- Iraklion (Schiff)
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Die Iraklion (nach der kretischen Hafenstadt Iraklio) war ein Schiff der Reederei Typaldos (Aegean Steam Shipping Tipaldos Bros, griech.:Ατμοπλοΐα Αιγαίου Αδελφών Σ. Τυπάλδου). Es sank am 8. Dezember 1966 südöstlich der Insel Falkonera auf der Fahrt von Kreta nach Piräus.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Schiff wurde 1949 am Clyde von Fairfields gebaut und von der britischen Reederei Bibby unter dem Namen Leicestershire als kombiniertes Fracht- und Passagierschiff im Ostasiendienst nach Ceylon und Burma eingesetzt. 1964 wurde es von der griechischen Reederei Typaldos gekauft und zu einer Autofähre umgebaut. Diese wurde unter dem Namen Iraklion auf der Strecke Chania (Kreta)–Piräus eingesetzt, war 152 m lang, 18 m breit hatte 8.922 BRT und fuhr 14,5 Knoten. In den Wintermonaten lag die Kapazität des Schiffes bei 35 LKW mit einem durchschnittlichen Gewicht von 10 t. Die letzte Revision des Schiffes vor dem Untergang fand am 29. Juni 1966 statt.
Der Untergang
Die Iraklion ging am 8. Dezember 1966 auf dem Weg von der Insel Kreta nach Piräus in Höhe der Insel Milos unter. Auf der letzten Fahrt löste sich bei schwerer See ein nicht ausreichend gesicherter Kühllastwagen. Er wurde durch die mittschiffs in der seitlichen Bordwand befindlichen Ladetüren geschmettert, die dadurch mit Gewalt geöffnet wurden, was zu einem raschen Eindringen großer Wassermengen ins Fahrzeugdeck führte. Die Iraklion bekam hierdurch rasch schwere Schlagseite kenterte, da die Speigatten zu klein waren und das eingedrungene Wasser nicht abfließen konnte. 241 Personen verloren dabei ihr Leben, nur 47 konnten das Schiff noch rechtzeitig vor dem Untergang verlassen und gerettet werden.
Auswirkungen
- Ein Großteil des ertrunkenen Personals stammte aus Lixouri, dem Heimatort der Reedereifamilie auf der Insel Kefalonia, sehr viele Familien hatten Opfer zu beklagen und verweigerten größtenteils auch die Annahme der geringen Entschädigung. Die alteingesessesene Familie Typalpos, die dem neapolitanischen Adelsgeschlecht Tirpado entstammt, erlitt einen Imageschaden, der auch Unbeteiligte betraf.
- Auf Kreta wurde die Reederei ANEK Lines gegründet, da man die Ursache des Unglücks in dem nichtkretischen Eigner sah. Nur Kreter durften Aktien der Reederei erwerben.
- Charalamos Typaldos der Eigentümer der Reederei und Panajiotis Kokkinos der Geschäftsführer wurden verurteilt und mussten bis 1968 eine Haftstrafe verbüßen. Bei einer zwischenzeitlich angeordneten Überprüfung der verbliebenen Schiffe entsprachen 12 von 15 nicht den grischischen Sicherheitsbestimmungen. Daraufhin ging die Reederei Typaldos in Konkurs.
Literatur
- P. Ransome-Wallis: Eisenbahnfähren in Westeuropa. Orell Füssli, Zürich 1969.
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