- Institut für Tropenmedizin Berlin
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Das Institut für Tropenmedizin Berlin ist in Nachfolge des „Königlich-Preussischen-Schutzblattern-Impfinstitut“ die älteste derartige Einrichtung in Deutschland und beschäftigt heute rund 60 Mitarbeiter.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Institut ist aus dem 1802 gegründeten Königlich-Preussischen-Schutzblattern-Impfinstitut hervorgegangen. 1995 in Institut für Tropenmedizin umbenannt, umfasst das Institut heute eine tropenmedizinische Ambulanz, eine HIV-Beratungsstelle, eine reisemedizinische Ambulanz mit Außenstellen in Berlin, ein Labor mit parasitologischem Schwerpunkt sowie Forschungs- und Lehrbereiche. Das Institut gehört zum Berliner Betrieb für Zentrale Gesundheitliche Aufgaben und ist mit der Charité - Universitätsmedizin Berlin verbunden. Die Leiterin des Instituts vertritt das Fach Tropenmedizin an der Charité- Universitätsmedizin Berlin.
Forschung
Die primären Forschungsgebiete sind HIV/AIDS und Malaria.
Die Arbeitsgruppe mit Schwerpunkt Prävention und Therapie von HIV/AIDS besteht seit 1999. Im Jahr 2001 wurde im Auftrag des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die inhaltliche Durchführung mit Forschungsauftrag eines Projekts zur Reduktion der HIV-Mutter-Kind Übertragung in Kenia, Tansania und Uganda übernommen (Gesamtvolumen etwa 6 Millionen Euro). Forschungsschwerpunkte sind die Analyse von Einflussfaktoren auf die perinatale HIV-Transmission, Therapieansprechen, Therapieadhärenz und Resistenzbildungen unter den Bedingungen von ressourcenschwachen Regionen in Afrika. Die Arbeitsgruppe befasst sich auch mit Projekten zur Ausbildung im Bereich HIV/AIDS, hierunter die Etablierung eines Center of Excellence zum Capacity Building in HIV/AIDS-Management in Tansania und mit der Evaluierung von globalen Klinikpartnerschaften zu HIV/AIDS Prävention.
Die Arbeitsgruppe Malaria besteht seit 1997 und führt klinisch-epidemiologische Studien in den Endemiegebieten durch, vor allem in Ghana sowie in Kooperation mit anderen Gruppen in Afrika. Schwerpunkte sind dabei der Einfluss von genetischen Polymorphismen auf Infektionsanfälligkeit und Manifestation der Malaria, Therapiestudien und Resistenzmarker sowie die Malaria in der Schwangerschaft. Ziel ist dabei neben der Klärung grundlegender Zusammenhänge die Schaffung einer Basis für nachfolgende Interventionen.
Lehre
Der Master-Studiengang International Health der Charité Universitätsmedizin Berlin wird seit 1999 am Institut für Tropenmedizin in Berlin durchgeführt. Der Studiengang ist in das europäische „tropEd Netzwerk für Aus- und Weiterbildung in International Health“ eingebunden. Die Studierenden bereiten sich auf Führungsaufgaben im Bereich International Public Health vor. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Abschluss des Studiengangs ist der „Master of Science“ (MSc) in „International Health“.
Weitere Lehrveranstaltungen sind unter anderen der Diplomkurs „Tropenmedizin und Public Health“, die Vorlesungsreihe „Medizin in der Dritten Welt“ sowie das Seminar „Tropenmedizin und International Health“ mit Auslandsaufenthalt.
Reiseberatung und Patientenversorgung
Das Institut unterhält Europas größte Ambulanz für Reiseberatung und Reiseimpfungen mit zwei weiteren Niederlassungen in Berlin. In der tropenmedizinischen Ambulanz werden Patienten mit Erkrankungen nach Tropenaufenthalt behandelt. Unterstützend wirkt dabei das Institutslabor, in dem zahlreiche tropische Krankheitserreger nachgewiesen werden.
Direktoren
- 1982–2006 Ulrich Bienzle
- seit 2006 Gundel Harms-Zwingenberger
Weblinks
52.51924113.27521934Koordinaten: 52° 31′ 9,3″ N, 13° 16′ 30,8″ OKategorien:- Tropenmedizin
- Wissenschaft (Berlin)
- Medizinisches Forschungsinstitut
- Berlin-Mitte
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