Inneres Mühlentor

Inneres Mühlentor
Die Stadtseite des inneren Mühlentores im Jahre 1858. Einzige Fotografie des Tores. Am äußersten linken Bildrand der Alte Zolln.

Das innere Mühlentor war ein Teil der Mühlentoranlage der Lübecker Stadtbefestigung.

Geschichte

Das innere Mühlentor entstand als älteste Befestigung des südlichen Durchlasses durch die Stadtmauer, durch welchen die Straße in Richtung Lauenburg (Salzstraße) führte. Es wurde erstmalig im Jahre 1242 urkundlich erwähnt.

Bei dem Bauwerk handelte sich um einen in Ziegelbauweise errichteten Torturm von annähernd quadratischem Grundriss. Über die ursprüngliche äußere Gestalt gibt es keine gesicherten Erkenntnisse; die älteste bildliche Darstellung auf der Lübecker Stadtansicht des Elias Diebel stammt von 1552 und zeigt das Tor als zweistöckigen Bau mit Satteldach.

Eine im Jahre 1700 durchgeführte Bauaufnahme erwähnt an Feld- und Stadtseite angebrachte Wappentafeln über dem Torbogen. Jeder bestand aus einem Doppeladler, getragen von zwei Löwen als Schildhalter und versehen mit der Jahresangabe Anno domini 1553. Es ist nicht bekannt, worauf diese Jahreszahl Bezug nahm. Die Wappentafeln kamen im Verlauf des 18. Jahrhunderts abhanden.

1776 wurde das innere Mühlentor umfassend renoviert; das Satteldach wurde dabei durch ein Mansarddach ersetzt.

Eine letzte Bauaufnahme von 1855 hielt fest, dass das Tor eine Seitenlänge von neun mal neun Metern hatte; Außen- und Innenmauer waren 1,30 Meter stark, die Seitenmauern je 1,70 Meter. Die Höhe des Turms bis zum Dachansatz betrug 10,70 Meter. Die Tordurchfahrt war mit einem Kreuzrippengewölbe, das vermutlich nicht aus der Erbauungszeit im 13. Jahrhundert stammte, eingewölbt.

1861 wurde das innere Mühlentor als letztes der vier Tore der Mühlentoranlage abgebrochen. Es sind keinerlei Reste vorhanden.

Literatur

  • Rolf König: Die Vorstadt St. Jürgen. Verlag Schmidt-Römhild, 1998
  • Rainer Andresen: Lübeck - Geschichte, Kirchen, Befestigungen. Verlag Neue Rundschau, 1988

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