- Otti Fischer
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Ottfried Fischer (* 7. November 1953 in Ornatsöd, Niederbayern) ist ein deutscher Schauspieler und Kabarettist.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Ausbildung
Ottfried Fischer ist auf dem Bauernhof Ornatsöd (auch Anetsöd genannt) seines Vaters Werner Fischer bei Untergriesbach (Bayerischer Wald) aufgewachsen. Sein Vater stammt aus Ostwestfalen (aus dem heute zu Bad Wünnenberg gehörenden Elisenhof), hatte die Bayerin Maria Wagner geheiratet und war in Bayern heimisch geworden. Fischer besuchte bis zum Abitur das Maristengymnasium in Fürstenzell bei Passau. Ursprünglich sollte er nach dem Willen seines Vaters Rechtsanwalt werden. Doch nach wenigen Semestern brach er sein Rechtswissenschafts-Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München ab und gründete mit einigen Freunden 1980 das Münchner Hinterhoftheater, wo er selber als Kabarettist und Schauspieler auftrat.
Entdeckung und Karriere
1983 holte ihn der Kabarettist Werner Schneyder in seine Fernsehshow Meine Gäste und ich. Seinen ersten Soloauftritt als Kabarettist hatte er 1989 mit dem Programm Schwer ist leicht was. Fünf Jahre später gastierte er mit seinem zweiten Solo Was tun. in mehreren deutschen und österreichischen Städten.
Zwischendurch arbeitete er als Schauspieler in zahlreichen Fernsehspielen, Filmen und Fernsehserien. Franz Xaver Bogner verschaffte ihm eine erste Fernsehrolle in seiner Serie Zeit genug. 1985 gab Bogner ihm dann die Hauptrolle in der Serie Irgendwie und Sowieso und die Rolle des Felix in Zur Freiheit – der Startschuss für eine Karriere über die Grenzen Bayerns hinweg. Beim Bayerischen Rundfunk spielte Fischer in Der Schwammerlkönig. Es folgten Spielfilmrollen u. a. in Ein Prachtexemplar (1989), Café Europa (1990), Go Trabi Go (1990), Der Superstau (1990) und Das schreckliche Mädchen (1990).
Seit vielen Jahren machte Fischer Werbung für das Möbelhaus Hiendl ("Hiendl, mehr sag i ned"), seit der Übernahme durch die Möbelkette XXXLutz im Jahr 2007 für diese.
Erfolge
1993 spielte er lange an der Seite von Wolfgang Fierek in der Serie Ein Bayer auf Rügen. Mit dem Jahr 1995 begann Fischers größter Erfolg in der bis heute sehr populären Serie Der Bulle von Tölz (Sat.1 und ORF). Dort verkörpert er den Kriminalhauptkommissar Benno Berghammer, der Morde in der oberbayerischen Kleinstadt Bad Tölz aufklärt und gleichzeitig noch immer bei seiner Mutter – der Witwe Resi Berghammer (Ruth Drexel) – wohnt. Nach seiner eigenen Aussage handelt es sich bei der Serie um eine Mischung aus Krimi und Heimatfilm. 1997 wirkte er in Qualtingers Wien unter der Regie von Harald Sicheritz mit Fritz Muliar und Wolfgang Böck mit. Seit April 2003 hat er die Hauptrolle in der ARD-Reihe Pfarrer Braun (Bild). In ihr spielt er in Anlehnung an Chestertons Pater Brown den katholischen Pfarrer Braun, der mit seinem Gefolge in jeder Episode strafversetzt wird, da er an jedem neuen Ort beginnt, geheimnisvolle Morde aufzuklären. Nach Hamburg verschlug ihn die Serie Der Pfundskerl (Sat.1), in der er als Reporter mit Carol Campbell auf Verbrecherjagd ging (1999–2005).
Preise und Auszeichnungen
Ottfried Fischer erhielt für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen:
- 1985 − Salzburger Stier
- 1986 − Deutschen Kleinkunstpreis gemeinsam mit Jockel Tschiersch
- 1997 − Goldener Gong zusammen mit Ruth Drexel
- 1998 − Bul le Mérite vom Bund deutscher Kriminalbeamter
- 1998 − Goldene Romy; als beliebtester Serienstar
- 2001 − Goldene Romy; als beliebtester Serienstar
- 2002 − Goldene Romy; als beliebtester Serienstar
- 2004 − Goldene Romy; als beliebtester Serienstar
Kabarett
Seit über 100 Sendungen moderiert er Ottis Schlachthof im Bayerischen Fernsehen. Dort interviewt er Kabarettisten nach ihren Solo-Kurzauftritten und gibt manchem Nachwuchs-Talent eine Chance zum Auftritt.
Sonstiges
- Im deutschen Bundestagswahlkampf 2005 unterstützte Fischer die Regierungskoalition aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Fischer ist Mitglied der SPD.
- Für die Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2004 und die Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2009 wurde er vom bayerischen Landtag zum Mitglied der Bundesversammlung gewählt.
- Anfang Februar 2008 gab Ottfried Fischer seine Erkrankung an der Parkinson-Krankheit der Öffentlichkeit bekannt. Bereits wenige Tage danach zeigte er sich live beim Aschermittwoch der Kabarettisten mit einer Solo-Einlage. Er leitete diesen Auftritt ein mit: „Erwarten Sie nicht, dass ich jetzt Schüttelreime bringe!“
- Ottfried Fischer ist bekennender Fan des TSV 1860 München.
Filme (Auswahl)
Fernsehserien
- 1982 − Zeit genug
- 1985 − Blam!; mit Jürgen Tonkel, Eff Jott Krüger und Dolly Dollar
- 1986 − Irgendwie und Sowieso; mit Elmar Wepper, Robert Giggenbach und Toni Berger
- 1987 − Die Hausmeisterin; mit Veronika Fitz und Helmut Fischer
- 1987 − Zur Freiheit; mit Toni Berger und Ruth Drexel
- 1988 − Der Schwammerlkönig; mit Walter Sedlmayr und Wolfgang Fierek
- 1989 − Josef Filser; mit Gerd Anthoff
- 1989 − Die schnelle Gerdi; mit Senta Berger
- 1990 − Ein Schloß am Wörthersee; mit Roy Black
- 1993 − Almenrausch und Pulverschnee; mit Chris Roberts
- 1993−97 − Ein Bayer auf Rügen; mit Wolfgang Fierek
- 1995 − Alle meine Töchter; mit Günter Mack und Jutta Speidel
- 1997−98 − Kommissar Beck – Die neuen Fälle
- 1998 − MA 2412; mit Alfred Dorfer und Roland Düringer
- 1995−2009 − Der Bulle von Tölz; mit Ruth Drexel, Katerina Jacob (bis Mai 2006), Udo Thomer, Gerd Anthoff und Michael Lerchenberg in bislang 69 Folgen
- 2000−2003 − Der Pfundskerl; mit Dietrich Mattausch und Carol Campbell
- seit 2003 − Pfarrer Braun; mit Peter-Heinrich Brix und Hans-Michael Rehberg
Weblinks
- Ottfried Fischer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Ottfried Fischer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ottfried Fischer online
- Planet Interview: "Politik ist kontinuierlich Wahlkampf." - ausführliches Interview mit Ottfried Fischer (25. Februar 2009)
Personendaten NAME Fischer, Ottfried KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler und Kabarettist GEBURTSDATUM 7. November 1953 GEBURTSORT Ornatsöd
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