Iso-no-kami-jingū

Iso-no-kami-jingū
Ein Eingangstor des Isonokami-jingū

Der Isonokami-jingū (jap. 石上神宮) ist ein Shintō-Schrein in der Stadt Tenri in der Präfektur Nara in Japan.

Der Isonokami-jingū liegt an dem 20 km langen Yamanobe-no-michi, früher wohl die älteste nationale Hauptverkehrsstraße Japans und mittlerweile ein Wanderweg. Der Schrein wird bereits in einem Gedicht im Man'yōshū, der ältesten japanischen Gedichtsammlung erwähnt. Darüber hinaus besitzt er Japans älteste Bethalle.

Hauptgegenstand der Verehrung des Schreins ist das Schwert Futsu-no-mitama(-no-tsurugi), Kami des Schreins. Nach Ansicht mancher Shintō-Theologen handelt es sich dabei um das mitama Japans. Der Legende nach ist es das Schwert, mit dem Susanoo den Drachen Yamata-no-orochi erschlug und das Take-mika-dzuchi Jimmu zukommen ließ, um Japan zu unterwerfen. Von Sujin-tennō soll es dann im Jahr 93 v. u. Z. im Schrein eingelagert worden sein, nachdem es sich vorher im kaiserlichen Palast befunden hatte. Das mitama des Schwert-Kami selbst hat einen eigenen Nebenschrein (sessha) auf dem Gelände.

Im honden sollen dem Tenson-hongi des Kujiki zufolge sich die zehn Schätze (die tokusa-no-kandakara im Kojiki) befinden, die Amaterasu einst Kushi-dama-nigi-haya-hi-no-mikoto gegeben haben soll, um damit über Yamato zu herrschen. Nigi-haya-hi gab diese dann an seinen Sohn, Umashi-maji-no-mikoto, der sie wiederum an Jimmu-tennō gab, wodurch sie dann schließlich ihren Platz im Schrein gefunden haben sollen. Ob die zehn Schätze tatsächlich existieren oder nur reine Symbole sind, ist umstritten. Der buddhistische Mönch Kūkai soll sie allerdings einst gesehen haben.

Im Inneren des Schreins befinden sich eine große Zahl an Waffen, eine besonders berühmte Reliquie ist das Nanatsusaya-no-tachi, ein siebenschneidiges Schwert aus dem Jahr 369. Der Überlieferung nach lagern auch 1.000 Schwerter (im Kojiki Quer-Schwerter, tachi; im Nihonshoki Kahakami-tomo bzw. Aka-hadaka-tomo, Karl Florenz übersetzt mit „Splitternackte Gruppe“, was andeuten soll, dass die Schwerter keine Scheiden hatten) als Geschenk von Suinin-tennō ein.

Der heiden des Isonokami-jingū ist ein Geschenk des Shirakawa-tennō, der im Schrein seit einiger Zeit auch als Kami verehrt wird.

Ursprünglich hatten die Mononobe, ein Adelsgeschlecht der Yamato-Zeit, die Schirmherrschaft über den Schrein inne.

Seit der Meiji-Restauration ist das Priesteramt am Schrein nicht mehr erblich.

Im Schrein wird die Praktik einer speziellen spirituellen Übung (tama-furi) namens furube-no-kamu-waza gelehrt, die größtenteils aus Atemtechniken, Gebeten und bestimmten Bewegungen besteht. Der Reinigungs-Kami I-buki-do-nushi-no-kami, der über Heilungskräfte verfügen soll, fährt angeblich in die Gläubigen, die das tama-furi richtig ausführen.

Weblinks

34.598055555556135.851944444447Koordinaten: 34° 35′ 53″ N, 135° 51′ 7″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Iso-no-kami-jingu — Ein Eingangstor des Isonokami jingū Der Isonokami jingū (jap. 石上神宮) ist ein Shintō Schrein in der Stadt Tenri in der Präfektur Nara in Japan. Der Isonokami jingū liegt an dem 20 km langen Yamanobe no michi, früher wohl die älteste nationale… …   Deutsch Wikipedia

  • Jingū-ji — Tsurugaoka Hachiman gū ji in an old drawing. In the foreground the shrine temple s Buddhist structures (not extant), among them a pagoda, a belltower and a niōmon. The shrine (extant) is above. Until the Meiji period (1868–1912), the Japanese… …   Wikipedia

  • Kukai — (773/4 835)    Under his posthumous name Kobo Daishi he is probably the best known Buddhist monk in Japanese history. He is credited with all kinds of miraculous and practical abilities including flood control and the invention of the kana… …   A Popular Dictionary of Shinto

  • Chinkon —     Pacifying the soul = [mi]tama shizume. A chin kon sai (matsuri for the pacification or repose of souls) is held in the imperial palace before the daijosai and the rite is practised especially at the Iso no kami jingu, Tenri, Nara. The idea of …   A Popular Dictionary of Shinto

  • Gemmei — L impératrice Gemmei (元明天皇, Gemmei Tennō?), 661 7 décembre 721) était le quarante troisième dirigeant impérial du Japon, selon l ordre traditionnel de la succession, et la quatrième femme à occuper cette position. Elle a régné de 707 à 715 …   Wikipédia en Français

  • Kimmei — L empereur Kimmei (欽明天皇 Kimmei Tennō, 509 571) était le vingt neuvième empereur du Japon, selon l ordre traditionnel de la succession, et le premier auquel l historiographie moderne peut attribuer des dates précises. Durant sa vie, il était connu …   Wikipédia en Français

  • Heizei — L empereur Heizei (平城天皇, Heizei Tennō, 774 824) était le cinquante et unième empereur du Japon, selon l ordre traditionnel de la succession, et a régné de 806 à 809. Son nom personnel était prince Ate, et il est aussi parfois dénommé empereur… …   Wikipédia en Français

  • Buddhist temples in Japan — The hondō, or main hall , of Higashi Hongan ji in Kyoto. Along with Shinto shrines, Buddhist temples are the most numerous, famous, and important religious buildings in Japan.[note 1] The Japanese word for a Buddhist temple is tera …   Wikipedia

  • Myōhō–ji — Ryōgonzan Rengein Myōhō ji The Main Hall Information Denomination Nichiren Founded …   Wikipedia

  • Tsurugaoka Hachiman-gū — Infobox Shinto shrine name = Tsurugaoka Hachiman gū 鶴岡八幡宮 width = caption = The stairway to the Senior Shrine ( hongū ) type = Hachiman Shrine dedication = Hachiman founded = 1063 closed = founder = priest = address = 2 1 31 Yukinoshita, Kamakura …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”