Internationale Elektrizitätsausstellung

Internationale Elektrizitätsausstellung
Der elektrifizierte Arkadenbogen der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891 in Frankfurt am Main, bestückt mit 1000 Glühlampen, deren Energie über eine 175 km lange Überlandleitung aus Lauffen am Neckar übertragen wurde. Im Hintergrund der künstliche Wasserfall.

Internationale Elektrizitätsausstellungen waren eine Reihe von Ausstellungen, in denen ab 1881 die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik gezeigt wurden.

Die Elektrizitätsausstellung (exposition de l’électricité) fand ab 10. August 1881 erstmals in Paris statt. Tausend Glühlampen, damals noch „Edison-Leuchten“ genannt, erstrahlten auf dem Gelände und es gab dort Versuchsstände, an denen das Publikum Glühlampen ein- und ausschalten durfte.[1]

Ab 16. September 1882 gastierte die Ausstellung unter dem Titel „Electricitäts-Ausstellung“ in München. Organisator der ersten Ausstellung in Deutschland war Oskar von Miller, der spätere Gründer des Deutschen Museums.[2] Oskar von Miller leitete auch die Ausstellung im Jahr 1891 in Frankfurt am Main.

Im Rahmen der Internationalen Elektrizitätsausstellung wurden mehrfach Anlagen zur elektrischen Energieübertragung gezeigt, wobei auch stets ein auf dem Ausstellungsgelände befindlicher Wasserfall gehörte, der mit der übertragenen Energie angetrieben wurde. Bei der Münchner Ausstellung war es eine 57 km lange Telegrafenleitung, die den elektrischen Strom, der von einer dampfbetriebenen 1,5 PS Dynamomaschine erzeugt wurde, von Miesbach nach München transportierte. Damals war es noch Gleichstrom, der übertragen wurde und die Pumpe für den 2,5 m hohen Wasserfall mit Strom versorgte. Der Wirkungsgrad betrug damals nur 25 %.

1883 fand die erste „Internationale Electrische Ausstellung“ in Wien statt. Gleichzeitig wurde der „Elektrotechnische Verein Österreichs“ und das elektrotechnische Institut an der Technischen Hochschule in Wien gegründet.[3] Vom 8. August bis 15. September 1913 setzte die „Elektrizitätsausstellung für Haushalt und Gewerbe“ in Basel neue Maßstäbe für die Schweiz. Sie wurde von 200.000 Personen besucht und warf an Eintrittsgeldern 105.000 Franken statt der budgetierten 85.000 ab.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 10 August 1881 Erste Internationale Elektrizitätsausstellung. Abgerufen am 8. Dezember 2007.
  2. 125 Jahre elektrische Energieübertragung – Miesbach – München 1882. Abgerufen am 2. Dezember 2007.
  3. Elektrotechnischer Verein Österreichs. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
  4. Basler Stadtbuch: 15. September 1913. Abgerufen am 8. Dezember 2007.

Literatur

  • Dávid Tréfás: "Wenn die Zeltgebäude in feenhafter Beleuchtung erstrahlen ..." Die Elektrizitätsausstellung für Haushalt und Gewerbe in Basel 1913. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Band 105, S. 9–48, 2005

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