Irgendwie und sowieso

Irgendwie und sowieso
Eine NSU Quickly , Namensgeberin für den Helden der Serie Sir Quickly

Irgendwie und Sowieso ist eine inzwischen zum Kult gewordene Fernsehserie von Regisseur Franz Xaver Bogner.

Die Erstausstrahlung der von der Tellux-Film GmbH produzierten Reihe erfolgte 1986 im Bayerischen Fernsehen in zwölf Folgen à 50 Minuten. Die Serie wurde 1988, 1992, 1996, 1998 und 2000 jeweils in sechs Teilen à 90 Minuten (gekürzte Doppelfolgen) wiederholt. 2003 und 2006 (20-jähriges Serienjubliäum) sowie 2008 erfolgten Wiederholungen der Serie in zwölf Teilen in Originallänge.

Bogner gelang mit seiner Mischung aus Lokalkolorit und liebevoll-nostalgischer Darstellung der Hippiezeit ein Publikumshit, der bis heute mit „Irgendwie-und-Sowieso“-Partys in Bayern gefeiert wird. Die Darstellung des naiven, aber liebenswerten „Sir Quickly“ war der Durchbruch für Ottfried Fischer zu landesweiter Bekanntheit. Weitere Hauptdarsteller waren Elmar Wepper, Robert Giggenbach, Olivia Pascal und Michaela May. Die Titelmusik zur Serie stammt von Haindling. Weitere vorkommende Musiktitel sind von Pierre Henry, Canned Heat, The Beatles, Elvis Presley, Adriano Celentano, Tony Dallara, Little Richard, The Byrds, Dean Martin, Al Martino, Graham Bonney, The Thunderbirds, O. C. Smith, Stevie Wonder, The Small Faces, Kenny Rogers, The Doors, Veldener Blasmusik, Bruno Jonas & The Thunderbirds und vielen mehr.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Die Serie spielt im Jahr 1968 in dem fiktiven Ort Zell im Landkreis Ebersberg. Der musikverrückte Jungbauer „Sir Quickly“ Alfons Kerschbaumer (Ottfried Fischer) erlebt diese Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs mit seinen Freunden, dem Automechaniker Sepp und dem Gymnasiasten „Effendi“. Verstrickungen in Liebesangelegenheiten und die Auflehnung gegen die Autoritäten von Familie und Gesellschaft führen die drei in allerlei Abenteuer.

Die zwölf Folgen

  1. Ringo
  2. Die lange Nacht
  3. Sir Quickly und die Frauen
  4. Eiskalt und knallhart
  5. Liebe
  6. Nur keine Panik
  7. Rallye
  8. Manhattan
  9. Indien und Umgebung
  10. Eine von uns
  11. Auf und auf – bergab
  12. Miteinander – auseinander

Drehorte der Serie

Die Drehorte befinden sich überwiegend im Grenzbereich zwischen Nieder- und Oberbayern. Die zwei Bauernhöfe befinden sich in der Nähe von Schwindegg, fast direkt gegenüber. Die Bemalung des Stalls vom Sir ist dort noch erhalten, allerdings heute in einem schlechten Zustand. Damals wurde extra ein Künstler aus England geholt, um den Stall mit psychedelischen Motiven (Beatles usw.) zu bemalen.

Die Überkreuzungsfahrt vom Sepp und dem Effendi beim Tonbandholen wurde in Isen gedreht, die Mähdrescher-Überhol-Szene zwischen Isen und Buch am Buchrain, die Kirchturmszene (Sir dreht durch) und die Preisverleihung im Volksfest wurden in Velden gedreht. Das Ochsenrennen selbst wurde ebenfalls in Velden gedreht. In Vilsbiburg befindet sich das Busunternehmen Burger. Der Nachtclub Lido ist in Altenmarkt. Die Aufnahmen vom Sägewerk Martin Binser wurden in Vilsbiburg und in Bad Tölz gedreht. Die Szenen, in denen der Sepp und Tango amerikanisches Roulette spielen, d. h. bei Nacht ohne Licht mit dem Auto über eine Kreuzung zu fahren, wurden in Forstinning im Ortsteil Schwaberwegen gedreht. Die Werkstatt von Sepp befand sich in Albaching, Landkreis Rosenheim. Als Drehort für die große Hippie-Party wurde das inzwischen abgerissene alte Moosacher Gaswerk in der Dachauer Straße ausgewählt. Die Szene, in der Sepp im Gartenzaun hängen bleibt, als er versucht darüber zu klettern weil Charly ihn überfahren will, wurde in München in der Ubostraße (Ortsteil Aubing) gedreht. Die Ruderboot-Szene mit dem Sir und der Christl wurde auf dem Weßlinger See gedreht. Ebenso die Szene, als die beiden im Auto sitzen (am Ufer des Gardasees) und beschließen, einen kleineren See zu suchen.

Auszug aus der Besetzungsliste

Trivia

Zitate in anderen Fernsehserien und Filmen

In der Serie Pfarrer Braun, in der Ottfried Fischer die Titelfigur verkörpert, wird auf Irgendwie und Sowieso direkt angespielt. Es kommt hier nicht nur ebenfalls eine NSU Quickly vor, sondern Pfarrer Braun gibt auch an, er sei während seiner Zeit im Priesterseminar eben wegen dieses Gefährtes Sir Quickly genannt worden.

Auch in der Serie Der Bulle von Tölz mit Ottfried Fischer in der Hauptrolle gibt es eine Anspielung. In der Folge „Der Zuchtbulle“ steht Ottfried Fischer neben einem Bullen und sagt: „einen Bullen dopen, wer macht denn sowas“. Im Hintergrund ertönt das Lied „Tambourine Man“. Damit ist offensichtlich die Szene aus Irgendwie und Sowieso gemeint, in der der „Sir“ seinem Ochsen dieses Lied vorspielt und mit Franzbranntwein einreibt, damit dieser beim Ochsenrennen schneller läuft.

Laut einem Interview mit Ottfried Fischer sei auch der fehlende Beifahrersitz seines BMW 6er im „Bullen“ eine gewisse Hommage an Sir Quickly und sein Gefährt.

In der Folge „Zirkusluft“ sieht man einige Fotos, welche aus der Jugendzeit von Benno Berghammer stammen. Dabei zeigt ein Foto den Ottfried Fischer beim Skifahren. Dieses stammt aus der Folge „Indien und Umgebung“ der Serie Irgendwie und Sowieso.

In dem Film Tage wie Jahre (2008) spielen unter anderem Ottfried Fischer und Olivia Pascal als Elternteile von zwei der drei jugendlichen Hauptpersonen mit. Ursprünglich sollten zwei andere Elternrollen mit Elmar Wepper und Robert Giggenbach besetzt werden, was sich aber aus Termingründen nicht verwirklichen ließ. Der Regisseur Konstantin Ferstl wollte mit der Verwendung der Hauptdarsteller aus Irgendwie und Sowieso eine Parallele zwischen dem Erwachsenwerden rebellierender Jugendlicher "damals und heute" ziehen. Als weitere Anspielung ist der - ebenfalls stämmig gebaute - Filmsohn von Ottfried Fischer in Tage wie Jahre genau wie seinerzeit "Sir Quickly" mit einem Motorroller unterwegs.

Ochsenrennen

Das Ochsenrennen, das Sir Quickly in der ersten Folge mit seinem Ringo gewann, wurde als echte Veranstaltung in Velden (Vils) abgehalten, um viele Komparsen für den Dreh zusammen zu bekommen. Deshalb wird Ottfried Fischer immer noch als Bayerischer Meister im Ochsenrennen geführt.

Die Autos aus der Serie

  • Alfa Giulia Sprint GT „Bertone“: Der rote Flitzer des Sepp der Marke Alfa Romeo, den meist der Effendi fuhr. Eigentlich dürfte dieses Auto in der Serie gar nicht vorkommen, weil es ihn im Jahr 1968 noch nicht gab. Es handelt sich nämlich schon um das Faceliftmodell, welches sich dadurch auszeichnet, dass es eine „glatte“ Front („Rundhaube“) besitzt, im Gegensatz zur sogenannten „Kantenhaube“. Insgesamt wurden zwei „Bertone“ für die Dreharbeiten verwendet, bei genauem Hinsehen erkennt man die Unterschiede (am auffälligsten ist die Rückbank, welche in einem Fahrzeug vorhanden ist, im anderen jedoch nicht). Mit diesen Autos wurden auch viele Stuntszenen gefahren, was immer wieder dazu führte, dass sie während der Dreharbeiten instand gesetzt werden mussten.
  • Buick Riviera Bj. 65: Sepps silberner Buick: Ein getuntes Fahrzeug mit 6,4 Liter BigBlock V8.
  • Cadillac 1959: Sepps rosafarbener Cadillac
  • Ford Transit: Den hätte der Sepp für den Binser Berti umbauen sollen
  • Alfa Romeo 2600: Marlenes Sechszylinder von Alfa Romeo. Es handelt sich dabei um keinen echten 2600er. Basis war ein 2000er. Dieses Fahrzeug wurde 1983 sehr aufwändig restauriert und geändert. So gab es nicht den originalen Motor, sondern einen „gemachten“ 2,3 Liter RIO-Motor. Die Frontmaske ist dem des 2600 angeglichen worden, jedoch wurden auch hier diverse Veränderungen vorgenommen.
  • VW T1 Pritschenwagen: Tangos VW Bus von der Post. Es handelt sich dabei nicht um einen originalen Bus der Bundespost, vielmehr wurde ein gewöhnlicher Pritschenwagen zum Behördenfahrzeug umlackiert.
  • Ford Mustang: Ebenfalls eines der beiden Fahrzeuge der Zuhälter aus dem Lido

Weblinks


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