Auflage. Enke, Stuttgart 1899 (Digitalisat als PDF)
  • Wilhelm Trapp: Der schöne Mann. Zur Ästhetik eines unmöglichen Körpers. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-503-06167-3 (Der Literaturwissenschaftler Wilhelm Trapp geht in seiner Dissertation anhand von Beispielen aus der Literatur der „Feminisierung der Schönheit“ nach, die mit der Renaissance begonnen hat und mit der Machtübernahme des Bürgertums quasi institutionalisiert wurde. Die Frau ist seitdem das „schöne Geschlecht“ – der schöne Mann dagegen eine „unmöglichen Figur“, der etwas Suspektes, Unmännliches anhaftet.)
  • Elizabeth Cashdan: Waist-to-Hip Ratio across Cultures: Trade-Offs between Androgen- and Estrogen-Dependent Traits. In: Current Anthropology. Band 49, 2008. (Üppigere Formen wie bei der Venus von Willendorf bzw. der Rubensfigur sind möglicherweise der Nahrungsknappheit in der Großen (vor 35000 J.) bzw. Kleinen Eiszeit (im 15.-17. Jh.) zu schulden: [1] )

Einzelnachweise

  1. Agnolo Firenzuola: On The Beauty of Women. Original: Discorsi delle bellezze delle donne. Ca. 1538. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1994, S. 59f
  2. Researchers discover new 'golden ratios' for female facial beauty. Physorg, 16. Dezember, 2009.
  3. Nancy Etcoff: Survival of the prettiest: the science of beauty. Anchor Books, 2000.
  4. W. Lassek, S. Gaulin: Waist-hip ratio and cognitive ability: is gluteofemoral fat a privileged store of neurodevelopmental resources? In: Evolution and Human Behavior. Band 29, Heft 1, 2008. S. 26–34.
  5. http://www.lookism.info/gender.html
  6. J. L. Anderson, C. B. Crawford, J. Nadeau, J. Lindberg: Was the Duchess of Windsor right? A cross-cultural review of the socioecology of ideals of female body shape. In: Ethology and Sociobiology. Band 13, 1992, S. 197–227
  7. http://ec.europa.eu/research/leaflets/combating_obesity/article_2763_de.html
  8. C. R. Ember, M. Ember, A. Korotayev, V. de Munck: Valuing thinness or fatness in women: reevaluating the effect of resource scarcity. In: Evolution and Human Behavior. Band 26 (3), 2005, S. 257–270
  9. Eric Colman: Obesity in the Palaeolithic Era? The Venus of Willendorf. In: Endocrine Practice. Band 4, 1998, S. 58–59
  10. Fabienne Rousso: Die Schönheit und ihre Geschichte. In: Nathalie Chahine, Catherine Jazdzewski, Marie-Pierre Lannelongue: Schönheit. Eine Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Schirmer/Mosel, München 2000
  11. Anne Hollander: Seeing Through Clothes. University of California Press, 1993, S. 97
  12. Anne Hollander: Seeing Through Clothes. University of California Press, 1993, S.100
  13. Was ist was: Das Alte China

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