Irakli II.

Irakli II.
Irakli II., König von Kartlien-Kachetien

Irakli II. (georgisch ერეკლე II; * 7. November 1720 in Telawi; † 1. Januar 1798 in Telawi) war ein georgischer König aus der Bagratiden-Dynastie. Er regierte das Königreich Kartlien von 1744 bis 1762 und das Königreich Kartlien-Kachetien von 1762 bis 1798.

Leben

Irakli war der einzige Sohn Teimuras II., König von Kachetien (Ost-Georgien). Als Teimuras König von Kartlien wurde, übergab er 1744 den kachetischen Thron an Irakli. Vater und Sohn schlossen ein festes Bündnis, um die persischen Besatzer aus ihren Ländern zu vertreiben und ihre Grenzen gegen die ständigen Überfälle nordkaukasischer Stämme zu schützen.

Grab Irakli II. in der Swetizchoweli-Kathedrale in Mzcheta

Nach dem Tod von Teimuras wurde Irakli 1762 König des vereinigten Königreichs Kartlien-Kachetien und seiner Hauptstadt Tiflis. Er veranlasste einschneidende Reformen, um die georgische Verwaltung, Armee, Bildung und Wirtschaft zu modernisieren und beschnitt die Macht des Adels. Zeitweise errichtete er eine Hegemonie Kartlien-Kachetiens über das östliche Transkaukasien und versuchte, alle georgischen Königreiche und Fürstentümer zu vereinen. 1790 gelang es ihm jedoch nur, ein instabiles politisches und militärisches Bündnis zustande zu bringen.

Iraklis Außenpolitik war stark europäisch orientiert. Er suchte Bündnisse mit verschiedenen europäischen Regierungen gegen Persien und das Osmanische Reich, fand jedoch keine Unterstützung. 1783 schloss er mit Russland den Vertrag von Georgijewsk, der den russischen Zaren verpflichtete, das Königreich Kartlien-Kachetien zu schützen. Als Persien 1795 in Georgien einfiel, kamen die russischen Truppen zu spät, um in der Schlacht von Krtsanisi vor den Toren von Tiflis noch etwas ausrichten zu können.

Irakli II. war bei der Bevölkerung sehr beliebt, weil er seine Truppen persönlich anführte und im Krieg zu gleichen Bedingungen wie seine Soldaten lebte. In vielen georgischen Gedichten, Liedern und Legenden werden seine Tapferkeit und sein Heldentum gerühmt. Er erhielt den Spitznamen Patara Kachi (dt. Kleiner Kachetier), eine Parallele zu Napoleons Spitznamen Kleiner Korporal.

Irakli II. wurde in der Begräbniskirche der georgischen Monarchen, der Swetizchoweli-Kathedrale in Mzcheta, begraben.

Literatur

  • David M. Lang: The last years of the Georgian monarchy: 1658-1832. Columbia University Press, New York 1957
  • Nikolas K. Gvosdev: Imperial policies and perspectives towards Georgia: 1760-1819. Macmillan [u.a.], Basingstoke [u.a.] 2000, ISBN 0312229909

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