Irritabilitätslehre

Irritabilitätslehre

Der Begriff Irritabilität wurde von Francis Glisson (1597-1677) geprägt und durch Albrecht von Haller (1708-1777) präzisiert. Glisson verstand darunter eine natürliche Erregbarkeit, die sich insbesondere an den Muskelfasern nachweisen lasse. Von Haller definierte den Begriff als Reizbeantwortungsfähigkeit beziehungsweise Verkürzungsfähigkeit des Muskels und grenzte ihn von der Sensibilität als Empfindungs- und Reizleitungsphänomen der Nerven ab.

Schon Glisson integrierte den Begriff in ein physiologisches Lebenskonzept und gilt damit als früher Vorläufer der vor allem von Albrecht von Haller geprägten „Irritabilitätslehre“. Nach ihr sind „Irritabilität“ und „Sensibilität“ gewissermaßen „eingepflanzte“ Phänomene des Lebendigen (vires insitae, innatae).

Quellen

  • Wolfgang Eckart: Geschichte der Medizin. Springer Verlag Berlin, Heidelberg 1990. ISBN 3-540-51982-3

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