International Project Management Association

International Project Management Association

Die International Project Management Association (IPMA) ist ein von Europa ausgehender weltumspannender Projektmanagementverband und Zertifizierungsstelle.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sie wurde 1965 zuerst nur als Diskussionsrunde internationaler Projektmanager gegründet und trug bis 1994 den Namen INTERNET. Der erste internationale Kongress fand 1967 in Wien statt. Unter dem Dach der IPMA sind ca. 40 nationale Projektmanagementvereinigungen, mit weltweit mehr als 40.000 Mitgliedern zusammengeschlossen. Beispielsweise ist die ASAPM (American Society for the Advancement of Project Management) die nationale Organisation der USA.

Sie wurde 1979 formal etabliert und wählte die Schweiz als Sitz für das Sekretariat und die Gesellschaft, internationale Expertenseminare wurden am Gottlieb Duttweiler Institut in Rüschlikon durchgeführt.[1]

Organisation

Die nationalen Vereinigungen professionalisieren Projektmanagement unter Berücksichtigung landesspezifischer kultureller Anforderungen. Um dennoch eine einheitlich hohe Qualität zu gewährleisten und gemeinsame Standards zu wahren, gab die IPMA 1999 die IPMA Competence Baseline (ICB) heraus. Sie stellt die Grundlage der nationalen Projektmanagement Baselines dar, die wiederum die Basis für die nationalen Zertifizierungsprogramme ist.

Projektmanagement Modell

Inhaltlich wurden bis 2007 die Projektmanagement-Wissenselemente in der ICB nach Muss- und Wahlelementen differenziert vorgegeben, die dementsprechend in den nationalen Projektmanagement Baselines wiederzufinden sind.

Ab 2007 kann, spätestens aber mit 1. Januar 2008 muss von allen nationalen Vereinigungen die neue ICB 3.0 in Kraft gesetzt werden. Die ICB 3.0 (IPMA Competence Baseline) wird von der IPMA ausschließlich in Englisch herausgegeben (Im Gegensatz zur ICB 2.0 die in Englisch, Französisch und Deutsch von der IPMA herausgegeben wurde).

Die ICB 3.0 umfasst folgende 3 Kompetenzfelder (in einem sgn. Kompetenzauge zusammengefasst):

  • Technical Competences (20 Technische Kompetenzen)- z.B.: Projektmanagement, Projektstrukturen, Risiken und Chancen, Ressourcen, Kosten und Finanzen, Zeit und Projektphasen, Ziele und Ergebnisse, Kommunikation, Projektstart, Projektabschluss, usw..
  • Behavioural Competences (15 Verhaltenskompetenzen)- z.B.: Offenheit, Effizienz, Leadership, Ergebnisorientierung, Verhandlungsführung, Konflikte und Krisen, usw..
  • Contextual Competences (11 Kontextabhängige Kompetenzen) - z.B.: Projektorientierung, Programmorientierung, Portfolioorientierung, Personalmanagement, Finanzierung, Rechtliche Aspekte, usw..

Alle 46 Kompetenzen werden je nach Level der Zertifizierung (Level A - Level D) in unterschiedlicher Ausprägung überprüft, diese Vorgaben sind aber für alle Länder gleich. Die ICB 3.0 stellt somit einen weiteren Schritt in Richtung weltweit verbindlicher Projektmanagementstandards dar.

Zertifizierung

Die IPMA bietet ein vierstufiges Zertifizierungssystem (4-L-C) an. Die Gewährleistung des hohen Qualitätsniveaus dieses System liegt in Deutschland in der Verantwortung der Zertifizierungsstelle der GPM (PM-Zert) und in Österreich bei der PMA. Dabei wird für jeden Zertifikatslevel ein zweiköpfiges Assessorenteam eingesetzt, welches das Wissen, die Erfahrung und Persönlichkeit des Aspiranten auf den Prüfstand stellt. Es sind dabei die folgenden Zertifikatslevel definiert:

IPMA Level D
Certified Project Management Associate (CPMA)
IPMA Level C
Certified Project Manager (CPM)
IPMA Level B
Certified Senior Project Manager (CSPM)
IPMA Level A
Certified Projects Director (CPD)

Das für die Zertifizierung erforderliche Wissen und die Einordnung auf die jeweiligen Zertifikatslevel kann anhand der ICB 3.0 (IPMA Kompetenzrichtline)[2] eingesehen werden.

Die Rezertifizierungen stehen alle fünf Jahre an.

Project Excellence Award

Die IPMA vergibt seit 2002 an Projektteams, die Spitzenleistung im Projektmanagement nachweisen, den IPMA International Project Excellence Award. Dieser wurde aus dem Deutschen Project Excellence Award (Früher: "Deutscher Projektmanagement Award") entwickelt, den die GPM seit 1996 in Deutschland vergibt. Projektteams können sich um den Deutschen oder Internationalen Project Excellence Award bewerben. Für die besten Teams gibt es die drei Stufen:

  1. Project Excellence Award Finalist;
  2. Project Excellence Award Preisträger;
  3. Project Excellence Award Gewinner.

Die Bewerber werden durch ein mehrstufiges Verfahren (Assessment) von jeweils einem fünfköpfigen Assessorenteam bewertet. Die Entscheidung über die Vergabe einer der genannten Awardstufen trifft eine hochkarätig besetzte Jury.

IPMA in Deutschland

In Deutschland wird die IPMA durch die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. vertreten. In der GPM sind bundesweit mehr als 5.000 Projektmanager und Unternehmen, in mehr als 35 GPM Regionen zusammengeschlossen. Damit ist die GPM in Deutschland die größte Vereinigung von Projektmanagern. Mit Stand 30. Sep. 2010 hat die PM-Zert, die Zertifizierungsstelle der GPM, in Deutschland folgende Zertifikatslevel vergeben:

IPMA Level D (über 17.500 Zertifikate)
Projektmanagement-Fachmann (GPM)
IPMA Level C (über 2.150 Zertifikate)
Zertifizierter Projektmanager (GPM); vor dem 1. April 2006: "Zertifizierter Projektleiter (GPM)")
IPMA Level B (über 800 Zertifikate)
Zertifizierter Senior-Projektmanager (GPM); vor dem 1. April 2006: "Zertifizierter Projektmanager (GPM)"
IPMA Level A (über 40 Zertifikate)
Zertifizierter Projekt-Direktor (GPM).

Das für die Zertifizierung erforderliche Wissen hat die GPM im Standardwerk Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3): Handbuch für die Projektarbeit, Qualifizierung und Zertifizierung auf Basis der IPMA Competence Baseline Version 3.0 zusammengefasst. Die Einordnung auf die jeweiligen Zertifikatslevel kann auf der Grundlage der ProjektManager Taxonomie vorgenommen werden.

IPMA in Österreich

in Österreich wird die IPMA durch die Projekt Management Austria (PMA) vertreten.

IPMA in der Schweiz

Die Swiss Project Management Association (spm) vertritt die Schweiz als Exklusivmitglied der IPMA.

Mitbewerber

Neben der IPMA mit ihren Landesorganisationen (wie zum Beispiel ASAPM, APM) gibt es weitere seriöse Projektmanagementorganisationen, die internationale Zertifizierungen durchführen, wie das PMI und AIPM.

Literatur

  • ICB 3.0 Deutsch auf der Downloadseite der PMA.
  • GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement (Hrsg.): Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3): Handbuch für die Projektarbeit, Qualifizierung und Zertifizierung auf Basis der IPMA Competence Baseline Version 3.0 ISBN 978-3924841409
  • GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement (Hrsg.): ProjektManager Taxonomie. ISBN 978-3-924841-27-0
  • Baseline 3.0 der Projekt Management Austria (PMA) auf der Downloadseite der PMA.

Referenzen

  1. Geschichte der spm auf Web der SPM
  2. ICB 3.0 Deutsch auf der Downloadseite der PMA

Weblinks


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