Intraperitoneale Applikation

Intraperitoneale Applikation

Der Begriff intraperitoneal dient der anatomischen Lageangabe und bezeichnet als solche den vom Bauchfell überzogenen Raum. Im klinischen Sprachgebrauch ist damit oft alleine die Bauchhöhle gemeint.

Bauchorgane

Zu den intraperitoneal gelegenen Organen zählen jene, die durch Mesenterien (an der Leibeswand) befestigt werden. Dies sind unter anderem: Magen, Dünndarm (ausgenommen dem Duodenum, welches beim Menschen bis auf die Pars superior sekundär retroperitoneal liegt), Teile des Dickdarms, Milz, Leber und Gallenblase. Intraperitoneal liegen nach dieser Definition auch Gebärmutter und Ovarien, da erster in die Bauchhöhle hoch-, die letzteren in diese vorgewachsen sind. Primär außerhalb der Bauchhöhle angelegt liegen sie somit sekundär intraperitoneal. Im Gegensatz dazu ist die Bauchspeicheldrüse ein primär intraperitoneal gelegenes Organ, das in der weiteren embryonalen Entwicklung sekundär retroperitoneal zu liegen kommt. Ein Organ, das nur zeitweise, nämlich bei stärkerer Blasenfüllung, in die Bauchhöhle ragt, ist die Harnblase. Bei entsprechender Füllung kann ein von außen einwirkendes Trauma zu einer Blasenruptur führen und sich der Blaseninhalt in die Bauchhöhle ergießen (intraperitoneale Blasenruptur).

Intraperitoneale Applikation

Unter intraperitoneale Applikation (Abkürzung i. p., von lat. intra „innen“, „hinein“, Peritoneum „Bauchfell“) versteht man die Gabe eines Medikaments in die Bauchhöhle. Sie gehört zu den parenteralen Verabreichungsformen. Intraperitoneale Injektionen oder Infusionen macht man in der Regel nur bei Tieren, bei denen durch einen niedrigen Blutdruck kein Blutgefäß mehr angestochen werden kann und vor allem zur Gabe von Blutersatzflüssigkeiten. Hierbei nutzt man die hohe Resorptionskraft der Tunica serosa. Nicht anwendbar ist diese Form bei einer Bauchwassersucht (Aszites).

Siehe auch

Gesundheitshinweis
Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Freunds-Adjuvans — Das Freund Adjuvans, auch als Freunds Adjuvans, früher Freundsches Adjuvans bezeichnet, ist eine Wasser in Öl Emulsion, die abgetötete Mikroorganismen (Tuberkelbakterien, Mycobacterium tuberculosis) enthält. Es handelt(e) sich um einen in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Freunds Adjuvans — Das Freund Adjuvans, auch als Freunds Adjuvans, früher Freundsches Adjuvans bezeichnet, ist eine Wasser in Öl Emulsion, die abgetötete Mikroorganismen (Tuberkelbakterien, Mycobacterium tuberculosis) enthält. Es handelt(e) sich um einen in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Freundsches Adjuvans — Das Freund Adjuvans, auch als Freunds Adjuvans, früher Freundsches Adjuvans bezeichnet, ist eine Wasser in Öl Emulsion, die abgetötete Mikroorganismen (Tuberkelbakterien, Mycobacterium tuberculosis) enthält. Es handelt(e) sich um einen in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Intraperitoneal — Der Begriff intraperitoneal dient der anatomischen Lageangabe und bezeichnet als solche den vom Bauchfell überzogenen Raum. Im klinischen Sprachgebrauch ist damit oft alleine die Bauchhöhle gemeint. Bauchorgane Zu den intraperitoneal gelegenen… …   Deutsch Wikipedia

  • Parenteralia — Parenteral bedeutet wörtlich „am Darm vorbei“, „unter Umgehung des Darmes“ (beide Wortteile kommen aus dem Griechischen: παρα , para , „neben “, έντερο(ν), éntero(n), „der Darm“). Gemeint sind meist Verabreichungsformen von Medikamenten unter… …   Deutsch Wikipedia

  • Eutha77 — Strukturformel Allgemeines Freiname Pentobarbital …   Deutsch Wikipedia

  • Nembutal — Strukturformel Allgemeines Freiname Pentobarbital Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Applikationsweg — Als Applikationsform (vom lat. applicare, zusammenfügen) oder Verabreichungsform wird die Art und Weise bezeichnet, wie ein Medikament verabreicht wird. Entsprechend der Applikationsform muss die Darreichungsform gewählt werden, also die Art, wie …   Deutsch Wikipedia

  • Verabreichungsform — Als Applikationsform (vom lat. applicare, zusammenfügen) oder Verabreichungsform wird die Art und Weise bezeichnet, wie ein Medikament verabreicht wird. Entsprechend der Applikationsform muss die Darreichungsform gewählt werden, also die Art, wie …   Deutsch Wikipedia

  • Freund-Adjuvans — Das Freund Adjuvans, auch als Freunds Adjuvans, früher Freundsches Adjuvans bezeichnet, ist eine Wasser in Öl Emulsion, die abgetötete Mikroorganismen (Tuberkelbakterien, Mycobacterium tuberculosis) enthält. Es handelt(e) sich um einen in der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”