Ithaka

Ithaka
Gemeinde Ithaka
Δήμος Ιθάκης
Ithaka (Griechenland)
Bluedot.svg
Basisdaten
Staat: Griechenland
Region: Ionische Inseln
Regionalbezirk: Ithaka
Geographische Koordinaten: 38° 22′ N, 20° 43′ O38.367520.718888888889Koordinaten: 38° 22′ N, 20° 43′ O
Fläche: 117,8 km²
Einwohner: 3.212 (2010[1])
Bevölkerungsdichte: 27,3 Ew./km²
Sitz: Ithaka
LAU-1-Code-Nr.: f11
Gemeindebezirke: 1 Gemeindebezirk
Ortschaften: 8 Ortschaften
Website: www.ithaki.gr
Lage in der Region Ionische Inseln
Datei:2011 Dimos Ithakis.png

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Ithaka (griechisch Ithaki Ιθάκη (f. sg)) ist eine der Ionischen Inseln vor der Westküste Griechenlands und bildet zusammen mit einigen unbewohnten Inselchen die Gemeinde Ithaka (griechisch Dimos Ithakis Δήμος Ιθάκης), die als Regionalbezirk Ithaka der Region Ionische Inseln einen Abgeordneten in den Regionalrat entsendet. Die Insel hat eine Fläche von 96 km². Höchste Erhebung ist der Niritos mit 809 m, Hauptort und wichtigster Hafen ist die Ortschaft Vathi. Die Insel ist sehr grün und hat viele Buchten. Große Teile der Insel wurden 1953 bei einem Erdbeben zerstört. Die Insel ist heute mit der Fähre von Lefkada, Kefalonia und Patras aus zu erreichen.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Hafeneinfahrt Ithakas

Die Insel hat heute etwa 3.000 Bewohner. Als Heinrich Schliemann die Insel 1868 besuchte, hatte sie noch rund 12.000 Einwohner. Viele der Bewohner sind im Laufe der Zeit ausgewandert, hauptsächlich nach Australien, USA und Südafrika.

Geschichte

Mythische Heimat des Odysseus

Ithaka ist die legendäre Heimat des Odysseus. Schliemann glaubte, auf dem Berg Aetos den Palast des Odysseus entdeckt zu haben, weil sich einige Ortsbeschreibungen Homers mit der Landschaft in Deckung bringen lassen und der Gipfel mit einer ausgedehnten kyklopischen Mauer befestigt ist, was auf eine mykenische Siedlung schließen lässt. Die Schlussfolgerungen Schliemanns sind aber umstritten und ein anderer Platz auf der Insel konkurriert um die antike Palaststätte.

Zweifel in jüngerer Zeit
Odysseus und die Sirenen, von John William Waterhouse (1849–1917)

Es ist umstritten, ob Ithaka überhaupt die Heimat Odysseus’ gewesen ist. Der britische Unternehmer und Amateurhistoriker Robert Bittlestone sucht diese vielmehr auf der Halbinsel Paliki an der Westküste der Nachbarinsel Kefalonia, da sich die Beschreibung der Odyssee (neunter Gesang):

„[…] Ithakas sonnige Höh’n sind meine Heimat. […] Ringsum/Dicht aneinander gesät, sind viele bevölkerte Inseln; Same, Dulichion und die waldbewachsene Zakynthos; Ithaka liegt in der See am höchsten hinauf an die Feste; gegen den Nord; die anderen sind östlich und südlich entfernt […]“

kaum in Einklang bringen lässt mit der heutigen Natur der Insel.

Paliki dagegen ist zwar heute keine selbständige Insel, sondern ein Teil von Kefalonia (Dimos Palikis ist die amtliche Bezeichnung der Stadt Lixouri). Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass sie dies in archaischer Zeit einmal war. So spricht etwa Strabon im 1. Jahrhundert v. Chr. von einer Stelle auf Kefalonia, die oft vom Meer überflutet werde. Sollte Paliki tatsächlich eine eigenständige Insel gewesen sein, so kommt ihr die Beschreibung bei Homer am nächsten.

Diese Theorie wird unterstützt von dem britischen Geologen John Underhill, der die Gesteinsschichten zwischen der Halbinsel Paliki und Kefalonia untersuchte. Dabei fand er keinen festen Gesteine, sondern nur Sedimente und Gerölle, die sich in einer langen Ablagerungsphase dort angeschwemmt haben können und die beiden Inseln möglicherweise zu einer verbanden.

Literarische Könige von Ithaka

Verbürgte Geschichte

Die Insel wurde 1185 von den Normannen erobert und gehörte anschließend zum „Königreich“ des Margaritos von Brindisi. Nach dessen Blendung 1194 fiel sie an seinen Schwiegersohn Maio Orsini, der sich schließlich 1209 Venedig unterwarf. In Anlehnung an die Nachbarinsel Kefalonia, mit der Ithaka kulturell verbunden ist, wurde die Insel von den Venezianern Cefalogna Piccola genannt. Große Schäden richtete das Erdbeben im August 1953 an.

Kommune Sarakiniko

1978 bildete sich auf der Halbinsel Sarakiniko eine Kommune unter dem Namen Sarakiniko Alternatives Leben GmbH.[2]. Die meisten Bewohner pendeln nach Deutschland, nur etwa ein dutzend Personen leben heute permanent dort.[3]. Als Nachfolgeprojekt entstand 2010 das netzunabhängige Ökodorf Ecotopia [4] [5].

Söhne und Töchter der Insel

Einzelnachweise

  1. Die Einwohnerzahlen stammen aus einer Broschüre des griechischen Innenministeriums vom Mai 2010 anlässlich der Verwaltungsreform nach dem ‚Kallikratis-Gesetz‘: Elliniki Dimokratia, Ypourgeio Esoterikon, Apokendrosis ke Ilektronikis Diakyvernisis: "Programma Kallikratis," Systasi, syngrotisi Dimon, Periferion ke Apokendromenon Diikiseon gia ti Nea Architektoniki tis Aftodiikisis ke tis Apokendromenis Diikisis, Athen 2010.
  2. Thomas-Schmitt-Film: TRAUMINSEL revisited
  3. [1]
  4. http://www.photovoltaikforum.com/griechenland-f65/www-ecotopia-jimdo-com-t55254.html
  5. http://ecotopia.jimdo.com/

Literatur

  • Robert Bittlestone: Odysseus Unbound. The Search for Homer’s Ithaca. Cambridge University Press, Cambridge 2005.

Weblinks

 Commons: Ithaka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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