Israelitischer Friedhof Basel

Israelitischer Friedhof Basel

Der Israelitische Friedhof Basel ist ein jüdischer Friedhof in Basel.

Er wurde im August 1903 eingeweiht und liegt nahe der französischen Grenze im Westen der Stadt an der Theodor Herzl-Strasse. Da das jüdische Gesetz Ewige Ruhe für die Toten verlangt und ein jüdischer Friedhof niemals aufgehoben werden darf, dauerte es bis 1902, bis die Basler Juden das Recht auf einen eigenen Friedhof erhielten.

Der Israelitische Friedhof von Basel wurde schon wiederholt erweitert, besitzt eine Abdankungshalle von 1969 und bietet Platz für etwa 4800 Gräber, von denen derzeit etwa 3700 belegt sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Mittelalter bestanden bereits Judenfriedhöfe in Basel. Der erste wurde 1264 erstmals in einer Verkaufsurkunde des Stifts St. Peter erwähnt. Durch erhaltene Grabsteine ist belegt, dass er da schon länger existierte. Er befand sich zwischen dem damaligen Kloster Gnadental und dem heutigen Petersplatz, ungefähr an der Stelle des Vesalianums und des Kollegienhauses der Universität Basel. Im Zuge des Basler Judenpogroms wurde er 1348 zerstört.

Der Friedhof der zweiten jüdischen Gemeinde Basels wurde 1394 vor dem damaligen Spitalschürentor angelegt, etwa beim heutigen Hirschgässlein (hinter den Grundstücken Aeschengraben 18, 20 und 22); seine nur kurzlebige Existenz (1397 verliessen die Juden wegen erneuter Anfeindungen die Stadt) konnte jedoch bislang nicht durch archäologische Befunde belegt werden.[1] Von 1673 an mussten die Basler Juden ihre Toten in Hegenheim im Elsass bestatten.

Literatur

  • Christoph Philipp Matt: Der mittelalterliche Judenfriedhof unter dem Kollegienhaus. Ein Zeuge der jüdischen Gemeinde von Basel. In: Basler Stadtbuch. Bd. 124, Berichtsjahr 2003, Erscheinungsjahr 2004, ISSN 1011-9930, S. 142–146.
  • Christoph Philipp Matt, Cornelia Adler: Schlaglicht - archäologische Ausgrabungen auf dem ersten Basler Judenfriedhof. In: Heiko Haumann (Hrsg.): Acht Jahrhunderte Juden in Basel. 200 Jahre Israelitische Gemeinde Basel. Schwabe AG, Basel 2005, ISBN 3-7965-2131-2, S. 57–61.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. altbasel.ch, Die Basler Juden im Mittelalter, Stand 18. Juni 2009
47.5670666666677.5588416666667

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Friedhof am Hörnli — Früher hatte in der Schweizer Stadt Basel fast jede Kirche ihren eigenen Friedhof oder Gottesacker oder setzte die Verstorbenen innerhalb ihrer Mauern bei. Infolge Platzmangel innerhalb der Stadt verlegte man die Friedhöfe mit der Zeit immer… …   Deutsch Wikipedia

  • Synagoge Basel — Basler Synagoge Die Basler Synagoge ist das Zentrum der Juden der Schweizer Stadt Basel. Die zwei golden schimmernden Kuppelspitzen der Synagoge betonen einen orientalischen Akzent und sind eine markante Erscheinung im Basler Strassenbild.… …   Deutsch Wikipedia

  • Synagoge (Basel) — Basler Synagoge Die Basler Synagoge ist das Versammlungs und Gotteshaus der Juden der Schweizer Stadt Basel. Sie befindet sich im Stadtteil Am Ring. Die beiden golden schimmernden Kuppelspitzen der Synagoge setzen einen orientalischen Akzent und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Begräbnisstätten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Friedhöfe — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Basler Friedhöfe — Früher hatte in der Schweizer Stadt Basel fast jede Kirche ihren eigenen Friedhof oder Gottesacker oder setzte die Verstorbenen innerhalb ihrer Mauern bei. Infolge Platzmangel innerhalb der Stadt verlegte man die Friedhöfe mit der Zeit immer… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Begräbnisstätten bekannter Persönlichkeiten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien …   Deutsch Wikipedia

  • Juden in der Schweiz — In der Schweiz leben heute etwa 18.000 Juden, das entspricht etwa 0,2 Prozent der Gesamtbevölkerung (Stand 2007), fast die Hälfte lebt im Grossraum Zürich, circa 80 Prozent dieser Juden und Jüdinnen sind Schweizer Staatsbürger. In der Alten… …   Deutsch Wikipedia

  • Judentum in der Schweiz — In der Schweiz leben heute etwa 18.000 Juden, das entspricht etwa 0,2 Prozent der Gesamtbevölkerung (Stand 2007), fast die Hälfte lebt im Grossraum Zürich, circa 80 Prozent dieser Juden und Jüdinnen sind Schweizer Staatsbürger. In der Alten… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste jüdischer Friedhöfe in der Schweiz — Die Liste der jüdischen Friedhöfe in der Schweiz gibt einen Überblick zu jüdischen Friedhöfen in der Schweiz. Die Sortierung erfolgt alphabetisch nach den Ortsnamen. Liste der Friedhöfe Jüdischer Friedhof Baden (AG) Israelitischer Friedhof Basel… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”