- Iona (Schottland)
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Iona (Ì Chaluim Chille) Die Abtei vom Meer aus gesehen Gewässer Nordatlantik Inselgruppe Innere Hebriden Geographische Lage 56° 19′ 48″ N, 6° 24′ 0″ W56.33-6.4101Koordinaten: 56° 19′ 48″ N, 6° 24′ 0″ W Fläche 8,8 km² Höchste Erhebung Dùn Ì
101 m ü. NNEinwohner 125 (2001)
14 Einw./km²Hauptort Baile Mór Iona (schottisch-gälisch: Ì Chaluim Chille, früher auch Ì, anglisiert auch Icolmkill und Hy) ist eine Insel der Inneren Hebriden in Schottland. Iona bildete über Jahrhunderte das geistliche Zentrum Schottlands.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Iona liegt rund 1,6 Kilometer westlich der größeren Insel Mull und ist 8,8 km² groß. Die höchste Erhebung ist der 101 Meter hohe Dùn Ì. Rund 125 Menschen lebten 2001 auf der Insel, die meisten im Hauptort Baile Mór.
Geschichte
Die Besiedelung der Insel Iona lässt sich bis in die Stein- oder Bronzezeit zurückverfolgen.[1]
Im Jahre 563 kam Columban mit zwölf Männern von Irland nach Iona und gründete dort ein Kloster. Von Iona verbreitete sich das Christentum in Form der so genannten Keltischen Kirche in Schottland und Nordengland. Vermutlich wurde das Book of Kells, welches als eines der kostbarsten Bücher gilt, im 7. oder 8. Jahrhundert auf Iona verfasst. Iona war geistiges Zentrum der Keltischen Kirche, zu ihren Anhängern zählten die Culdeer.
Iona galt mehrere Jahrhunderte lang als „Heilige Stätte“. Schottisch-irische und norwegische Könige sollen auf dem Friedhof Reilig Odhráin bestattet sein. So war Iona Begräbnisstätte der Könige von Dalriada und ihrer Nachfolger, der frühen Könige von Schottland. Der letzte von diesen war der aus Shakespeares gleichnamigem Drama bekannte Macbeth. Zahlreiche Kreuze entstanden zu dieser Zeit auf Iona. Viele wurden später von puritanischen Gruppen ins Meer geworfen. Das St.-John's-Kreuz aus dem 8. und das St.-Martins-Kreuz aus dem 9. Jahrhundert existieren noch, dazu einige Fragmente.
Die keltische Klosteranlage bestand bis ins 11. Jahrhundert. Sie wurde durch Wikingerüberfälle (795, 802, 806) zerstört. Im 12. Jahrhundert unterlagen die Culdeer den nordwärts drängenden Anhängern der Römisch-Katholischen Kirche. In der Folge entstand ein zweites Kloster 1203 als Benediktiner-Abtei und Kathedrale der Inseln. Das Kloster bestand bis in die Reformationszeit und ist heute eine Ruine.
Im 19. Jahrhundert wurde auf Iona grüner Marmor abgebaut. Der Steinbruch ist heute noch vorhanden. Theodor Fontane besuchte die Insel 1858. Er beschrieb die Insel und ihre Geschichte in seinem Buch Jenseit des Tweed.
1938 gründete George MacLeod (später Rt. Rev. Lord MacLeod of Fuinary), Pfarrer der Church of Scotland in Govan (Glasgow), auf Iona die Iona Community, eine christliche Gemeinschaft, die Mission und soziale Arbeit betont. Ziel der Arbeit dieser Gemeinschaft ist es, „neue Wege zu finden, die Herzen aller zu erreichen“. Die Gemeinschaft tut dies vor allem durch Jugendarbeit, neue Lieder, Gottesdienste und Gottesdienstbausteine sowie Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden. Diese Gemeinschaft führt auch eine Bewegung an, die eine keltisch geprägte Form des Christentums wieder aufleben lassen will.
Der frühere Vorsitzende der Labour Party, John Smith (1938–1994), wurde mit einer Sondererlaubnis auf Reilig Odhráin bestattet.
Verkehr
Von Fionnphort auf Mull fährt eine Fähre in rund zehn Minuten nach Iona. Auf Iona ist die Nutzung von Kraftfahrzeugen nur Einheimischen gestattet.
Sonstiges
Eine schottische Progressive-Rock-Band nennt sich Iona. In ihrer Musik beziehen sie sich auf die Insel und ihre Vergangenheit, unter anderem in einem Konzeptalbum über das Book of Kells.
Galerie
Weblinks
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