Inés de Suárez

Inés de Suárez
Inés de Suárez bei der Verteidigung der Stadt Santiago
(Historienmalerei aus dem 19. Jhdt.)

Inés de Suárez oder Inés Suárez (* 1507, Plasencia, Extremadura in Spanien; † 1580, Chile) war eine Geliebte Pedro de Valdivias. Sie war eine der wenigen Frauen, deren Name während der Conquista in Südamerika bekannt wurde. Sie nahm 1541 aktiv an der Verteidigung Santiago de Chiles gegen einen Angriff der Mapuche teil.

Inhaltsverzeichnis

Ankunft in Südamerika

Sie erreichte Südamerika um das Jahr 1537 im Alter von rund 30 Jahren. Wahrscheinlich war sie auf der Suche nach ihrem Ehemann, welcher bereits vorher mit Francisco Pizarro von Spanien nach Peru gekommen war. Unglücklicherweise stellte sie nach einigen Monaten Suche fest, dass ihr Mann bereits tot war.

Als Witwe eines spanischen Soldaten erhielt sie ein Stück Land in der Nähe von Cuzco, sowie einige indianische Sklaven. Das Land lag im Bereich des Anwesens von Pedro de Valdivia.

Kennenlernen Pedro de Valdivias

Pedro de Valdivia kam nach Peru um Pizarro im Kampf gegen den abtrünnigen Diego de Almagro zu unterstützen. In dieser Zeit bildete sich eine Freundschaft zu Inés de Suárez, die später zu einer langen Romanze wurde.

Eroberung Chiles

1539 beschloss Valdivia eine Expedition nach Chile durchzuführen. Die Gegend war bereits 1536 von Diego de Almagro erforscht wurden.

In der Zwischenzeit hatte es Proteste seitens der Kirche zu seinem Verhältnis zu Inés gegeben. Valdivia holte deshalb bei Pizarro die Erlaubnis ein, Inés mit nach Chile zu nehmen. Um nicht mit der Kirche in Konflikt zu kommen, musste sich Inés als spanisches Expeditionsmitglied ausgegeben.

Auf dem langen Weg nach Süden wurde Inés zu einem unverzichtbaren Expeditionsmitglied. Sie behandelte Verwundete, suchte nach Wasserquellen und achtete auf die indianischen Träger. In der Atacamawüste kam es zu Konflikten mit Pedro Sánchez de la Hoz und anderen, sie konnte aber ein Blutvergießen vermeiden.

Auf der elfmonatigen Reise genoss sie eine außerordentliche Achtung unter den Konquistadoren. Das Expeditionsmitglied Tomás Thayer Ojeda beschreibt sie als starke Persönlichkeit mit hoher Loyalität, diskret, freundlich und vernünftig.

Entstehung von Santiago

Im Dezember 1540 erreichten sie das fruchtbare Tal des Río Mapocho. Auf einer Insel des Flusses wollte sich Valdivia niederlassen, da sie sich gut verteidigen ließ. Valdivia schickte dem örtlichen Kaziken Geschenke, die auch angenommen wurden.

Trotzdem griffen die Mapuche unter Michimalonco später die Spanier an. Die Spanier standen bereits auf der Verliererseite als die Einheimischen plötzlich zurückwichen. Den Grund fand man erst später heraus, es waren die weißen Pferde der Spanier.

Die Spanier nannten danach die Stadt Santiago del Nuevo Extremo. Sie wurde am 12. Februar 1541 gegründet.

Im August 1541 deckte Inés einen indianischen Angriffsplan gegen Valdivia auf. Die Mapuche hatten bis zu 20.000 Mann in den Wäldern um Santiago zusammengezogen. Valdivia nahm vorsorglich sieben Kaziken gefangen. Die Stadt wurde danach im September massiv mit brennenden Pfeilen angegriffen. Der Priester Rodrigo González sah bereits das nahe Ende der Spanier.

Während des Angriffs kümmerte sich Inés um die Verletzten und verband deren Wunden. Sie sprach den geschwächten Soldaten Mut zu. Niemand glaubte mehr an einen Sieg, da schlug Inés vor, die sieben gefangenen Kaziken zu köpfen und deren Köpfe vor die Angreifer zu werfen. Die Männer glaubten nicht daran, dass diese Grausamkeit etwas nützen würde, doch Inés setzte ihren Plan durch. Inés selbst köpfte den ersten Kaziken persönlich mit dem Schwert. Die Spanier warfen dann die Köpfe zwischen die Angreifer. Inés zog eine Rüstung an und setzte einen Helm auf, dann warf sie sich einen Mantel um und bestieg ein weißes Pferd. Mit beschwörenden Worten ritt sie an der Spitze der Soldaten. Die Indianer, die die Köpfe der Kaziken und Inés sahen, flohen in Panik.

Ende der Beziehung und späte Jahre

Die Beziehung zwischen Pedro de Valdivia und Inés de Suárez hielt mehr als 10 Jahre an. 1548 kehrte Valdivia nach Peru zurück. Dort erhielt er den Befehl seine Beziehung zu Inés de Suárez zu beenden und diese mit einem Mann seiner Wahl zu verheiraten, ansonsten würde er exkommuniziert. Zusätzlich sollte er seine spanische Ehefrau Marina Ortíz de Gaete aus Spanien nach Südamerika holen. Schließlich verheiratete er Inés de Suárez mit seinem Vertrauten Rodrigo de Quiroga.

Inés lebte ruhig in der Nähe von Santiago. Sie hatten keine Kinder, nur eine uneheliche Stieftochter von Rodrigo de Quiroga. Valdivia selbst sah seine spanische Ehefrau nicht mehr, er starb 1553 in der Schlacht von Tucapel. Die Ehefrau erreichte erst drei Jahre später Südamerika.

Inés de Suárez und Rodrigo de Quiroga starben 1580 in hohem Alter.

Literatur

Isabel Allende: Inés meines Herzens, Suhrkamp, 2007, ISBN 978-3-518-41930-4 (Roman)


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