Telawi

Telawi
Telawi
თელავი
Staat: GeorgienGeorgien Georgien
Region: Kachetien
Koordinaten: 41° 55′ N, 45° 29′ O41.91666666666745.483333333333490Koordinaten: 41° 55′ N, 45° 29′ O
Höhe: 490 m. ü. M.
 
Einwohner: 21.800 (31. Dezember 2003)
 
Zeitzone: Georgian Time (UTC+4)
Telawi (Georgien)
Telawi
Telawi
Hauptverkehrsstraße Telawis

Telawi (georgisch თელავი) ist eine Stadt in der Region Kachetien in Georgien. Sie ist vor allem für den Weinbau bekannt und hat 21.800 Einwohner (Stand 2003). Telawi ist das Verwaltungszentrum der gleichnamigen Munizipalität.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Telawi liegt ca. 70 Kilometer östlich von der georgischen Hauptstadt Tiflis und ist die Hauptstadt der Region Kachetien. Telawi liegt am Fluss Alasani zu Füßen des Berges Ziwi im Kaukasus.

Geschichte

Telawi wurde erstmals im 2. Jahrhundert von dem griechischen Geographen Ptolemäus auf der Weltkarte Geographike Hyphegesis (lateinisch auch Explicatio geographica, "Geografische Anleitung") als Teleda erwähnt. Der Name entstammt dem georgischen Wort Tela und bedeutet auf deutsch Ulme.

Unter der Herrschaft Kwirike des Großen wurde die Stadt im 9. Jahrhundert zur Hauptstadt des Königreichs Kachetien-Heretien. Die Seidenstraße brachte Menschen und Güter. Im 12. Jahrhundert wurde Telawi zum Handelszentrum Georgiens. König Artschil II. machte den Ort zur Hauptstadt Kachetiens, errichtete einen Palast und eine Festung. Heute ist die Telawi ein Zentrum des georgischen Weinbaus und Sitz vieler Weinkellereien.

Kultur und Wissenschaft

Im Süden der Stadt liegt die Staatliche Iakob Gogebaschwili Universität Telawi. Sie wurde 1999 gegründet und unterrichtet neben Geistes-, Sozial-, Naturwissenschaften und Medizin vor allem Önologie. Vorläufer war das 1939 gegründete Pädagogische Institut. 2006 hatte sie 2.241 immatrikulierte Studenten sowie 225 Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter.

Die Georgische Technische Universität betreibt eine Filiale in Telawi.

Sehenswürdigkeiten

Reiterstandbild König Irakli II. im Stadtzentrum von Telawi
  • Im Stadtzentrum erinnert ein Reiterdenkmal an König Irakli II., der von 1744 bis 1798 Kachetien regierte. Unweit des Denkmals steht der älteste Baum Georgiens. Es handelt sich um eine 900 Jahre alte Platane, die 46 Meter hoch ist und deren Krone 36 Meter misst. Im Volksmund trägt sie den Namen Chadari.
  • Die königliche Residenz blieb bis heute erhalten. Ihre Architektur zeigt persische Einflüsse, die aus der Zeit der Besetzung durch den südlichen Nachbarn herrühren. Die Festung Batoni (georgisch Batonis Ziche) mit Zinnen und Wachtürmen stammt aus dem Mittelalter. Sie beherbergt heute eine Bildergalerie und ein historisch-ethnographisches Museum.
  • Nahe Telawi steht die frühere Akademie von Ikalto, die im 6. Jahrhundert als Kloster gegründet wurde. Sie war eine Hochburg der georgischen Wissenschaft. Der Legende nach studierte dort der georgische Nationaldichter Schota Rustaweli. Unweit liegen auch die Festung Gremi, eine kachetische Königsresidenz aus dem 16. Jahrhundert, und das Wohnhaus des Dichters Alexander Tschawtschawadse, das heute ein Museum ist.
  • Das Alawerdi-Kloster (etwa 15 km von Telawi) ist eine der bekanntesten Kirchen Georgiens. Besonders eindrucksvoll wirkt sie gegen den Hintergrund der schneebedeckten Berge (bis 3.500 m) des Großen Kaukasus.
  • Das zum Museum ausgebaute Weingut Zinandali befindet sich im gleichnamigen, etwas abgelegenen Stadtteil. Es wurde von Alexandre Tschawtschawadse, einem Offizier des Zarenreiches und bedeutenden georgischen Dichter im Jahre 1886 [1] erbaut. Beeindruckend ist die dortige Sammlung teils jahrhundertealter Weine. Das Weingut ist auch der Geburtsort des Weines Zinandali

Sport

In der Stadt ist der Verein FC Kacheti Telawi ansässig.

Städtepartnerschaften

Telawi unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Nachdem die Musikschule Nr. 1 in Telawi kurz nach ihrer Fertigstellung abgebrannt war, halfen der Partnerschaftsverein Biberach, die Stadt Biberach, die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und die Hochschule Biberach beim Wiederaufbau.

Siehe auch

Quellen

  1. Goldstein, D (1999), The Georgian Feast: The Vibrant Culture and Savory Food of the Republic of Georgia, University of California Press, ISBN 0520219295, p. 53.

Weblinks


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