Amalie Christiane von Baden

Amalie Christiane von Baden

Katharina Amalie Christiane Luise von Baden (* 13. Juli 1776 in Karlsruhe; † 26. Oktober 1823 in Bruchsal) war die älteste Tochter des Erbprinzen Karl Ludwig von Baden und der Erbprinzessin Amalie von Hessen-Darmstadt. Amalie Christiane war Zwillingsschwester von Karoline von Baden, spätere Königin von Bayern, älteste Schwester der Louise von Baden, später als Zarin Elisabeth Alexejewna von Russland bekannt und der Friederike von Baden, spätere Königin von Schweden. Ihr einziger Bruder Karl von Baden folgte seinem Großvater als zweiter Großherzog von Baden. Da sie zeitlebens unverheiratet blieb, lebte Amalie Christiane abwechselnd bei ihren Schwestern Karoline und Elisabeth, in Bayern bzw. Russland, oder am badischen Hofe.

Obwohl Amalie Christiane bis zu ihrem Lebensende unverheiratet blieb, gab es mehrfach den Versuch, sie standesgemäß zu verheiraten. Als Erste strebte ihre Tante mütterlicherseits, Königin Friederike von Preußen, danach ihren Sohn, Kronprinz Friedrich Wilhelm III., mit einer ihrer Nichten zu verehelichen. Friederikes Ziel war, die Freundschaft zwischen den beiden Ländern weiter zu vertiefen. Jedoch zeigte Friedrich Wilhelm III. wenig Interesse an seinen badischen Cousinen. Weder für die als hübsch geltende Karoline, noch für die unattraktive Amalie Christiane konnte er sich erwärmen. Gegen den Willen seiner Mutter heiratete Friedrich Wilhelm schließlich Luise von Mecklenburg-Strelitz. Noch während den Hochzeitsverhandlungen mit Preußen traten zwei weitere Heiratskandidaten an den Hof in Karlsruhe heran. Dies waren Erbprinz Friedrich von Anhalt-Dessau und Wilhelm, Prinz von Großbritannien und Herzog von Clarence und St. Andrews. Beide wurden jedoch vertröstet, solange die Verhandlungen mit Preußen andauerten. Aufgrund der lang anhaltenden preußischen Verhandlungen verloren beide schließlich das Interesse. So blieben zwischen 1791 und 1793 drei Heiratsverhandlungen erfolglos.

In den Folgejahren ergaben sich für Amalie Christiane vorerst keine weiteren Heiratsmöglichkeiten. So reiste sie viel und besuchte ihre beiden Schwestern an den bayerischen bzw. russischen Höfen. Dort verweilte sie auch für einige Jahre.

Im Jahre 1811 besuchte Amalie Christiane, mittlerweile 35-jährig, den kaiserlichen Hof Österreichs zu Wien. Kaiser Franz I. gedachte bald, seinen Bruder Erzherzog Karl mit der badischen Prinzessin zu verehelichen. Karl und Amalie Christiane kannten sich bereits seit ihrer Jugend, Karl fand die Prinzessin aber nicht sehr anziehend. Der Hof zu Baden befürchtete derweil, dass es durch diese Ehe zu politischen Konflikten mit ihrem Verbündeten und Gönner Kaiser Napoléon I. Bonaparte kommen könnte. So wurde um dessen Zustimmung gebeten. Napoléon zeigte jedoch nur wenig Interesse und bezog keine klare Stellung zu der angestrebten Hochzeit. Erzherzog Karl nützte diese Gelegenheit, da er ohnehin nicht viel von den Bemühungen seines Bruders hielt, und verhinderte weitere Hochzeitsverhandlungen.

Im Jahre 1816 weilte Amalie Christiane wieder in Baden. Auf betreiben Kaiser Franz I. von Österreich, kam Eduard August, Herzog von Kent und Strathearn, vierter Sohn des britischen Königs Georg III., nach Karlsruhe. Der österreichische Monarch wollte die badische Prinzessin nun mit dem britischen Herzog verheiraten. Eduard kam zwar nach Karlsruhe, zeigte jedoch kein Interesse an einer Verlobung mit Amalie Christiane. So reiste er zur Überraschung Amalies und des ganzen badischen Hofes, welche mit einer Verlobung fest gerechnet hatten, unverrichteter Dinge wieder ab.

Zwei Jahre später kam es zu einem letzten Versuch Amalie Christiane, inzwischen 42 Jahre alt, standesgemäß zu verheiraten. Zu jener Zeit stand das badische Geschlecht vor dem Aussterben, da ihr Bruder Karl Ludwig Friedrich an Wassersucht schwer erkrankt war und bisher keinen lebenden Sohn hatte. Der nächste Thronfolger wäre sein Onkel, Prinz Ludwig von Baden. Gemeinsam mit seiner Mutter ersuchte er Prinz Ludwig, seine Schwester Amalie Christiane zu heiraten, um den Fortbestand des Hauses zu sichern. Ludwig jedoch hatte eine Affäre mit einer Schauspielerin und war nicht bereit, sich zu binden. Prinz Ludwig, der spätere Großherzog, blieb unverheiratet und nach seinem Tod im Jahre 1830 starb die Zähringer-Linie des badischen Hauses aus. Das Herzogtum fiel daraufhin an Leopold von Baden-Hochberg, welcher nur durch preußische Hilfe auf den badischen Thron kam. Diese Seitenlinie zu Baden-Hochberg war aus einer morganatischen Zweitehe Amalies Großvaters Karl Friedrich entsprungen.

Amalie Christiane erlebte dies allerdings nicht mehr. Sie starb 1823 in den Armen ihrer Mutter an der Wassersucht. Beigesetzt wurde sie in der Fürstengruft in Pforzheim.

Literatur

Anna Schiener: Markgräfin Amalie von Baden (1754-1832), Regensburg: Pustet, 2007 ISBN 978-3-7917-2046-3, S.79-85


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